Monat: April 2010 (Page 4 of 4)

Im Zug von Berlin nach Augsburg war ich unsichtbar


Im Zug von Berlin nach Augsburg war ich unsichtbar. Ich wachte schon nach meinem Solo-Auftritt in Berlin mit einem etwas komischen Gefühl auf und dachte, es sei wieder eine verdammte Erkältung, doch irgendwas war anders. Als ich nämlich mitten auf der Fahrt ins Bordbistro ging, wurde ich nicht wahrgenommen.

Der Fettleibige Kellner bediente die Person vor mir, und als er fertig war – er war übrigens so fett, dass er sich hinter der Theke nicht umdrehen konnte, so schwer, dass der Zug Schräglage hatte – ging er einfach weg. Wobei gehen, bei dem Monster nett gesagt ist.
Dann stand ich erst mal 5 Minuten allein da. Da kam die Bedienung vom Bordrestaurant ins Bistro, tippte etwas auf der Kasse herum und ging auch wieder. Dann kam die Schaffnerin und ging auch an mir vorbei, ließ sich aber vom Kellner einen Kaffee machen. Wäre ja auch sehr bahn-untypisch, wenn auf einmal der Kunde zuerst kommen würde.

Irgendwann gingen beide und ich stand immer noch da. Nach 25 Minuten torkelte Oliver Hardy wieder zurück und versuchte sich wieder hinter die Theke zu zwängen, wobei er an Stan Laurel – dem Restaurantkellner vorbei musste, was dazu führte, dass einige Flaschen vom Tresen fielen. Als er sie vom Boden aufheben wollte, blieb er fest stecken. Das beschäftigte ihn sehr und als er endlich fertig war, konnte er sich wieder dem Mich-ignorieren widmen.

Irgendwann, als ich da schon eine halbe Stunde stand – nein, ich sagte nichts, wieso sollte ich? – und darauf wartete, als potentieller Kunde und Geld-Da-Lasser erkannt zu werden, kamen noch andere Gäste ins Bordbistro.

Diese stellten sich vor mich und bestellten. Überhaupt niemand kam auf die Idee, mich zu fragen, ob ich schon bestellt hätte oder dass ich zuerst mal dran sei. Ich bin aber auch ganz froh, denn der fette Kellner wischte seinen Stirnschweiß mit der Hand ab und riss dann ohne zwischenzeitiges Händewaschen, die Plastikverpackung von der Tiefkühlpizza ab, um sie in den Ofen zu stecken.

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Igitt. Ich fragte, nach einem Stift, weil ich mir die Namen der Blödmänner aufschreiben wollte, um mich zu beschweren, doch anscheinend war ich nicht nur unsichtbar und auch stumm. Als ich dann ging und dem anderen Schaffner vor der Tür ein „Das ist ja wie Dick & Doof da drinnen“ zuwarf, hatte er auch nur einen kleinen Windhauch gespürt.

Menschen sind doof. Ich will wieder zurück auf meinen Planeten.

Hauptbahnhof Augsburg – am besten schnell weg


Augsburg mag eine schöne Stadt sein, ich kann das nicht beurteilen, ich hatte am Sonntag – als ich dort einen Auftritt hatte – keine Zeit, mehr als den Bahnhof zu sehen. Ein Zuschauer fragte mich gestern, was das schönste an Augsburg sei, und als ich es nicht wusste, meinte er: „Der Zug nach München.“ – Wie gesagt, kann ich nicht bestätigen, aber wenn Augsburg wie der Bahnhof ist, dann oh wei gut Nacht. Es gibt am Bahnhof den üblichen Zeitschriftenladen und außerdem nur zwei Fressalieneinrichtungen. Ein „Yorma’s“, wo es fettige Hot Dogs und andere Bratfettköstlichkeiten so wie unwillig belegte Brötchen gibt, von Mitarbeitern – zwar in Uniform aber – ohne Lust und Laune. Immerhin gab es dort das in Deutschland leider seltene phantastische Batteriesäuregetränk Mountain Dew.

Der andere Laden ist ein Bäckerei mit Café, wo die Backwaren auch nicht gerade fröhlich herumliegen und zum Einkehren und Sitzen gerade mal 4 Holztischchen stehen, insgesamt aber nur 3 Hocker.

Also musste ich meinen Kaffee im Stehen drinken und dieser Kaffee war das schrecklichste Getränk, dass ich je hatte. Allgemein bekannt ist ja der fürchterliche Geschmack des Kaffees in den Zügen der Bahn, aber wenn man das hoch zwei nimmt, dann hat man den Augsburger Bäckerei-Kaffee. Er schmeckt in keinster Weise nach Kaffee, sondern eher nach heißem Wasser mit Bauchnabelfusseln. Guten Appetit.

So gefallene Sätze, irgendwo aufgeschnappt – Teil 22

War Ewigkeiten her, diese Rubrik, aber als ich am Mittwoch in Berlin auf einer Lesebühne auftrat, kamen kurz zuvor zwei Männer aus dem Laden und es entwickelte sich folgendes Gespräch zwischen den Beiden:

„Nee, ich will hier doch nicht hin, ich will zu mir oder zu Dir.“
„Oh, zu mir geht nicht.“
„Nein, der Laden heißt „Zu mir oder zu Dir“ ist ein cooler Laden.“

Wieder abstimmen: Welches ist das beste Impro-Lied?

Ich bin heute in Berlin beim Finale von Cindys Talentschmiede, daher kann ich heute kein neues Improlied präsentieren. Ich würde Euch gerne zu der Veranstaltung einladen, falls ihr in Berlin seid, aber sie ist leider ausverkauft, also drückt mir einfach die Daumen, dass es gut läuft! Aber wer morgen noch nichts vorhat, kann zu einer kombinierten Show eines Theatersport-Matches und meines Solo-Programms kommen. Um 20:30 Uhr im Theaterdock in der Kulturfabrik Moabit, Lehrter Str. 35, 10557 Berlin. Hier der Link zur Veranstaltung.

Jetzt geht es aber erst mal wieder darum, abzustimmen, welches von den folgenden improvisierten Songs der Beste der drei ist:

1. Irgendwann muss ich mal überlegen

2. Schuhe binden – Der Song

3. Das Leben

Bitte beteiligt Euch an der Abstimmung!

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