„Liebe DHL,
am Dienstag lag in meinem Briefkasten einer dieser bekannten orangen Abholkarten, denn angeblich wäre am Montag versucht worden, mir ein Pakte zuzustellen und ich sei nicht anzutreffen gewesen.
Ich war allerdings am Montag den ganzen Tag zu Hause. Genauso wie letzte Woche, als ein Paket bei meiner Nachbarin abgegeben wurde, obwohl ich zu Hause war.
Auf dem Zettel war vermerkt, dass ich mir das Paket ab Mittwoch um 10 Uhr in der nächsten Postfiliale abholen könnte.
Am Mittwoch gegen Mittag ging ich zu dieser Postfiliale und wartete erst einmal in der langen Kundenschlange. Als ich endlich am Schalter war, schilderte ich der Dame meine Situation und fragte, wo ich mich denn mal beschweren könnte, damit so etwas nicht mehr passiert.
„Also bei uns nicht.“, sagte sie. Sie seien nur eine Postbank-Filiale und würden den Service übernehmen. Da entgegnete ich erst einmal gar nichts. „Wo denn?“ fragte ich, denn auf der Abholkarte stand ja nicht einmal eine Telefonnummer drauf und als Adresse war ja eben diese Filiale angegeben. Das können sie mir auch nicht sagen, meinte sie, sie wisse noch nicht einmal, wer der Fahrer sei. Letztendlich gab sie mir dann ein Kärtchen mit einigen Hotlines zum Anrufen. „Moment mal, das sind ja alles kostenpflichtige Nummern? Ich soll auch noch dafür bezahlen, wenn ich mich beschweren will, dass ihr Service nicht stimmt?“
Daher schreibe ich Ihnen diese E-Mail. Es ist nämlich so, dass der Absender des Pakets ja Porto gezahlt hat, damit sie es mir zustellen. Nun musste ich es mir aber abholen und das mit einem nicht unerheblichen Zeitaufwand. Das Porto haben aber Sie eingestrichen, nicht ich. Bitte zahlen Sie dem Absender das Porto zurück und mir meine verloren Arbeitszeit. Wohin soll ich die Rechnung schicken?
Das war aber noch nicht alles, denn die Frau fand mein Paket nicht. Sie suchte eine gute Viertelstunde, aber fand es nicht. Daraufhin kopierte sie meinen Abholschein und meinte, sie frage mal den Fahrer, der in ein paar Stunden reinkommen würde. Ja Moment einmal – also kannte sie den Fahrer doch?
Dann notierte sie noch meine Telefonnummer und meinte, dass sie mich anrufe, wenn das Paket wieder auftauche. Und wenn sie bis Ende der Woche nicht wieder anrufen würde, würde der Fall an irgendeine andere Stelle geleitet, ich glaube, sie hat sogar Beschwerdestelle gesagt – aber wenn es eine Beschwerdestelle gibt, warum hat sie dann nicht die Telefonnummer ebendieser? Oder sie hat sich vertan oder ich mich verhört.
Wie dem auch sei, ich musste ohne Paket den Rückweg antreten. Am Donnerstag Nachmittag kam dann ein Anruf. Mein Paket sei jetzt gefunden worden. „Ja dann bringen Sie es doch vorbei!“ schlug ich vor. Das hielt die Post allerdings für sehr absurd. Ich könne mir das Paket abholen. Auf mein „Warum?“ entgegnete Sie, dass sie mir doch gesagt hätte, dass ich dafür die Abholkarte noch mal abschicken müsse. Hat sie mir zwar nicht gesagt und auch wenn, dann muss sie mir nicht erklären, dass ich doof bin. Wenn ich jetzt die Karte noch abschicken würde, könnte ich frühestens für nächsten Dienstag (oder gar Mittwoch?) einen erneuten Zustellversuch erbeten. Und es dann womöglich bei meiner Nachbarin abholen.
Also stimmte ich letztendlich zu und sagte, ich würde Freitag vorbeikommen mir das Paket abholen. Selbstverständlich war die Schlange wieder sehr lange, so dass ich erneut wieder mit Hin- und Rückweg über eine Stunde unterwegs war. Per Unterschrift musste ich bestätigen, dass ich das Paket in Empfang genommen habe. er Adressat war auf dem Paket übrigens korrekt geschrieben, der Name auf meinem Ausweis, den ich vorzeigen musste auch, der Name auf dem Papier auf dem ich unterschreiben sollte allerdings nicht. Wie so oft hat bei Wolff ein F gefehlt. Kein Wunder, dass auch die Post oft nicht bei mir landet (siehe hier).
Ich glaube, es ist angemessen, wenn ich für den mir entstandenen Arbeitsaufwand 2 Arbeitsstunden á € 50,- berechne. Bitte überweisen Sie mir die € 100,- auf mein Konto bei der Postbank (diese Ironie), Kto.-Nr. haben Sie ja (Oder war das die Telekom mit den Datenschutzproblemen?).
mit freundlichen Grüßen,
Manuel Wolff“
NACHTRAG: Die DHL hat mir einen Brief geschrieben und sich entschuldigt und mir eine Paketmarke geschenkt, also einmal ein Paket bis zu 10 Kilo verschicken. Zwar nicht die hundert Euro, aber immerhin! Damit steigen sie wieder gewaltig in meinem Ansehen.
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