Auf Bild.de steht mal wieder ihr beliebtes Na-welcher-Promi-traut-sich-vor-der-Wahl-zu-sagen-wen-er-wählt? – Spiel. 60 Prominente der C- und D- Klasse geben bereitwillig Auskunft, wen sie wählen, in der Hoffnung, ernster und wichtiger genommen zu werden.

Sie scheitern natürlich grandios und beweisen nur, dass auch Promis nicht gerade von Schlauheit gesegnet sind. Wer hätte gedacht, dass Wigald Boning FDP wählt, und sich so mit Michael Stich und Bernd Stelter auf eine Stufe stellt? Bei der letzten Wahl gab es noch das schöne Nena-Zitat „Ich wähle SPD, aber mehr verrate ich nicht.“ Und jetzt gibt es auch wieder einige Schmankerl:

„Hildegard Krekel (52), Schauspielerin: „Meine Erststimme für Angela Merkel wegen ihrer guten Grundhaltung. Meine Zweitstimme für Westerwelle, weil er ein fähiger Mann ist.“

Liebe Frau Krekel, mit der Erststimme wählt man einen Direktkandidaten, mit der Zweitstimme eine Partei. Das wird Ihnen spätestens in der Wahlkabine auffallen. Und da Westerwelle und Merkel – wenn überhaupt, ich weiß es nicht – nicht im selben Wahlkreis antreten, wird ihr Wahlzettel zum Glück nicht ungültig – wenn sie beide Namen angekreuzt hätten. Außerdem kann keine Frau wissen, ob Westerwelle ein fähiger Mann ist, aber das mal nur am Rande.

Prominenter Nichtwähler, und damit meiner Meinung nach ohne Grundrechte mehr, Mario Basler. Allerdings sollten Fußballer auch Fußball spielen und nicht ihre Meinung sagen, denn dass dabei nur Schwachsinn rauskommt weiß man ja schon lange. Wobei Basketballer auch nicht besser sind:

„Dirk Nowitzki (27), Basketball-Star: „Ich gehe nicht wählen! Das habe ich noch nie gemacht. Ich bin politisch nicht so engagiert und in Dallas, wo ich zur Zeit lebe, auch sehr weit weg.“

Ja, Texas, die Mutter der Demokratie.

„Roberto Blanco (68), Sänger: „Meine erste Stimme gehört als Bayer natürlich der CSU, meine Zweitstimme bekommen die Liberalen.“

Lieber Herr Blanco, mit der Erststimme wählt man einen Direktkandidaten, mit der Zweitstimme eine Partei. Interessant auch, welche Ähnlichkeit Bayern mit der Ex-DDR hat. Man muss CSU (bzw. SED) wählen, wenn man da herkommt.

Der schönste Vergleich geht aber an:

„Claudia Pechstein (33), Eisschnelläuferin: „Ich wähle CDU. Im Eisschnellaufen der Damen gehören wir zur Weltspitze, bei Arbeitsplätzen leider nicht.“

Also, beschlossene Sache, es wird einen Wechsel geben am Sonntag. Aber mehr Arbeitsplätze wird das nicht geben. Wehe einer jammert. Der soll doch Eisschnellläufer werden. (Ich schreibe es mit drei L, Bild mit zwei. Ich bin für mehr L)