Schlagwort: schalter

Der Papst tritt zurück – mehr Zeit für die Kinder

Papst tritt aus heiterem Himmel zurück … muhahaha!

folgendes: Wer es noch nicht mitbekommen hat, der lebt wohl im Kloster. Der Papst hat seinen Rücktritt angekündigt! Ein Rücktritt aus heiterem Himmel!

Aber warum? Der Papst sagt, aus Altersgründen. Aber dann hätte Gott ja schon lange zurücktreten müssen. Vielleicht steckt ja was anderes dahinter, vielleicht hat er bei „urbi et orbi“ abgeschrieben. Schavan wird jedenfalls den Posten des Papstes übernehmen. Aber der wahre Grund ist natürlich, der Papst tritt zurück, weil er mehr Zeit mit seinen Kindern verbringen will.

Nein, auch das stimmt nicht. Es ist natürlich so: Vor kurzem hat der Papst Twitter entdeckt und jetzt hat er keine zeit mehr. Für Papstsein und so. er muss prokrastinieren, Amen.

Zeit jedenfalls, über den Rücktritt aufzuklären und die ganzen W-Fragen zu beantworten und zwar richtig zu beantworten, – wer? was? wo? wann? nur hier, im ui.-Vlog.

Also das ist ja schon ein Ding, dass der Papst einfach mal so seinen Rücktritt ankündigt und sich auf den Todesstern zurückzieht. Ist auch ein bisschen fies, das am Rosenmontag um 11:11 zu machen, da hatte ich meinen Vlog ja schon abgeliefert, wie soll ich denn da aktuell sein. Die katholische Kirche ist also schneller als ich, na so etwas. Jetzt muss ich mal schauen, ob ich für heute und morgen noch schnell ein Papstkostüm besorgen kann und mich in den letzten Tagen des Karnevals stürze, um als Papst einen Haufen Mitleidsbekundungen, Bützchen und schamlose One-Night-Stands ab zu kriegen.

Also: Wer tritt zurück?

Der Papst. Das ist Gottes Stellvertreter auf Erden. Also der Assistent von Gott, dem einzigen Gott, dem wahren Gott. Also der Typ, der behauptet, dass alle anderen Götter Quatsch sind und sein Gott richtig ist. Was natürlich Quatsch ist. Der Typ, der nicht will, dass Schwule heiraten und Afrikanern keine Kondome geben will, um sich vor AIDS zu schützen, meint tatsächlich, dass er ne wichtige Person ist. Was für ein Depp.

In ihrer Kondolenzrede würdigte Merkel, dass Benedikt XVI. den Dialog der Kirchen gefördert sowie Juden und Muslimen die Hand gereicht habe.” … ja ja, aber nur um seinen Ring zu küssen!

Also, was passiert?

Der Papst tritt zurück, es kommt ein neuer. Nichts passiert. Die katholische Kirche schafft sich leider nicht ab. Ratzinger tut sich vielleicht mit Guttenberg, Wulff und Schavan zusammen, um unter Til Schweiger’s Regie „The Expendables“ auf deutsch zu drehen, aber leider wird es immer einen Papst in Rom geben. Beim Papst ist auch nur ein Vokal falsch. Wäre doch viel lustiger, wenn er statt einem a ein u hätte, dann hieße es „Der Pupst“. In einer Stadt durch die der Po fließt, passt das doch.

Also wo?
Na in Rom. Deswegen wird der machtgeile Silvio Berlusconi sein Amt übernehmen. Dafür darf Ratzi dann Bunga bunga.

und wann?
Der Papst tritt am 28. Februar zurück. Zufälligerweise ist der 28. Februar mein Geburtstag. Das bedeutet dann entweder, dass ich das Amt des Papstes übernehme, oder dass sich am 28. Februar niemand für meinen Geburtstag interessiert.
Shit.

Und hier das dazugehörige Video:

Langsam nervt die Bahn: London-Spezial für wie viel Euro?


Um es gleich zu sagen, € 49,- laut der Werbung. Aber dann kommt das verbrecherische Sitzplatzkontingent ins Spiel. Um zu veranschaulichen was das bedeutet, nehmen wir ein fiktives Beispiel, eines Busunternehmens, das wir Bohn nennen.

Die Bohn möchte, dass die Kunden Reisen nach London kaufen und für eine Reise im Schnitt € 200 zahlen. Wenn sie in ihre Werbung allerdings schreiben würde: „London – Spezial für € 200“ würde das nicht besonders günstig klingen.

Also Trick 1, man teilt den Preis und schreibt nur den Preis für die einfache Fahrt, nicht Hin- und Rückfahrt.

„London-Spezial für € 100“ – klingt schon besser, überzeugt aber noch nicht. Flieger ist billiger.

