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An Schlaf ist nicht wirklich zu denken

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Reisebericht Köln – Hamburg

Um 3 Uhr morgens bin ich endlich fertig mit Packen für mein über 3-monatiges erneutes Abenteuer und um 6 Uhr muss ich schon wieder raus, um mich zum Bahnhof zu schleppen. Die vierstündige Fahrt nach Hamburg werde ich ja wohl nutzen können, um noch ein bisschen vor Amtsantritt zu schlummern.

Doch im nicht sehr voll besetzten Abteil, steigt zuerst mal ein Pärchen ein, dass zwar reservierte Plätze hat, sich aber, weil diese nicht nebeneinander sind, auf die freien Plätze hinter mir setzt. Der Mann stinkt unglaublich nach Salami. Ich wusste gar nicht, dass Salami stinken kann, aber dank Mr. Salami weiß ich, dass es noch etwas nervtötenderes als Leberwurstbrotduft im Zugabteil gibt.

An Schlaf ist nicht wirklich zu denken. In Wuppertal steigt dann eine ältere Dame ein, steuert schnurstracks auf Mr. Salami zu und sagt, „Entschuldigung, aber das ist mein Platz.“ Freude! Hoffnung! „Ja, ich weiß, aber müssen Sie da sitzen?“ fragt Mr. Salami. Ja, bitte bitte, sie muss, sie muss einfach. Zum Glück will sie unbedingt da sitzen und da das Salami-Pärchen nicht auseinander sitzen will rückt es auf die Sitze auf der anderen Seite des Ganghes. Bringt nicht viel, der Duft weht trotzdem konsequent über den Fluss herbei. Doch erneut naht Rettung, denn auch dort ist ein Platz besetzt. Also beschließt das Pärchen sich zu trennen. Nur räumlich selbstverständlich. Die Frau bleibt sitzen und der Salami-Mann setzt sich neben die ältere Frau. Oh Shit.

An Schlaf ist nicht wirklich zu denken. Doch nach 15 Minuten räumlicher Trennung hält es das wohl frisch verliebte Fleischwaren-Pärchen nicht mehr aus, geht und findet einen gemeinsamen Platz weiter hinten im Abteil. Der Wurstgeruch lässt nach und ich will gerade einen weiteren Versuch starten, ein zu schlummern, da kommt schon der nächste Fahrgast, um der älteren Dame Gesellschaft zu leisten. Dummerweise sucht er das Gespräch mit ihr, denn er ist gerade auf dem Weg nach – verdammt – Hamburg, wo sich gerade 40,000 Zeugen Jehovas treffen und er kommt
gerade von Mannheim, wo sich auch 27,000 Zeugen Jehovas, darunter viele Russen, getroffen haben und alles sei so wunderbar, denn schon Jesus habe gesagt, dass dies und jenes und Wahnsinn.

An Schlaf ist nicht wirklich zu denken. Als die ältere Frau ihm dummerweise auch noch offenbart, dass ihr Mann letztes Jahr gestorben ist, hat er sie und fängt eine Predigt über Plätze im Himmel an und wie sie leben müsse, um ihn wieder zu sehen, und dass Gott und Jesus ja so toll seien und alles wunderbar und gut wird.

Finde ich auch. Nämlich wenn der gute Zeuge Jehovas auf die 40,000 Harley Davidson Rocker trifft, die auch gerade in Hamburg sind.

Die Müdigkeit kommt und letztendlich schaffe ich es fast, die Augen zu
schl… „Die Fahrkarten, bitte!“

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Als auch die Schaffner-Attacke vorbei ist, haben wir einen weiteren Zwischenstopp hinter uns. Nun steigt ein lautes Pärchen ein, dass in einer Sprache brabbelt, die so verrückt klingt, wie noch nichts, was ich je gehört habe. Irgendein asiatisch angehauchtes Finnisch. Oder irgendeine Eskimo-Sprache. Allerdings sieht das Paar aus wie Bayern. Sie rauschen wild brabbelnd an meinem Sitz vorbei und hindern mich weiter am Schlaf. „Järkis dommoldo gefappen brunsti brunsti tscherggemol die kommokommokommo do do do!“ – „Ei, flugg die fämbel knettere dängsiboms
die beil gekuntern die fliegen flagen jällis kostemoigna griggliwigli.“ – Und zack waren sie an mir vorbei gerauscht. Einige Sekunden Ruhe, dann rauschen sie wieder wild gestikulierend und vogonische Gedichte rezitierend zurück an mir vorbei.

Das Spiel wiederholt sich ein paar Mal, der Sinn entschließt sich mir nicht. Aber an Schlaf ist nicht wirklich zu denken. Endlich setzen sie sich, doch nach einer Viertelstunde springt wieder der Mann auf, rauscht in der Fantasiesprache labernd an mir vorbei – obwohl die einzige, die ihn versteht auf ihrem Sitz bleibt. Den räumlichen Abstand macht er eben durch Lautstärke wett, kommt mit drei schweren Koffern zurück und setzt sich wieder auf den Platz.

15 Minuten später, trägt er die Koffer wieder zurück. Da ich absolut keinen Sinn in deren Handlung entdecken kann, schlussfolgere ich, dass es nur die menschliche Logik nicht begreifen kann und die beiden Außerirdische sind. Daher auch die komische Sprache. Wahrscheinlich sind sie gerade auf dem Weg von Mannheim nach Hamburg – ich wusste gar nicht, dass es auf Alpha Zentauri auch Zeugen Jehovas gibt.

Aber jetzt ist ja alles klar und die Müdigkeit ist mittlerweile so groß, dass mich nicht mehr aufhalten w… – „Personalwechsel! Die Fahrkarten, bitte!“

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Krampf im Finger

Krampf im Finger

Leute Klavier spielen ist voll schwer, man, auch wenn es nicht so aussieht. Man muss aufpassen, dass man keine Fingerkrämpfe bekommt. Viel Spaß mit dem heutigen improvisierten Lied und dem abrupten Abbruch. Text und Musik natürlich komplett im Moment der Aufnahme improvisiert. Yeah:

und wer es nur hören, statt sehen will:

[audio:https://uiuiuiuiuiuiui.de/wp-content/uploads/2011/05/Krampf-im-Finger.mp3|titles=Krampf im Finger]

oder als mp3 zum Download: Krampf im Finger

Und nun noch der Text zum Mitsingen:


Krampf im Finger beim Klavier spielen!
Das ist nicht besonders schön!
Man bewegt sie viel zu schnell und hat nicht mehr die Kontrolle unter sich.
Meine Güte, warum nervt dieser Krampf so fürchterlich?

Doch das Lied ist noch lange nicht zu Ende
es sind Schmerzen, die kaum zu ertragen sind,
meine rechte Hand, die spinnt so langsam,
weil die Hände nicht mehr locker sind!

Ja, wollt‘ ich nur mal so sagen.
Man muss sie ausschütteln, Wooo-hooo!

Es ist alles doch kein Problem, denn wenn man… äh …

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