Über die Schwierigkeiten einen Mac zu kaufen

1. Versuch, vor vielen, vielen Wochen:

Ich habe jetzt PCs und Windows endgültig satt. Ich habe jetzt endlich und definitiv entschieden mir ein Macbook zu kaufen. Tja, nur gibt es Mac nicht überall. In die Großmärkte will ich nicht, online bestellen auch nicht, sondern ich brauche eine Beratung, also gehe ich zum einzigen lizenzierten Apple-Verkäufer, zu Gravis. Was ist übrigens der Unterschied zwischen Mac und Apple?

Also gehe ich in den Laden, der noch nicht mal voll ist, schaue mir ein paar Rechner an und versuche Blickkontakt mit den Verkäufern aufzunehmen, um ein Beratungsgespräch zu führen. Allerdings werde ich keines Blickes gewürdigt, und mein Selbstbewusstsein sinkt von Minute zu Minute. Unverrichteter Dinge gehe ich wieder, kauf ich mir den Mac halt woanders. Ach so, geht ja nicht…

2. Versuch, vor 5 Tagen:

Ich nehme mir noch mal ein Herz und suche den Laden auf. Diesmal erhalte ich auch gleich ein ausführliches Gespräch. Der Verkäufer notiert welchen Mac ich will und dann reden wir noch endlos über Zusatzzubehör. Als wir fertig mit dem Gespräch sind, ist das letzte Macbook schon von einem anderen verkauft. Und nun? Da ich am nächsten Tag für einige Tage verreise und es eigentlich schon mitnehmen möchte, bietet mir der Verkäufe an, das Ausstellungsstück für hundert Euro weniger zu nehmen. Na gut, das ist nicht unbedingt eine große Ersparnis, aber ich habe es eilig. Allerdings dauert die Einrichtung und Umrüstung ca. drei Stunden, sie würden mich anrufen, wenn das Gerät fertig sei. Okay, machen wir es so, allerdings weiß ich dann nicht, ob ich es noch an dem Tag oder am nächsten Tag kurz vor der Abfahrt abholen kann.

Allerdings kommt überhaupt kein Anruf. Auch am nächsten Tag nicht. Und ich muss die Reise ohne den Mac antreten.

Vorgestern: Ich bin zurück von meiner Reise, rufe im Laden an und frage nach, da noch immer kein Anruf kam, was denn los sei. Ja, der Mac sei fertig, wird mir gesagt und sie wüssten auch nicht, warum sie sich nicht bei mir gemeldet hätten, warum habe ich denn nicht angerufen? Nun, also ich hab ja auf den Anruf gewartet und dann war es zu spät und ich musste packen und schnell los und und und … Moment mal, warum rechtfertige ich mich? Ich bin doch der Kunde und die haben doch gesagt, sie rufen mich an, wieso bin auf einmal ich schuld? Ich vereinbare den Rechner am nächsten Tag abzuholen. Und ich vergesse nicht, noch mal meine Unzufriedenheit auszudrücken, denn das Vorführgerät wollte ich ja nur schnell haben, damit ich den Rechner auf die Reise mitnehmen kann. Jetzt möchte ich eigentlich nicht für hundert Euro weniger ein Gerät, das schon seit Januar tagein tagaus im Laden steht. Tja, da könne man jetzt nichts mehr machen, wird mir gesagt.

3. Versuch, gestern:

Ich gehe in den Laden, will den Rechner abholen, alles wird gebracht, es geht ab an die Kasse. Knapp 2500,- Euro mit allem drum und dran und ich zücke meine Kreditkarte. „Nee, Kreditkarte akzeptieren wir nicht.“ … wie bitte? Bei solchen Großeinkäufen keine Kreditkarte? Mit was soll ich denn sonst bezahlen? Die Verkäuferin meint, ich könne meine EC-Karte probieren, aber da die EC-Karten meist ein Abhebungslimit von 2000 Euro pro Tag haben, ginge das wohl auch nicht. Wir probieren es und natürlich klappt es nicht. „Tut mir leid“ sagt die Verkäuferin. Wie, und wie soll ich das Teil bezahlen? Ja, bar. Bar? Zweieinhalbtausend-Euro in Bar? Wer trägt denn so viel Bargeld mit sich rum? Und wo soll ich das jetzt herbekommen? Schließlich ist Samstag und die Banken haben zu.