Jetzt kommt der Trick mit den Sitzplatzkontingenten ins Spiel, man muss nur ein wenig umformulieren:

„London-Spezial ab €10“ – wow, das klingt unschlagbar günstig. Sofort bucht der erste einen Platz in dem 50 Plätze fassenden Bus. Der Zweite vielleicht auch. Aber als der Dritte ankommt, sagt ihm das Buchunternehmen „Sorry, für den Preis ist unser Sitzplatzkontingent ausgebucht, aber vielleicht kann ich Ihnen in einer höheren Preiskategorie einen Platz finden“.

[random]

Man bedenke, dass zu dem Zeitpunkt der Bus noch fast vollkommen leer ist, aber nun ist der Typ schon mal am Schalter, jetzt will er natürlich auch fahren und zahlt die nächsthöhere Preiskategorie, sagen wir €100.

So kommen die dann schon auf ihren Wunschpreis, aber geworben wird mit einem niedrigeren Preis.

Halt, halt, sagt ihr, da ist doch noch eine Differenz von €180,- falls der Bus voll ist? Richtig, aber nicht zu vergessen, die clever Sache, dass ein telefonischer Verkauf zusätzlich kostet, eine Ticketversand per Post €3,50 kostet, obwohl eine Briefmarke nur 55cent kostet und natürlich eine Sitzplatzreservierung, damit man sich setzen kann, obwohl das Sitzplatzkontingent ja erschöpft sei.

Zurück zur Bahn. Ein Zug hat natürlich bedeutend mehr Plätze, aber nirgendwo lässt sich nachlesen, wie viel Prozent der Sitze in einem solchen Zug für den Angebotspreis reserviert sind. Das konnte mir die arme Schalterdame, die sich meine lange Beschwerde anhören musste, auch nicht sagen, sie wusste es auch nicht. Ich gehe mal davon aus, dass es da überhaupt keine konkrete Zahl gibt, denn schließlich ist während da ein Zugwechsel und ein Umstieg in Brüssel mit drin.

Für 2 Fahrkarten Hin- und Zurück hätte sie ein Angebot von € 252,- anstatt € 196,-

Wer jetzt sagt, „Das ist doch immer noch billig“, bekommt eine Ohrfeige. Darum geht es nicht. Wenn ein Konzert mit € 5,- beworben wird und ich denke „Oh, da gehe ich hin!“ und dann am Eingang gesagt wird, ich solle € 61,- zahlen, denn das Sitzplatzkontingent sei aufgebraucht, dann gehe ich auch nicht hin. Oder randaliere zumindest.

Ich bestellte mein Ticket schließlich an einem anderen Tag telefonisch und zahlte für die Gespräche mit der kostenpflichtigen Hotline wahrscheinlich € 61,-. Für ein anderes Reisedatum wurde mir, immerhin, ein Reisepreis von € 232,- angeboten.

Nachdem ich zusagte, erklärte, dass ich auch die € 3,50 zusätzlich für den Ticketverkauf zahlen würde, umständlich meine Daten angeben musste und mir eine neue PIN-Nummer ausdenken musste – als das alles schließlich aufgenommen war, sagte die Dame, sie müsse mich kurz in die Warteschleife legen. Danach hörte ich kurz Musik und dann war die Leitung unterbrochen.

Ich musste also nochmal anrufen, aber hatte natürlich eine andere Dame dran. Bis ich ihr erklärte, was passiert war, sie nachprüfte, ob schon etwas gebucht wurde, ich ihr nochmal alle Reisewünsche und meine Daten genannt hatte, verging wieder eine Ewigkeit, aber sie sagte mir den Preis: € 212,-.

Die wollen mich verarschen, die können mir doch nicht erzählen, dass es vor ein paar Minuten kein Ticket für weniger als €232,- gab, jetzt aber eins für €20 weniger plötzlich magisch auftaucht?

Sie hat gemeint, da hätte bestimmt jemand storniert, aber das glaube ich nie im Leben. Für exakt die gleichen Verbindungen, auch zwei Tickets? Nie und nimmer. Vielleicht denken die sich die verfügbaren Preise einfach aus, je nach Sympathie. Wenn man das jetzt durch 4 teilt, kommt an zu dem Ergebnis, dass es in ein und demselben Zug nach London in eine und derselben Klasse, auf identischen Sitzplätzen mindestens 4 unterschiedliche Preise gibt,  49, 53, 58 oder 63 Euro, wenn nicht noch mehr. Wenn sich das tatsächlich jemand ausgedacht hat, dann muss dem Spießer ein Schrebergarten mit Gartenzwergen und kleinem Teich vermacht werden, in den er dann kopfüber getunkt werden soll, bis er aufhört, alle kirre zu machen.

Aber ich glaube nicht wirklich, dass da alles mit rechten Dingen zugeht.

© 2024 uiuiuiuiuiuiui.de

Theme von Anders NorénHoch ↑