Monat: Juni 2010 (Page 3 of 4)

Ich bin der Meinung anderer so überdrüssig

Gastartikel von Weidler


Überall steht sie, prangt sie, biedert sich von allen Seiten an, vergiftet und lähmt meine Urteilsfähigkeit. Was ich mir kaufe, welchen Online-Shop ich durchstöbere, welches noch so uninteressante Produkt ich erwerbe. Alles ist mit einer Skala versehen, wurde bewertet, von der Masse analysiert. 3 von 5 Punkten hat das Buch, das ich gerade kaufen wollte. Die Verteilung der Meinungen hat die klassische nichtssagende Badewannen-Form: Viele naiv-begeisterte Fans, die das Werk wütend verteidigen. Viele Miesmacher, die mit ihren Verrissen ihr Selbstwertgefühl verbessern wollen. Und ein paar wenige von den sachlichen nichtssagenden neutralen Langweilern, die ihr belangloses Leben mit belanglosen Ansichten ausleben. Fortan kann ich das Buch, den Film, den Mp3-Player, den VERDAMMTEN SCHEISS JOGHURT nicht mehr genießen, ohne mich in der Defensive wieder zu finden. Ich will mir schließlich keine Blöße geben. Nichts für gut befinden, was jemand anderes schon für schlecht befand.

Der Kinofilm wurde schon bei spiegel online rezensiert, der ist eher nichts. Filmstarts.de gab ihm auch nur 6/10 – Im Pressespiegel sogar nur 5.4/10. Der Regisseur ist alt geworden, von der Maschinerie geglättet, kommt an seine früheren Leistungen nicht mehr heran. Ich hab den Namen des Regisseurs noch nie gehört. Aber es muss wohl so sein. Den guck ich vielleicht auf DVD oder wenn er mal im Fernsehn läuft.

Ich bin ja selbst so ein profilierungsgeiler anonymer Hampel. 12 mal habe ich schon bei Ciao, 23 (In Worten: Dreiundzwanzig) mal bei Amazon meine anonyme Ansicht ins Netz gepustet. Verärgert über jeden, der sie nicht für „hilfreich“ befindet. Jeder geguckte Film wird durch mich in meinem Stammforum analysiert und mit meiner höchstpersönlichen und völlig unnötigen Wertung versehen.
Auf dass auch ja kein anderer auf der Welt unschuldig auf etwas zugehen kann. Ohne gegen die Vorab-Meinung der Gesellschaft bestehen zu müssen.

Ich bin es Leid, ich will es nicht mehr. Ich mag’s nicht mehr sehen. Ich will Browser, die diese widerwärtigen nutzlosen dummen kleinen Skalen ausblenden. Ich will mein Recht zurück haben, Scheiße zu kaufen, und völlig unvorbereitet aus eigener Kraft erkennen zu können, dass es Scheiße ist.

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„Hinterfragen“ ist ja auch so ein Wort, bei dem man sich sofort schlauer vorkommt, wenn man es benutzt.

Gedanken vom Pferd 54 – Gastkolumne von Weidler

Wenn die Welt über Artensterben und Umweltzerstörung dermaßen aus dem Häuschen sein könnte wie über ein paar idiotische Comics, wäre der Planet so gut wie gerettet.

„Ein einflussreicher sunnitischer Scheich hat den Freitag zum „internationalen Tag des Zorns“ aufgerufen.“

Tag des Zorns.
Klingt wie ein Metal-Open-Air. Oder ein Film mit Chuck Norris.

„Stimmt, in der Föderation ist doch dann irgendwann allgemeines Tempolimit Warp 5 eingeführt worden, oder?
Der Picard hat sich da natürlich für eingesetzt – als Franzose.“

„Multitasking“

Ich kanns nicht mehr hören.

Da haben sie dem Feminismus wieder ein Wort beigebracht.

Nachtrag
Windows kann übrigens seit Win95 Multitasking.
Während, soweit ich weiß, auch die neusten G5s mit OSX noch immer seriell arbeiten.
Was sagt uns das?

Multitasking macht nicht schneller. Nur zickig und instabil.
Dafür gibt’s mehr Hardware dafür zu kaufen.

Manuel Wolff bei Fatih Cevikkollus No Maganda Club – Videos vom Auftritt

Vor kurzem bin ich bei Fatih Cevikollus No Maganda Club im Starbucks in Aachen aufgetreten.

Ein wirklich sehr schöner und aufregend lustiger Comedy-Club mit guten Comedians, einer tollen Stimmung und einer relaxten Atmosphäre backstage. Außer mir waren noch Erasmus Stein, Özgür Cebe und Matthias Seling dabei, die Hütte brannte.

Hier mein Auftritt, Teil 1 (das schlehchteste Lied der Welt):

und Teil 2 (Vom Waschmitteleinkauf bis zum StudiVZ-Girl):

Besser als Bushidos WM Song für Deutschland

Bushido singt den Kabinen-Song der Nationalelf

so kann das mit der Weltmeisterschaft ja nichts werden.

Leute, es geht los, die WM hat angefangen. Aber Bushido? Das kann doch nicht euer Ernst sein! Ich dachte Fußballer seien so gebildete Intellektuelle, die eher … aber na gut, vor 4 Jahren haben Sie ja auch Xavier Naidoo mit Poesie-Sinnsprüchen gehört, die auch nicht schlauer waren, als der Mist, den der Dalai Lama tagtäglich ablässt.

Nun also, Zeit für eine Alternative (Bevor wir uns Bushidos Text anschauen). Mit diesem Lied von mir höchstpersönlich, kann es nur der Titelgewinn werden. Also ab in die Kabine:

Und jetzt noch zum Vergleich der Text von Bushido, die Lyrics von „Fackeln im Wind“. Der ist auch nicht besser, oder?

Olé Olé Olé Olé
Olé Olé Olé Olé
Olé Olé Olé Olé
Olé Olé Olé Olé

Hey, yo, Deutschland!
Holt die Fahnen raus!
Sie häng‘ vom Balkon,
am Gartenhaus, an 1000 Fenstern
an Autofenstern,
der Kühlerhaube, auf dem Benz, man!
Auf dem Lenkrad, schwarz-rot-gold
und ja wir Deutschen sind grad so stolz,
im ganzen Land schaut jeder zu:
Kämpft, auch wenn die Gegner ruh‘n!
Ihr schafft das schon ihr macht das schon,
mein Song, der Sonnen-Ersatzman-Flow.
Wir fiebern mit, live in Marin,
2010, kein Fußballtrend,
ich war als Kind schon Fußballfan
und ich glaub‘ ich sprech‘ für das ganze Land
wenn ich sage: „Geht raus und gewinnt diesen Kampf!“

Olé Olé Olé Olé
Olé Olé Olé Olé
Olé Olé Olé Olé
Olé Olé Olé Olé

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