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Wozu Schlager hören, wenn es Queen gibt?

zehn finger fuer ein halleluja manuel wolff

Ein Ausschnitt aus „Zehn Finger für ein Halleluja!“ – Musikkabarett von Manuel Wolff.

„großartiger Entertainer … Ein herrlicher, intelligenter Spaß. Hingehen und freuen!“

„…brennt er zwei Stunden lang ein Gagfeuerwerk ab, springt, tanzt, hechtet u?ber die kleine Bu?hne, baut virtuose Puzzles am Klavier. Und gibt dabei noch ein bisschen Musikunterricht.“
(Kölnische Rundschau)

Weitere Infos, Auftrittstermine und mehr auf www.manuelwolff.de (Nicht vergessen, in den Newsletter eintragen, um Freikarten zu gewinnen!)

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Es ist ja so, es gibt einfach kein besseres Stück der Rockgeschichte als „Bohemian Rhapsody“ von Queen. Der Text allerdings ist sehr unverständlich und ergibt überhaupt keinen Sinn. Was also, wenn man den Text einfach durch beliebige Schlagertexte ersetzt? Immer noch das Beste Stück?

Hier zum Mitsingen:

Mama, Du sollst doch nicht
um dei – i- i- nen
jungen we -i – -i nen
Mama, einst wird das Schicksal
wieder uns vere – i- i- i- nen.
ich, uuuuuuh,
werde es nie vergessen,
dass es auf Erden nur eine gibt die…
mich so heiß, hat geliebt, ma -a -a – ma

Damals, vor unendlich langer Zeit
da machten wir friesen, am Wasser uns breit,
Die Jahre vergingen wie Saus und Braus
aber breit seh’n wir Friesen auch heut noch aus
an der Nordseeküste –
am plattdeutschen Strand
sind die Fische im Wasser und selten an Land…

Siebzehn Jahr, blondes Haar, so stand sie vor mir,
karamba, karacho, es fährt ein Zug nach nir – gend -wo
tief in der Sahara auf einem Dromedara
Mendocino, Mendocino,
Mendocino, Mendocino
mein Freund der Baum ist tot – Bett im ko..o..o…oo..rnfeld

Marmor, Stein und Eisen bricht, aber uns’re Liebe nicht
Hast Du etwas Zeit für mich, dann singe ich ein Lied für Dich
Finger im Po, Mexico

Ich will 10 nackte Friseusen,
Anita! Ja – das macht die Katze froh – Katzeklo
Anita! ich lieb Dich, lieb Dich nicht! – Katzeklo
Anita! so heiß wie ein Vulkan – Katzeklo
heiß wie ein Vulkan – katzeklo
heiß wie ein Vulkan – katzeklo-o-o-o

Hossa, hossa, hossa, hossa, hoosa, hoosa –
mama mia, mama mia, Guildo hat Euch lieb
da hat das rote Pferd sich einfach umgedreht
gedreht
gedreht!

Wenn Du denkst, Du denkst dann denkst Du nur Du denkst
ich bin nur ein Mädchen beim Vögeln im Wiiiiind
Eviva – sie liebt de – e – e -n DJ
Griechischer Wein – es gibt kein bier auf Hawaii

Skifoan, Skifoan,
Einen Stern
der Deinen Namen trägt
hoch am Himmelszelt – den schenk ich Dir heute Nacht

Wunder gibt es immer wieder…

Paul Kuhn ist tot – R.I.P., mein Held

paul kuhn tot R.I.P.

By Arne Koehler (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons

Ich bin traurig. Der Pianist Paul Kuhn ist tot. Paul Kuhn ist eine Legende, die meisten wissen nicht, was dieser Mann wirklich bedeutet. Er war nicht nur ein erstklassiger Entertainer und ein wahnsinnig guter Jazz-Pianist, wenn nicht gar Deutschlands bester und am meisten unterschätzter – sondern er ist zu einem überragenden Teil dafür verantwortlich, dass in Deutschland etwas mehr Swing und etwas weniger Marschmusik gehört wird.

Dazu später mehr, doch ich bin auch persönlich traurig, denn ich war mal Paul Kuhn. Ganz ganz lange her, als ich nach Abi und Zivildienst zum Studium nach Hamburg zog, fand ich dort eine Improvisationstheatergruppe, die einen Musiker suchten. Improtheater war damals für mich ein vollkommen neues, mir unbekanntes, aufregendes Genre und die Gruppe „Steife Brise“, die mich damals – obwohl sie es besser hätten wissen müssen – als Pianist der Gruppe aufnahm, beeinflusste meinen weiteren künstlerischen Werdegang natürlich immens.

