Es gibt Fragen, die treiben uns die Schamesröte ins Gesicht. Bei dem Versuch, sie zu beantworten, geraten wir ins Stottern.

„Wo kommen Babys her?“

„Was ist Sex?“

„Was ist ein Wichser?“

Diese gehören zu der schlimmeren Sorte. Nicht ganz so schlimm ist die Frage, die mir kürzlich gestellt wurde:

„Manuel, was ist denn ein Cover-Girl?“

Wie soll man das denn erklären ohne in Verlegenheit zu geraten? Nackte Frauen auf den Titelblättern der Zeitschriften lassen die Auflage steigen, weil wir Männer ziemlich einfach gestrickte Wesen sind. Und warum?

Zum Glück wurde mir diese Frage gar nicht von einem allzu naseweisen Kind gestellt, sondern von meiner quietschfidelen Oma. Anscheinend war dieser Begriff erst vor kurzem zum ersten Mal in ihrem noch jungen 82-jährigen Leben aufgetaucht.

Kurz, knapp und knackig konnte ich antworten. Ich musste nicht besondere Vorsicht bei der Wortwahl walten lassen. Ich musste nicht versuchen, auf holprigen Pfaden groß und breit die Unterschiede der männlichen und weiblichen Psyche zu erklären. Ich konnte direkt antworten:

„Oma, ein Cover-Girl ist ein Mädchen, das vorne auf einem Magazin drauf ist, auf dem Cover.“

Meine Oma stutzte kurz. Mit ihrer Reaktion hätte ich allerdings nie und nimmer gerechnet:

„Ach so. Also nicht ein Mädchen, das gedeckt werden muss?“