Kategorie: Gedanken vom Pferd (Page 2 of 10)

Dass Selbstmord feige ist, können auch nur Leute behaupten, die noch nie einen gemacht haben – Gedanken vom Pferd 62

Gedanken vom Pferd 62 – Gastkolumne von Weidler

Erst Stunden nicht eingeschlafen, dann von furchtbaren Sturmfluten, Tsunamis und Ertrinken geträumt. Ich überfress mich nie wieder abends mit Meeresfrüchtepizza und frittierten Calamares.

Das Meer rächt sich.

Ich hab für alle Zeiten genug von Winterolympiaden.

Wenn ich wirklich sehen will, wie Menschen sterben und verletzt werden, geh ich in ne U-Bahn und töte und verletzte Menschen.

Schlagzeile von „Spiegel Online“:

„Schweizer Schüler prügeln 46-Jährigen bewusstlos

Sie waren auf der Suche „nach dem Kick“: Völlig unvermittelt sollen mehrere Jugendliche aus der Schweiz in München einen Mann zusammengeschlagen und schwer verletzt haben. Sie hätten einfach „Leute wegklatschen“ wollen, sagte einer der Schüler.“

Ironie des Schicksals.
Jahrelang fürchteten sich die Schweizer vor der Erweiterung des Schengener Abkommens und den damit verbundenen kriminellen Ausländern in der Schweiz.
Wer hätte gedacht, dass wir statt dessen mehr kriminelle Schweizer im Ausland bekommen.

Und vor allem: Wie konnten sie ihr Opfer überhaupt einholen?

Verschwörungstheoretiker, die an graue Eminenzen und geheime Weltführungskasten glauben, erliegen im Grunde dem selben Trugschluss wie Gläubige oder Esoteriker: Sie kommen nicht mit dem unspektakulären Chaos der Realität klar und hoffen, dass es einige elitäre Superbrains gibt, die lenken und Fäden ziehen.

Weil sie sonst akzeptieren müssten, dass die Mitglieder der tatsächlichen Führungsriegen des Planeten auch nur überforderte Schwachköpfe sind, wie jeder andre auch.

Ich war jung und brauchte das Geld – Die Gedanken vom Pferd 61

Gedanken vom Pferd 61 – Gastkolumne von Weidler

„Gib das der Praktikantin.“
„Wer war nochmal die Praktikantin?“
(Macht eine Geste mit beiden Händen)
„Ah. Die.“

Ein eingespieltes Team kann halt auch ohne Worte kommunizieren.

Die Gedanken vom Pferd hatten diese Woche in der Onlinestatistik über 100 Verweise vom Bundesfinanzpolizei-Forum.

Falls noch ein paar vorbeischauen:
Ich weiß von nichts. Schon gar nicht ohne meinen Anwalt.
Die wollen mir das in die Schuhe schieben.
Die Stimmen haben es mir befohlen.
Ich war jung und brauchte das Geld.

Und wo wir grad bei Statistiken sind, noch die Google-Referer des Monats:

– Foltermethoden für Frauen
– eiffelturm porno drucken

Aus „Triple X“ mit Vin Diesel.
„Halt Moment, auf dem Radar ist noch was anderes: Ein blauer JPO*!“

*Die Wagenmarke hab ich nicht genau mitbekomen. Aber so ähnlich.
Nachtrag: Peter hat’s gewusst: Ein GTO war’s. Ein 68er Pontiac GTO. Aber das Baujahr hatten sie nicht erkannt auf ihrem Radar.

Mist.
In meinem Kaffee schwimmen Flocken, die vermutlich von den angetrockneten Milchresten des gestrigen Kaffees stammen.

Ich sollte die Kaffeetasse überhaupt nicht mehr spülen, um die Grundstärke der Innenbeschichtung zu erhöhen, so dass sie nicht mehr so leicht vom frischen Kaffee zersetzt wird.