Damals waren wir alle aber noch nicht so … sagen wir „professionell“. Als ich in die Gruppe kam, hing diese nämlich der Idee an, die einzelnen Spieler nicht mit ihren Realnamen auf die Bühne zu lassen, sondern jedem einen selbstgewählten lustigen Künstlernamen zu geben, so hatten wir Quatsch-Namen wie „Elli Pirelli“ oder „Rainer Zufall“ (Axel Schweiß zum Glück nicht). Und mir fiel nichts ein und kam aus irgendeinem Grund auf die Idee, mich „Paul Kuhn“ zu nennen, der war ja der Mann am Klavier.

Damals wusste ich Paul Kuhns Leistung noch nicht wirklich zu schätzen und dachte wohl, er sei eine Witzfigur und ich habe immer in passenden und unpassenden Momenten, jedes mal wenn ich in der Show angesprochen wurde und mir nichts besseres einfiel „es gibt kein Bier auf Hawaii“ angestimmt und einen besoffenen gemimt. Ach ja, ein mit Gold-Pailetten bestücktes Jackett hatte ich auch noch an, keine Ahnung, warum.

Zum Glück kamen wir Recht schnell auf den Trichter, dass das doch bescheuert ist und jeder mit seinem eigenen Namen und normal gekleidet auftreten sollte, aber immerhin, eine nette Paul Kuhn Anekdote ist es.

Nun zum echten Paul Kuhn, er war einer von den Kindern, die im 2. Weltkrieg Swing-Musik mochten, aber Swing war verboten. Als allerdings 1945 der Krieg vorbei war, konnte er anfangen mit seinen 17 Jahren Deutschland vom Swing zu überzeugen. Aber den 50ern machte er allerdings auch eine Art Schlager. Man könnte jetzt natürlich sagen Sell-Out, aber diese Angleichung an den Massengeschmack sorgte natürlich einerseits für ein Einkommen und brachte andererseits seine Swing-Fähigkeiten einem breiteren Publikum dar. Veränderung geht langsam, hat er doch gut gemacht.

Später war er dann als phantastischer BigBand-Leiter unterwegs, in der Zeit der großen Rundfunk-Big Bands, die ja zum großen Teil ausstarben. Leider. Aber ab Mitte der 90er besann sich Paul Kuhn dann auf seine Wurzeln und war mit dem kleinen Paul Kuhn Trio unterwegs und spielte astreinen Jazz. Die Musik, die er seitdem auf Konzerten vorbrachte, war so gut, die Legende Paul Kuhn hätte als Entertainer ohne Probleme Frank Sinatra Status verdient.

Zeit für einige wunderbare Beispiele, RIP Paul Kuhn:

Hier ein gechilltes Stück, mit einem obercoolen Klaviersolo:

Hier ein Beispiel, warum auch nach Paul Kuhn weitere AUfklärungsarbeit in Sachen Swing oder Musik allgemein in Deutschland nötig ist. 14 Sekunden geht dieses Treffen der Legenden gut und dann wird es durch dummes Marschmusik Mitklatsch Publikum ruiniert:

https://youtube.com/watch?v=KjTmRgZzTBU

Und hier ist der Hit, der seine Karriere startete. Ich glaube, man sieht ihm die Lustlosigkeit, SChlager zu singen, an:

https://youtube.com/watch?v=BUDyx5E1Ptg

aber nun Swing:

und jetzt wird’s richtig gut:

https://youtube.com/watch?v=QSQPsMRFUpc

Am Aschermittwoch ist alles vorbei: Ich hasse Karneval!

Ich wohne in der Zentrale des rheinischen Frohsinns. Ich bin in Köln und muss leider zugeben: Ich hasse Karneval.

Echt jetzt, ich verstehe es nicht mit Karneval. Ich wohne ja schon seit vielen, vielen Jahren hier in Köln und gebe alles, um mich irgendwie zu integrieren, aber ich raffe es nicht. Mich macht schon wahnsinnig, dass diese Karnevalsmusik hier das ganze Jahr über läuft. Was ist das überhaupt für Musik? Ist das überhaupt Musik? Wenn man Schlager nimmt und das schlimmste am schlimmen Schlager zusammentut mit Allem, was an Volksmusik schlimm ist – wenn man das zusammentut, dann kommt Karnevalsmusik bei raus.

