Auf einmal ist da einer, der Schwimm-Weltrekord einheimst und mit Sekundenabstand den Wunderschwimmer Michael Phelps hinter sich lässt. Bei allem Jubelgeschrei und aller Freude, da darf ich auch mal pauschal Doping-Vorwürfe in den Raum schmeißen, auch wenn das gemein ist.

Mal ehrlich, es sind ja nicht nur Radsport-Profis gedopt, die von durch die Luft fliegenden Formel 1 – Boliden ins Koma geschickt werden, sondern der Spitzensport macht schon lange keinen Spaß mehr. Das einzige, was befriedigt, ist dass da ein vorher unbekannter Typ daher kommt und dem nervigen USA-Patrioten-Wunderkind-Mama-Söhnchen-Arschloch-Überflieger mal die Leviten liesst.

Schon bei Phelps dachte man sich, wie kann der auf einmal so viel schneller als die Konkurrenz schwimmen? Und wieso kommt da jetzt einer daher, der noch ein paar Sekunden schneller ist als Phelps, der allerdings zwischenzeitlich die Freuden des Marihuana für sich entdeckte? Seine eigenene Bestzeit hat Biedermann innerhalb eines Tages plötzlich um 6 Sekunden verbessert – wie ist so etwas möglich und haben diese Athleten auch ein Leben, außer ihrer recht unaufregenden, sie erfüllenden Tätigkeit?

Was soll das ganze überhaupt? Immer einen Supermann lobpreisen und nach oben jubeln, der eigentlich nichts kann, außer bei der Kläranlage ein jahrelanges Praktikum zu absolvieren und eben schwimmen.

Ich finde man sollte den ganzen Sport anders aufziehen, zurück zu „dabei sein ist alles“. Es ist doch eigentlich wurst, wer gewinnt, oder nicht? Man sollte die Goldmedaille nicht dem Schnellsten geben, sondern dem Zweitschnellsten, das gäbe dann lustige Wettkämpfe. Und der erste sollte wegen elitärer Angeberei grundsätzlich leer ausgehen.

Außer natürlich allen, die Michael Phelps ans Bein pinkeln, die sollten schon eine Belohnung kriegen, eine Tafel Schokolade oder so. Aber wenn dann irgendwann das Geschrei groß ist, sagt nicht, niemand hätte Euch gewarnt. All zu oft hat man schon die Hoffnungen in ein Wunder gesetzt und groß war die Enttäuschung, als man feststellte, dass es keine Wunder gab. Marion Jones, Ben Johnson, Katrin Krabbe, Diether Baumann, Jan Ullrich und nahezu jeder andere Radsportprofi, Grit Breuer und und und … die Liste lässt sich eigentlich beliebig fortsetzen. Was macht denn mittlerweile Claudia Pechstein?