Nachdem die Brandsalbe alle war, musste ich mit dem Löten aufhören – Gedanken vom Pferd 60

Gedanken vom Pferd 60 – Gastkolumne von Weidler

Gestern, bei „CSI“, der Pathologenkrimi-Sendung:

Dramatischer Zoom auf den Kommissar, der wichtig guckt und sagt: „Das bedeutet, wir haben einen neuen Verdächtigen!“ – Harter Schnitt, blutroter Hintergrund, ein Joghurtbecher erscheint, ein Chor singt „Der Joghurt mit der Ecke!“

Ich hätte es wissen müssen. Der Rächer mit dem Becher.

Ja, ich habe gestern die Klischee Mann-Frau-Show geguckt.
Und dabei fiel mir etwas ein, was ich gerne bestätigt haben würde: Benutzt irgend ein heterosexueller männlicher Leser hier einen dekorativen Mehrweg-Wattestäbchen-Spender?

Ich hab übrigens das optimale Hüft-Taillen-Verhältnis.
Und zwar das für Männer und das für Frauen.
Je nachdem, wie fest ich an dem Messband zieh.

Vor kurzem habe ich festgestellt, dass ich mich – ohne die Füße zu bewegen – wesentlich weiter nach links als nach rechts umdrehen kann.

Gestern ist mir auch der Grund aufgefallen: Bei der Toilette ist der Toilettenpapierspender links an der Wand angebracht.

Im Auto hinter mir saßen zwei Damen mittleren Alters, vielleicht auf dem Weg zur Arbeit oder auch zum gemeinsamen Einkauf.
Die Fahrerin verdeutlichte im Gespräch eine Länge mittels Daumen und Zeigefinger.
Die Beifahrerin visualisierte daraufhin eine Länge, für die sie beide Hände zur Hilfe nahm.
Erstere lachte daraufhin und zeigte einen Vogel.

Vermutlich redeten sie über die richtige Rasenhöhe zum Mähen.

Aller guten Dinge sind drei – Gedanken vom Pferd 59

Gedanken vom Pferd – Gastkolumne von Weidler

Es gibt ja viele Dinge – ich nenne sie mal in Ermangelung eines besseren Begriffs Lebensmittel – zu denen Mythen, Kenner, Experten, Vereine und Fachjargons entstehen.
Champagner, Kaffee, Wein, Bier, Grappa, Schimmelkäse, Schokolade mit 99%igem Kakaoanteil, um nur einige Beispiele zu nennen.

Ist es eigentlich Zufall, dass man bei all diesen Sachen im Kindesalter beim ersten Genuss ganz deutlich merkt, dass sie unglaublich scheiße schmecken?
Und man sich Mühsam den Glauben ankonditionieren muss, dass es sich dabei um etwas besonders Gutes dreht?

Bürokollege: „Hi Sebastian, Chris hier.“
Telefon: „…“
Bürokollege: „Was is’n los, du hörst dich überhaupt nicht gut an?“
Telefon: „…“
Bürokollege: „Ähh ah hallo Heike, ist Sebastian da?“

Die Kollegin, die von ihrem Büro die Toilettentür im Auge hat, schaut jedes Mal auf, wenn man selbige benutzt.
Ich wette, die führt Buch über Klogewohnheiten aller Mitarbeiter.
Wie krank ist denn das?
Ich werde sie beseitigen müssen. Es wird wie ein Unfall aussehen.

Leute mit Lachfältchen sind wie Eisbären.
Es ist fast unmöglich, an ihrer Mimik ihren Gemütszustand festzumachen.

Und man weiß nie, ob sie grad witzig sind oder sauer.

Pinguine sind da viel besser. Die sind immer witzig, auch, wenn sie sauer sind.

Poffelchen und Brummpoffelchen – Gedanken vom Pferd 58

Gedanken vom Pferd – Gastkolumne von Weidler

Wespen und Hornissen sind vermutlich die meistgehassten und -gefürchteten Insekten, die natürlicherweise in unseren Breitengraden die Kaffeeklatschrunde im Garten verunsichern können.