Ich hatte gedacht, ich gehe die Tage mal in ein italienisches Restaurant, um dem ganzen zu entkommen, aber nein, was lief da? „Oh la la, willst Du eine Pizza? Oh la la, Pizza wunderbar!“ – und das hat denen noch nicht mal was ausgemacht! Da fühlen die sich nicht mal verarscht? Da feiern die mit und schunkeln und freuen sich! Karnevalsmusik!

Wenn ich sterben würde und kämen an die Himmelspforte und würde anklopfen, dann würde sich Petrus zu Gott drehen und ihn fragen „Wolle mer’n roi losse?“ Und Gott würde sagen „Na ja, ich weiß ja nicht, der war nicht immer nett zu mir. Gib‘ ihm eine Aufgabe!“ und Petrus würde sagen: „Bevor ich Dich reinlasse, musst Du eine CD komplett von vorne bis hinten hören. Ich habe hier zur Auswahl ein CD mit Karnevalshits oder die Schulhof-CD der NPD.“, ich glaube, ich weiß, wie ich mich entscheiden würde!

Karneval – da laufen die alle immer total verblödet, besoffen, verkleidet durch die Gegend rum, weil das die Zeit ist, wo man ja mal Konventionen brechen kann und sich mal so benehmen kann, wie man will. Das sind genau dieselben Leute, die sich dann beschweren, wenn nicht Karneval ist und man sich mal ein bisschen anders benimmt.

Natürlich ist das okay, wie man sich benimmt, kann man sich immer benehmen, wann auch immer man will, da braucht man doch keine besonderen Tage dafür, um mal aus dem konservativen Trott auszubrechen und sich bescheuert und unkreativ zu verkleiden und zu der dümmsten Musik überhaupt herumzutanzen!

Und dann kann man ja nicht mal mehr rausgehen in Köln, irgendwo vor die Tür, es ist ja so, dass jeder Imbiss seine Karte einschränkt und noch ein paar Euro drauf haut, damit sie mit dem Ansturm zurecht kommen! Ja wegen Karneval ist alles gleichgeschaltet und ich kann eben nicht mehr machen, was ich will! Dabei soll Karneval doch sein, dass ich machen kann, was ich will! Kölle alaaf! Meine Fresse!

Aber nächstes Jahr mache ich glaube ich mit beim Karneval.

Und das dazugehörige Video:

Dieses Lied ist voller Schleim

Das Lied voller Schleim

Unter Musical- und Schlager-Anleihen gibt es diesmal das improvisierte Lied – also ich finde es schön:

Und wer es lieber hören statt sehen möchte:

[audio:https://uiuiuiuiuiuiui.de/wp-content/uploads/2011/02/Dieses-Lied-ist-voller-Schleim.mp3|titles=Dieses Lied ist voller Schleim]

oder als mp3 zum Download: Dieses Lied ist voller Schleim

Und nun noch der Text zum Mitsingen:

Wenn da draußen die Sonne scheint, obwohl da drinnen die Seele weint,
dann kann es sein, dass es weiter geht.

Denn die Hoffnung stirbt zuletzt, ist man auch manchmal sehr verletzt.
Dieses Lied ist voller Schleim, doch manchmal muss das eben sein!

Es fing so wunderschön an, wie eine kleine Musical-Ballade,
die meist von amerikanischen Sängern in einem fürchterlichen Akzent gesungen wird,
so dass man nicht die Blödheit des Textes versteht!

Doch dann wurde es zu einem Schlager,
den auch Andrea Berg oder die Fake-Frau von Florian Silbereisen singen könnte
und ich schreie jetzt nur rum, vielleicht wird es ja ein Ohrwurm.

Um nicht ganz das Niveau zu verlier’n, muss ich noch dieses Nachspiel anführen.

Denn Töne sind nicht dumm oder intelligent, oder niveauvoll oder platt,
Töne, Töne sind einfach nur schöne Töne, wo man dann am meisten von hat.

Also wenn Du nicht weißt, was Du sagen sollst,
kannst Du es machen wir ich und einfach irgendeinen Blödsinn reden,
oder Du lässt es bleiben, das wäre das Schönere, eben drum spiel ich nur.

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