Bekämpft die Apostrophitis!

Mittlerweile gibt es ja keinen Imbiss, keine Kneipe mehr, die ohne Deppen-Apostroph auskommt. Ob es „Günther’s“ oder „Marie’s Grill“ oder „Marku’s Shop“ ist, ich habe bis jetzt noch keinen Laden gesehen, der auf das Apostroph verzichtet. Auch immer mehr deutsche Weblogs sind sich nicht zu schade, auf der Welle mit zu reiten.

Dem muss Einhalt geboten werden. Mir kam vor ein paar Tagen die Idee, jedem dieser Läden ein standardisiertes Schreiben in die Hand zu drücken, Überschrift „Bekämpft die Apostrophitis“, Unterschrift mit Verweis auf meine Webseite, inklusive Logo.

Dazwischen wird generell über Apostrophitis aufgeklärt und welche Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen. Dann braucht es noch etwas Platz, damit man den individuellen Fehler aufschreiben kann und eine Diagnose stellt, wie er zu beheben ist.

Gleichzeitig soll kurz aufgeklärt werden, dass diese Fehler auf solchen Schildern viel schlimmer sind, als Flüchtigkeitsfehler in der Zeitung oder Prospekten oder Blogs, da es ja ein Name ist, den man sich möglichst für immer gibt. Und es verwirrt die ganzen Schulkinder und jugendlichen Gewalttäter, die täglich da vorbei gehen. Und der Umsatz sinkt, denn zumindest von mir wird der Laden boykottiert.

Nur habe ich nicht so einen Formbrief. Macht mir jemand einen?

2 Kommentare

  1. Tanja

    Als angehende Sprachwissenschaftlerin kann ich das natürlich nur unterstützen, besonders wenn dadurch auch noch jugendlichen Gewalttätern geholfen wird ;-).
    Aber man sollte sich vielleicht eine andere Überschrift überlegen, den Titel versteht doch keiner…

  2. Toby

    Ich muss sachte widersprechen: Als originäres Deppen-Apostroph kann man eigentlich nur die Fälle bezeichnen, in denen es eben nicht um das Anzeigen eines Besitztums geht – Beispiel: CD’s oder DJ’s. Bei Imbissen und Kneipen hingegen handelt es sich nur um eine, zwar grammatikalisch falsche, aber zumindest logische Eindeutschung der englischen Grammatik. Das kann man zwar auch scheiße finden, ist aber in Zeiten der Globalisierung und zunehmend akzeptierten Verwendung von Anglizismen verzeihlich. Ein Vorschlag zur Güte wäre die Bezeichnung Globalisierungs-Apostroph, was bei „Günther’s Imbiss“ auch eine ironische Note bekommt.

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