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Die Ausgangssituation: Am Karlsruher Bahnhof macht sich meine Reisetasche gerade mit dem Zug in Richtung Abstellgleis von dannen, allerdings ohne mich. Am Infopunkt kam ich nach einem Wahnsinnssprint an, bei dem übrigens aus meiner Jacke meine geliebte Mütze und ein Handschuh auf nimmerwiedersehen fielen. Und ich hatte noch 2 Tage herumreisen vor mir – bei arktischen Temperaturen.

Jedenfalls sagte man mir am Infopunkt, nachdem man mich fragte, in welchem Zug ich war, a) dass die Zugchefin bereits durchgegangen sei und nichts gefunden habe, b) dass der Zug bereits auf dem Abstellgleis stehe und c) bereits „abgegeben“ und abgeschlossen sei und der Zugfahrer auch nicht mehr drinne. Was verwunderlich ist, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass das schneller geht, als mein Sprint.

Der Zug würde erst morgen wieder im Betrieb sein und dann durch Karlsruhe fahren, wenn dann was gefunden werden würde, würde es im Büro an Gleis 3 abgegeben, ich könne da morgen ab 9 Uhr anrufen.

Okay, also weiter nach Landau, ohne Auftrittsklamotten, vielleicht noch zu erwähnen, dass ich bei der ganzen Rennerei mir auch noch ein Loch in die Hose riss und nun ziemlich fror. Und scheisse aussah. Sollte ich den Landauern etwas Eintrittsgeld zurückgeben, weil sie laut Plakat einen Mann in einem Anzug erwarteten?

Dn Anschlusszug nach Landau habe ich natürlich auch verpasst durch die ganze Geschichte, musste einen langsameren Regionalzug nehmen und kam eine Stunde später als geplant in Landau an, zack zack, hopp hopp, Soundcheck, Saal räumen um die Leute rein zu lassen.

Von der Veranstalterin wurde ich mit den Worten empfangen: „Der Vorverkauf sah leider überhaupt nicht gut aus, deswegen haben wir den Saal etwas spärlicher bestuhlt.“ Ich meinte, dass ich in Gießen 15 hatte und so lange das nicht unterboten wäre, würde sich meine Laune auch nicht verschlechtern. Wohlgemerkt, meine Laune war natürlich wegen der Koffersache schon ziemlich unten.

Es gäbe in Landau eine „Konkurrenzveranstaltung“ am selben Tag, das hätten sie vorher nicht gewusst, aber 15 kämen auf jeden Fall, eine Frau feiere nämlich Geburtstag, da seien es schon 18. Na gut, was denn die „Konkurrenzveranstaltung“ sei, fragt ich – Diether Nuhr? Mario Barth? Der lustige Hundetrainer? „Nein, nein … eine Band „Fisherman’s Friends“, die sei sehr beliebt bei jung und alt und gibt es schon seit 25 Jahren.“ Aha – eine Cover-Band-Kapelle, die nach 25 Jahren immer noch nicht gemerkt hat, dass ihr Bandname Mist ist? Und die greifen mir Publikum ab?

Zum Glück war es nicht so, überraschenderweise wurde es doch gut besucht und es musste noch nachbestuhlt werden. Und es wurde auch nett, nur: Nachdem ich ja früher schon mal in Landau festgestellt hatte, dass das Lied „In meiner Unterhose“ im Gegensatz zum Rest der Republik in Landau keinen Anklang findet, habe ich diesmal festgestellt, dass auch die „Travelpussy“ für Pfälzer nichts ist.

Zumindest hat mir das eine mutige Zuschauerin nach der Show gesagt, dass ihr das den ganzen Abend verdorben hätte. Der Rest wäre gut gewesen, aber die Nummer müsse ich streichen. Hätten auch alle ihre 17 Freundinnen gesagt. Ah, die Geburtstagsparty. Okay, Nummer ist gestrichen.

Jetzt habe ich natürlich ganz vergessen, vom Handyladegerät zu erzählen. Das kommt dann hier…

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