Nun, woran liegt das?
Sicherlich nicht wirklich an der von ihnen ausgehenden Gefahr: In aller Regel kann ein erwachsener Mensch in meinem Alter gerade mal zwei bis drei schmerzhafte Kontakte mit Wespen und keinen einzigen mit Hornissen nachweisen. Und er wird sich erinnern, dass diese Kontakte halb so wild waren (Solang es kein Allergiker ist). Außerdem meist durch Drauftreten oder ähnliches provoziert.

Der wahre Grund, warum der Ausruf „Wespen!“ jedoch fast ebenso viel Panik wie „Haie!“, „eine Bombe!“ oder „Gasbrand!“ auslösen kann, ist der Name an sich.
Niemand denkt etwas böses über so knuffige Tiere wie Hummeln und Bienen. Weil ihre Namen hübsch und putzig sind.
Wespen und Hornissen klingen jedoch schon, als wären sie der Unterwelt der griechischen Mythologie entsprungen.
Hauptsache harte Zischlaute – und Hornissen haben auch noch ein Horn! Teuflisch geradezu. Wer soll da nicht in Graus und Furcht erstarren?

Deshalb gründe ich hiermit eine Initiative: Ich bin dafür, Wespen in „Poffelchen“ und Hornissen in „Brummpoffeln“ umzunennen.
Niemand könnte aus der Haut fahren, nur weil ein paar Poffelchen sich am Kuchen vergnügen, oder eine Brummpoffel den Garten nach essbarem Ungeziefer absucht.

Der Welt wäre wieder ein Schrecken genommen. Dank Gedanken vom Pferd.

Mein Rechner klingt wie ein Samstag-Morgen im Frühsommer, wenn man noch im Bett liegt, und der Nachbar mit dem Benzinrasenmäher werkelt.

Bei fast allen Warnsprüchen auf den Zigarretten-Packungen kann man „Rauchen“ durch „Zeit“ ersetzen.

Reichtum habe ich mir gewünscht, und nichts als Reichtum sollte ich bekommen. Naja, äh, zumindest ein klein bißchen.
Wie dem auch sei, hab ich von meinem Vater einen kreativ verpackten Verrechnungsscheck erhalten. Den hab ich dann eingesteckt, nicht weiter beachtet, und heute an der Bank abgegeben.

Die Schalterfrau schaute mich entgeistert an und meinte, das könne sie nicht annehmen.

Daraufhin betrachtete ich den Verrechnungsscheck erstmalig genauer.
Es war eine Schwarzweiß-Kopie.
Bei „Ort und Datum“ stand „Fernsehzimmer, Heilig-Abend“.
Unterschrieben war mit „Der Weihnachtsmann“.

Sparta im Kühlregal – Gedanken vom Pferd 57

Gedanken vom Pferd – Gastkolumne von Weidler

Ein kleines lautes ADHS-Mädchen turnte im Edeka um seine Mutter herum. Irgendwann hielt es am Kühlregal, zeigte auf den geriebenen Mozarella und rief:
„Das ist Käääse!
Das ist Käääse!
Das ist Kääääse….“

Nach kurzer Zeit trat ich das Kind so fest ich konnte, so dass es ins Kühlregal flog und ich schrie:

„DAS – IST – SPARTA!!!“

Irgendwo – in einem besseren Paralleluniversum.

Cinestar verlangt bei Online Ticketkauf nicht nur den vollen Preis statt dem Kino-Tag-Preis, sondern schlägt auch noch eine Gebühr für den Online-Kauf von 55 Cent dazu.
Eine Gebühr dafür, dass der dumme Kunde sich selbst seine Karte ausdruckt und kein Kassenfräulein mehr bezahlt werden muss. Klingt vernünftig.

Ich schlage keinen Boykott vor, denn dazu erreiche ich zu wenige Menschen.
Ich schlage statt dessen vor, dass jeder, der einen Mitarbeiter eines Cinestar-Kinos kennt, ihm beim nächsten Treffen eins auf die Nase gibt. Gern auch mit Hilfsmitteln.

