Die katholische Kirche ist am Ende. Heute hat der Papst mich besucht. Das Presseecho wird eine Revolution in der Kirche auslösen. Nennt mich den neuen Luther.

Aber von Anfang an. Gestern Nacht machte ich mich noch darüber lustig, wie meine katholischen Schäfchen schnarchen. Ratzen. Ratzi. Haha.

Heute Morgen klingelte es an der Tür und der Papst stand da. Ich noch in Shorts und T-Shirt. Er wollte mal sehen wie der Geist der Verständigung und des Glaubens durch die ganzen netten Menschen fließt, die die Pilger in einem Akt der Nächstenlieber aufgenommen haben und hätte zufällig meine Wohnung ausgewählt um direkt einen persönlichen Kontakt herzustellen. Eine schlechte Wahl, das muss ich schon sagen.

Umringt von 20 Fernsehkameras in meinem Hausflur, sagte ich:

„Das ist ja schön, dass sie endlich vorbeikommen. Ihnen wollte ich schon lange mal etwas sagen. Was bildet sich Ihre Religion eigentlich ein? Was soll der ganze dumme Unfug, den Sie verbreiten? Was soll ihre fragwürdige Einstellung zu Sex und Verhütung? Sind die Millionen AIDS-Tote immer noch nicht genug für Sie? Was ist mit ihrem mittelalterlichen Frauenbild? Ihre schlecht versteckte Misogynie unter Zitaten wie „Die Emanzipation der Frau ist ihre wahre Knechtung“? Wieso glauben Sie, sich als Mann ein Urteil über Abtreibung erlauben zu können? Wieso kreieren Sie mehr Elend als Sie bekämpfen? Wieso verbieten Sie Schwulen ihre Sexualität? Wieso sammeln Sie Reichtümer in Rom an anstatt sie an die armen zu verteilen? Was soll dieses hierarchische Gerüst unter dem Deckmantel eine Religion? Was soll diese falsche Heiligenverehrung? Sie wissen ganz genau, dass nirgendwo von 3 heiligen Königen die Rede war, und das was Sie im Dom besucht haben nicht die Gebeine der heiligen drei Könige waren. Was mit der Aufhebung der Gleichheit und der Emporhebung einzelner Menschen? Was maßen Sie sich an?“

Der Papst fing an zu zittern. Als ich fertig war, kam nur ein leises „es tut mir leid.“ Über sein Lippen. Heute Abend in allen Nachrichtensendungen zu sehen. Dann stieg er in den Aufzug, da wurden ihm seine Niederlage und die Konsequenzen bewusst und die Zornesröte stieg ihm ins Gesicht: „Du sollst ewig in der Hölle schmoren!“ sagte er, und fuhr hinab. Mit dem Aufzug.