Monat: September 2010 (Page 1 of 5)

5 Euro mehr – der Hartz IV Song

5 Euro mehr

Das improvisierte Lied am Donnerstag erzählt, was man als Arbeitsloser heutzutage alles mit 5 Euro machen kann. Text und Musik sind im Moment der Aufnahme komplett aus dem Stegreif heraus improvisiert. Viel Vergnügen:

[random]

Und der Text zum mitsingen:


5 Euro mehr, nur 5 Euro mehr,
Hartz IV freut Euch sehr, ihr habt 5 Euro mehr.
Das ist ja gar nicht so wenig, das reicht für ein halbes Kinoticket
oder für ein kleines Eis pro Woche!

5 Euro mehr, 5 Euro mehr, ja ihr habt 5 Euro mehr,
jubiliert und schreit und freut Euch, es ist der Wahnsinn, es ist so toll,
für 5 Euro mehr die Woche kann man so viel machen!

Das sind fast 60 Euro im Jahr, das ist doch wunderbar!
Für 60 Euro kann man schon fast die Miete bezahlen, für ne Woche!
60 Euro im Jahr, das ist fast ein Monatsticket bei den Kölner Verkehrsbetrieben,
60 Euro im Jahr, da kann man vielleicht mal von Köln nach Düsseldorf fliegen

oh, 5 Euro mehr, 5 Euro mehr ist so toll,
5 Euro mehr im Monat, das reicht für ein Los der Fernsehlotterie.
5 Euro mehr, das ist eine Zigarettenpackung, ja ja ja, aber nein!
Zigaretten und Alkohol dürft ihr nicht mehr kaufen!

5 Euro, 5 Euro, was kann man sich alles damit besorgen?
5 Euro das ist so toll, 5 Euro reicht für ne Tiefkühlpizza
und 5 Euro im Monat, ja 5 Euro im Monat ist,
wenn man das ganze Jahr zusammenspart
vielleicht 2 Karten für den Hansapark oder das Phantasialand.
5 Euro mehr, jubiliert, ihr habt 5 Euro mehr! Das ist so toll,
Hartz IV, man kriegt das Maul nicht mehr voll.

Schocker-Video: Mausefallen-Spiel (bei der ui.-Show)

Mausefalle Schock Spiel

Wer am 15. September bei der ui.-Show im Severins-Burg-Theater in Köln war, konnte es live erleben, doch jetzt gibt es hier das schockierende Video vom gefährlichen Mausefallen-Spiel:

Die Akteure und Manuel Wolff setzten, wenn auch nicht ihr leben, zumindest die Unversehrtheit ihrer Körper ein, um auf der mit Mausefallen gespickten Bühne eine Szene zu improvisieren. Natürlich barfuß und mit verbundenen Augen:

Wer übrigens den Anfangsmonolog der letzten Show sehen will, sollte hier klicken.

Hat Hella von Sinnen die Torte auf Trittin geworfen?

Newspresso mit Knacki Deuser

… oder war es Hugo Egon Balder?

Ist ja auch egal, hier ist Knacki Deuser mit einer branbeuen Folge Newspresso, Nummer 102:

Die Themen: Hartz 4 in allen Zeitungen, außer im Express. Pleitenbanker bekommen Riesen-Renten, Hartz IV allerdings nur 5 Euro. Claudio Roth wurde von einem Farbbeutel getroffen, oder war es Jürgen Trittin mit einer Torte? Kommen Hugo Egon Balder und Hella von Sinnen als Täter in Frage? Ahmadinedschad spielt vor leerem Haus und Westerwelle stellt einen Antrag auf Englisch.

Newspresso gibt es einmal die Woche, der Videoblog von Knacki Deusers Webseite Deuserordie erscheint dort und hier.

Bedingungslose Pizza – von Neustadt nach Mannheim und zurück


Zu Fuß war ich auf dem Weg durch die Innenstadt von Neustadt an der Weinstraße, auf dem Weg zum Bahnhof. Vorbei an der Eisdiele Rossi der Familie Mastrorocco, die ohne Frage das leckerste Eis der ganzen Welt hat, was man gar nicht oft genug sagen und wiederholen kann, vor allem, weil es ein Fakt ist und nicht subjektives Empfinden. Und zwar weil ich das sage.

Etwas weiter entdeckte ich eine „Pizzeria Adria“. Dort gab es laut Schild „Pizza mit Auflagen“ für € 5. Ich hätte ja gerne gewusst, was die Bedingungen waren, und wie viel man zahlen müsste, wenn man die Auflagen nicht erfüllt, doch die Zeit drängte, ich wollte nach Mannheim, zur Premiere der Mannheimer Ausgabe von „Kunst gegen Bares“, ich sollte da Kunst geben und wollte Bares nach Hause nehmen.

Am Neustadter Bahnhof sind 3 Fahrkartenautomaten, aber es standen ungefähr 50 der langsamsten Menschen der Welt davor, außerdem noch 3 Schulklassen und etliche weitere Personen, die stundenlang in ihrem Portemonnaie nach den passenden Münzen kramen. Selbstverständlich verpasste ich den Zug, mir kam es sogar vor, als ob er bei der Ein- und Ausfahrt mich grinsend auslachte.

