Gedanken vom Pferd – Gastkolumne von Weidler

Wespen und Hornissen sind vermutlich die meistgehassten und -gefürchteten Insekten, die natürlicherweise in unseren Breitengraden die Kaffeeklatschrunde im Garten verunsichern können.

Nun, woran liegt das?
Sicherlich nicht wirklich an der von ihnen ausgehenden Gefahr: In aller Regel kann ein erwachsener Mensch in meinem Alter gerade mal zwei bis drei schmerzhafte Kontakte mit Wespen und keinen einzigen mit Hornissen nachweisen. Und er wird sich erinnern, dass diese Kontakte halb so wild waren (Solang es kein Allergiker ist). Außerdem meist durch Drauftreten oder ähnliches provoziert.

Der wahre Grund, warum der Ausruf „Wespen!“ jedoch fast ebenso viel Panik wie „Haie!“, „eine Bombe!“ oder „Gasbrand!“ auslösen kann, ist der Name an sich.
Niemand denkt etwas böses über so knuffige Tiere wie Hummeln und Bienen. Weil ihre Namen hübsch und putzig sind.
Wespen und Hornissen klingen jedoch schon, als wären sie der Unterwelt der griechischen Mythologie entsprungen.
Hauptsache harte Zischlaute – und Hornissen haben auch noch ein Horn! Teuflisch geradezu. Wer soll da nicht in Graus und Furcht erstarren?

Deshalb gründe ich hiermit eine Initiative: Ich bin dafür, Wespen in „Poffelchen“ und Hornissen in „Brummpoffeln“ umzunennen.
Niemand könnte aus der Haut fahren, nur weil ein paar Poffelchen sich am Kuchen vergnügen, oder eine Brummpoffel den Garten nach essbarem Ungeziefer absucht.

Der Welt wäre wieder ein Schrecken genommen. Dank Gedanken vom Pferd.

Mein Rechner klingt wie ein Samstag-Morgen im Frühsommer, wenn man noch im Bett liegt, und der Nachbar mit dem Benzinrasenmäher werkelt.

Bei fast allen Warnsprüchen auf den Zigarretten-Packungen kann man „Rauchen“ durch „Zeit“ ersetzen.

Reichtum habe ich mir gewünscht, und nichts als Reichtum sollte ich bekommen. Naja, äh, zumindest ein klein bißchen.
Wie dem auch sei, hab ich von meinem Vater einen kreativ verpackten Verrechnungsscheck erhalten. Den hab ich dann eingesteckt, nicht weiter beachtet, und heute an der Bank abgegeben.

Die Schalterfrau schaute mich entgeistert an und meinte, das könne sie nicht annehmen.

Daraufhin betrachtete ich den Verrechnungsscheck erstmalig genauer.
Es war eine Schwarzweiß-Kopie.
Bei „Ort und Datum“ stand „Fernsehzimmer, Heilig-Abend“.
Unterschrieben war mit „Der Weihnachtsmann“.