Ich kenn einen. Ein Hänfling. Sollte kein Problem sein.

Heute morgen stand ich im Stau. Nach einer Weile wollten zwei Polizei-Einsatzfahrzeuge mit Tatütata und Blaulicht über den Mittelstreifen durch, wurden aber von einem Reisebus vor mir aufgehalten, der auf der Überholspur stand und nicht zur Seite fahren konnte.
Der Werbeslogen auf dem Heck des Busses lautete „An uns kommt keiner vorbei“.

Im Vorbeifahren sah ich am Parkplatz vor einem Waldweg einen Versorgungs-Stand. Mit Früchten, Wasser, Tee und einigen Rentnern zur Überwachung. Wie man das so kennt von Sportveranstaltungen.
Als ich um die nächste Kurve fuhr, sah ich, dass hunderte von Nordic Walkern einen Waldweg früher von der Straße in den Wald liefen.

Kurz habe ich mit dem Gedanken gespielt, irgendjemandem darüber Bescheid zu geben.

Haie aus dem All: Gedanken vom Pferd – Folge 56

Gedanken vom Pferd – Gastkolumne von Weidler

Im Promarkt schrie ein kleiner Junge mit der typischen „kleiner blöder Junge findet etwas cool“-Stimme seinem Kollegen folgendes zu:

„Boah! Guck mal da hinten, der Crazy Frog!!!“

Wobei er „Crazy Frog“ so aussprach, als hätte er a) eine heiße Kartoffel im Mund und würde b) versuchen, einen Bluessänger mit Bronchitis zu imitieren.

Klar ist einem bewusst, dass die Jamba-Zielgruppe schon irgendwie existieren muss, sonst würden die nicht so furchtbar viel Schotter machen.
Trotzdem ist man maßlos erschrocken, wenn man ihr begegnet.

Zu Weihnachten bekam ich außer der besagten Stoffwechselstörung auch noch einen großen Werkzeugkoffer. Schön, aber leer. Ich vermute, es ist eine Anspielung meines Vaters darauf, mir endlich ein eigenes Werkzeugset zu besorgen – und mir damit am besten auch ein eigenes Haus zu bauen.

Das kann er vergessen.

Jedenfalls habe ich tatsächlich brav Werkzeug erworben. Schlüssel, Dreher, nen Meter, Bits, Torx, Zangen, eine Schieblehre. Sogar eine Mini-Wasserwaage.
Und einen Phasenprüfer aus dem Hela-Schundregal für 55 Cent.
Der bringt mir allerdings nichts: Ich trau mich nicht, ihn zu benutzen.

Nachtrag:
Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die Leser aus dem Reich mit dem Begriff „Meter“ in dem Kontext nichts anfangen können.
Es handelt sich hierbei im lokalen Sprachgebrauch nicht nur um die allseits bekannt wie beliebte Maßeinheit, sondern auch um einen Zollstock. Ohne dieses Hintergrundwissen kann man die Pointe natürlich nicht verstehen.

Was mich an der Welt wirklich kirre macht, ist, dass es für ALLES sowohl Für- als auch Gegenexperten gibt. Von der kleinsten Bedeutungslosigkeit bis zu den wichtigsten Themen unserer Zeit: Immer kommt irgendein Prof. Dr. Soundso, der das Gegenteil der landläufigen Meinung propagiert. Oder umgekehrt. Zu jedem Artikel jedes Online-Magazins findet man anschließende Kommentare, die ihn falsifizieren wollen. Es mangelt schlicht an Sachen, die man einfach mal als wahr hinnehmen kann. Die man einfach glauben kann. Ich will mehr Klarheit.

Ein weiterer Grund, warum ein allwissender völlig logischer und objektiver Supercomputer die Weltherrschaft übernehmen sollte.

Titel bei spiegel-online:
Angriffe auf Menschen: Behörden wollen Haie aus dem All überwachen

Das wird auch Zeit. Haie aus dem All sollten rund um die Uhr observiert werden.

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