Am Neumarkt hätten die Banken auf, werde ich informiert. Also gehe ich los zum Neumarkt und die Banken haben zu.

Mir wurde auch noch vorgeschlagen am Geldautomat mit der Kreditkarte Geld abzuheben, was ein saublöder Vorschlag ist, da er mich dann noch mal massig extra Gebühren kosten würde. Verzweifelt ersuche ich es dennoch, aber ich habe meine PIN-Nummer der Kreditkarte nicht mit.

Also gehe ich zurück zu dem Geschäft, obwohl sie es eigentlich nicht verdient haben und informiere die Verkäuferin, dass es nicht geht und dass sie mich gerade zur Bank geschickt hat, die zu hat, obwohl sie mir versichert hat, dass sie auf hat. Und dass ich den ganzen Weg in die Stadt schon zum dritten Mal umsonst gegangen bin. Und dass doch jeder anständige Laden, der was von seinen Kunden will, Kreditkarten akzeptiert.

Die Verkäuferin sagt, nein, in Deutschland sei das etwas kompliziert und sie könne ja nichts dafür, ich könne am Montag wiederkommen. Es gäbe noch drei weitere Möglichkeiten. Sie könnten mir eine Rechnung schreiben, aber dann bekomme ich den Rechner erst, sobald die Rechnung komplett bezahlt ist. Oder ich mache eine Überweisung, aber dann bekomme ich den Rechner erst, wenn die Überweisung eingegangen ist. Der Überweisungsbeleg würde mir nichts nutzen. Oder ich mache eine Anzahlung.

Aber den Rechner würde ich erst bekommen, wenn ich komplett bezahlt hätte. Wozu soll ich dann so eine gottverdammte Anzahlung machen? Damit der Laden früher Geld hat? Aber ich später den Rechner? Das macht alles keinen Sinn, verärgert verlasse ich den Laden.

Jetzt muss ich mir überlegen, ob ich am Montag wieder da hin gehe. Wahrscheinlich schon, denn ich brauche den Rechner, mein alter ist nämlich mittlerweile so schwach, dass er jederzeit den Geist aufgeben könnte. Verdammt, nicht der Kunde, sondern der Verkäufer ist König. Brutaler Tyrann, gar.

5 Kommentare

  1. powermax

    Kein Verständnis.
    Ich würde den Laden nicht wieder betreten und mir den MAC woanders besorgen. Kannst Dich ja ruhig an einen Versender wenden – die Beratung hast Du ja jetzt schon. 😉
    Und daß jemand anruft und sich erkundigt, wann Du das Ding jetzt abholst, steht der Erfahrung nach ja auch nicht zu befürchten.

  2. Manuel

    So hab ich es dann auch gemacht.

    Was dann nach telefonischer Beratung woanders dann noch bei rauskam, war, dass Apple kurz davor steht, die neuen Geräte auf den Markt zu bringen und ich doch noch eine Woche warten solle, um dann einen Mac mit noch besserer Leistung für den gleichen Preis zu bekommen.

    Das haben die mir in dem Laden selbstverständlich nicht gesagt.

  3. Michael

    Tja, mach‘ es so wie viele andere: Im Fachhandel beraten lassen – „hmm, ich muss mir das noch mal überlegen“ – und dann online bestellen.

  4. Manuel

    siehe oben.

  5. Chris

    Ohje Ohje… Wie ich das kenne.

    3 Notebooks und 3 mal Probleme.
    Nicht nur, dass man dort keine Beratung bekommt, nein, auch der Service lässt zu wünschen übrig.

    3 Geräte mit jeweis zirka 3 Monate Ärger….
    Nur der Anwalt hilft GRAVIS auf die Sprünge…

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