In Mannheim angekommen, fiel mir ein riesiger Thai-Imbiss auf: „Yum Yum – original Thai Fast Food“. Sie warben allerdings mit Essstäbchen, die Lügner, die. Von wegen „Original“. Ja ok, für die Besserwisser: Auch in Thailand werden Essstäbchen benutzt, kurioserweise nur für die Suppe.

Ein anderer Laden zeigte (siehe Schild) „Easy Eat – fungy fresh food fast & fair“ – trotz der großartigen fünffachen Alliteration meinten sie wohl was anderes. „Funky“ vielleicht, nicht „pilzig“. „Pilziges frisches Essen – schnell und …“ – nun ja, „fair“ ist nicht nur „gerecht“ oder „blass“, sondern lässt sich auch mit „mittelmäßig“ übersetzen.

Schließlich war ich bei „Kunst gegen Bares“, dem Wettbewerb um das „Kapitalistenschwein des Abends“ – wer am meisten Geld ins Schweinchen bekommt, hat den Titel. Ich belegte leider nur den 2. Platz. Wie so oft hat wieder mal ein Poetry Slammer gewonnen. Ich verstehe so was nie. Die können nicht mal ein Instrument spielen, müssen nicht lustig sein, oder lustig sein, während sie ein Instrument spielen, sondern tragen einfach einen Text vor – oft noch nicht einmal auswendig! Und dann sind es Texte, die sich weder Reimen, noch sonst irgendwie einfach zu verstehen sind und nichts wichtig nehmen, außer den Autor selbst und die Achtung vor der eigenen Fähigkeit, angeblich ordentlich mit der deutschen Sprache umzugehen.

Mag aber auch sein, dass Poetry Slammer richtig gut sind und ich einfach nur zu dumm für so was bin. So wird es wahrscheinlich sein, aber ich bin lieber dumm, als mir freiwillig Sachen anzuhören, die mir jemand vorliest. Der soll mir sein Blatt geben und ich lese das dann in der Bahn auf dem Nachhauseweg. Dafür muss ich doch nicht in einem Kino-Saal sitzen mit Dolby-Surround. Ach ja, die ansonsten sehr gute Veranstaltung – und bitte nicht ernst nehmen, was ich gerade über Poetry Slammer geschrieben habe, in Wirklichkeit tue ich nicht so ignorant, wie ich bin – war in einem Kino. Was ich einerseits gut finde, andererseits verstehe ich nicht, warum Leute für echte Menschen auf der Bühne – dreidimensional sogar ohne Brille – weniger Geld ausgeben, als für – nicht mal mehr – Zelluloid, wo die einzige Arbeitsleistung des Vorführers mittlerweile darin besteht, auf den Start-Knopf zu drücken.

Nach der Aufführung ging es zurück nach Neustadt, mit der S-Bahn. Die Anzeige auf dem Bahnhof deutete an, dass der Zug sich in Schifferstadt teilen würde, die eine Hälfte würde nach Germersheim weiterfahren, die andere nach Homburg. Welche Hälfte ich davon nehmen müsste, um nach Neustadt zu kommen, stand aber nirgendwo. Irgendwie dachte ich die Homburg-Hälfte sei die richtige. Aber welche Hälfte die Homburg-Hälfte war, stand auch nirgendwo.

Also fragte ich den Bahnangestellten, in welches Teil ich den einsteigen müsse, um nach Neustadt zu kommen. Er schaute mich an, als sei ich total bekloppt: „Na in des, auf dem nach Kaiserslautern steht!“ Ach so, ja klar, das hätte doch jeder wissen müssen!

In der Bahn dann saßen zwei dumme junge Männer, aber so richtig dumm, dass es sich gewaschen hat. Der eine sang ständig die Musik von Scatman John (aus welchem Grund auch immer) und entdeckte dann am anderen Bahnsteig eine Zuganzeige, die ihn in großes Staunen versetzte:

„Gugge mol um 23:59 fährt noch e Zuch nach Berlin! Ei gugge mol uf des Schild.“

Der andere: „jo.“

„Und was do drunner steht! ,Praha‘, wasn das? Gibt‘s doch gar net. ,Praha‘, hehe, wo solln das sei? In Frankreich oder so?“
„Ich bin doch kei Geografie-Experte, was weiß ich?“
„Duii-dabda-dada-dab!“

Ja, das ist die Pfalz – Gott erhalt‘s.

Meine neue Lieblingsband

Querfälltein - Rap'n'Roll

Wer kommt schon auf die Idee, Rap mit 12-Bar-Blues zu mixen und damit auch noch ein ganzes Bandprojekt zu füllen? Querfälltein heißt die Band, die ihren Stil „Rap’n’roll“ nennen und sie sind der Hammer. Außerdem haben sie ein Pferd als Schlagzeuger! Entdeckt habe ich sie übrigens, weil sie die Vorband geben zur Show „Lauhstories“, die am 19. Oktober in Köln Premiere feiert und außerdem noch MC Rene und die Saugstauber zu Gast hat und unverschämterweise nur 6 Euro kostet. Aber jetzt:

Wir machen Rap in einer Bluesband!

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