Gedanken vom Pferd – Gastkolumne von Weidler

Online-Rollenspiele haben mich nie gereizt. Wenn ich schon mal am PC spielen und viel Zeit damit verbringen möchte, dann will ich auch der verdammte Held sein. Ein unterer Durchschnittstyp in einer Masse aus desintressierten Anonymen kann ich immer sein, dafür brauch ich keinen Computer.

In meinem Stammforum wurde neulich die Frage gestellt, wie die Mitglieder sich ihr Utopia vorstellen.
Nach meiner Schilderung einer supercomputer-geführten Öko-Diktatur kam ich später zu dem Schluss, dass es mir für mein Utopia vorerst reichen würde, wenn sämtliche käufliche Waren, ihre Herstellung und Herkunft absolut transparent sein müssten.
Und die fiese Wahrheit als Warnhinweise wie auf Zigarrettenpackungen auf jedem Artikel angebracht wäre.

Von wegen hier grinsendes Ringelschwanz-Schweinchen auf „Gut-und-Günstig“-Wurst Man stelle sich ein Supermarktregal vor. Auf etlichen Produkten prangen Siegel wie diese:

„Achtung! Dieses Produkt wurde unter unzumutbaren Arbeitsbedingen hergestellt. Auf die Arbeiter wurde enorme physische und psychische Gewalt ausgeübt. Sie sind nicht sozial abgesichert und unterernährt.“

„Achtung! Mit dem Kauf dieser Ware tragen sie zum Aussterben dieser Fischart und etlicher Beifangarten bei. Der Hersteller betreibt kein Engagement zur Nachhaltigkeit.“

„Achtung! Zur Herstellung und zum Transport dieser Ware ist ein unverhältnismäßig hoher Energieaufwand nötig. Bis zum Erreichen dieses Kühlregals benötigt dieses Produkt das Energieäquivalent von bis zu 2 Liter Erdöl pro kg.“

„Achtung! Zur Herstellung dieser Ware wurde Saatgut des Saatgutmonopolisten ****** eingesetzt, der mit mafiösen Methoden Konkurrenten und Kleinbauern in den Ruin treibt.“

Kann man eigentlich davon ausgehen, dass die Presse die Wirtschaftskrise genauso aufgebauscht hat, wie jetzt diese bescheuerte Schweinegrippe aufgebauscht wird?

Wenn ja, ist es ja alles nicht so schlimm.

Get a life, Journalistenpack.

Ich zitiere mich mal selbst mit einem Beitrag vom 7. Mai 2003:
„Seit der Entdeckung von SARS sind nun mittlerweile ca 400 Menschen daran gestorben.
Täglich sterben 7.500 Leute an Malaria.
An schlichter Dummheit wahrscheinlich noch viel mehr.“