Kategorie: Gedanken vom Pferd (Seite 9 von 10)

Gedanken vom Pferd 14

Gastkolumne von Weidler

– Man macht sich ja eigentlich kaum Gedanken darüber, dass von den zwei Kabeln, die einer Munddusche entspringen, das mit Wasser gefüllte in den Oralbereich und das andere in die Steckdose führt.

– Erstaunlich, dass ein einfaches rotes Halstuch einen schwarzen Hund im Auge des Betrachters im Handumdrehen von der potentiellen Killerbestie in den aufgeweckten Streuner verwandelt, der in seiner Freizeit Kinder aus brennenden Häusern rettet.

– Galileo hat gestern den Murphy-Effekt behandelt. Die Erklärung für das Phänomen „Kassenschlange“ (nämlich, dass es in den anderen immer schneller voran geht), war „An Kassen liegt es vor allem daran, dass viele Waren nicht ausgezeichnet sind und viele Leute mit Euroscheck- oder Kreditkarten bezahlen“
Das ist noch nicht alles. Die Erklärung dafür, dass die andere Spur im Stau immer schneller ist, war „Im Universum herrscht das Chaos vor der Ordnung“.
Als ich nochmal reingeschaltet hab, kam ein Bericht über ein Riesenaquarium.
Ein Typ, der auf Meersalzsäcken saß, meinte gerade „Ein solcher Sack hat 500 kg, ich sitz hier also auf (zählt ab) eins, zwei, drei, vier: 1000 kg Salz“.

– In der Anleitung steht, dass die Luft, die unser Vorwerk-Staubsauger auspustet, sauberer wär‘ als die, die er ansaugt.
Irgendwo recht logisch bei einem Staubsauger, oder?

-Ein Zitat von saltxxx:
„Der erste Mai ist der einzige Tag im Jahr, wo man sich zum Saufen den Wecker stellt“

-Kaum jemand ist biederer als jene, die sich selbst als verrückt bezeichnen.

Gedanken vom Pferd 13

Gastkolumne von Weidler

– Ich sah heut ein Kleinkind in ’ner Art Lederminirock. Und bevor ich mich so richtig wundern konnte, sah ich ne 16jährige mit ’nem Schnuller im Mund. Vielleicht haben die getauscht?

– An einem alten himmelblauen Haus in Riegelsberg steht in gotischem Schriftzug: „Am leben sein heisst rastlos tätig sein“.
Soviel Stuss muss man in so einem kurzen Satz erst mal unterbekommen.

– Wer keinen Dreck macht, muss nie aufräumen.
Wie beim Kommunismus klingt der Ansatz gar nicht schlecht.

– Ich bin fest überzeugt davon, dass Rentnerinnen und Hausfrauen sich früh morgens in Supermärkten auf die Lauer legen, um knapp vor den Leuten an die Kasse zu stürzen, die vor der Arbeit noch ein Päckchen Kaffee oder ’nen Wurstweck kaufen wollen.
Vorher haben sie mit Edding Waren-Strichcodes verfälscht und dem prall gefüllten Einkaufswagen ein paar Artikel hineingelegt, die garnicht geführt werden.
Beim Erhalten des Wechselgeldes behaupten sie dann, mit größeren Scheinen bezahlt zu haben.
Zwischen 9 und 12 ist der Markt wahrscheinlich menschenleer.
Während der Mittagspausen und ab 16:30 kommen sie dann noch mal.

– Die Fingeraralie gehört zu den anspruchsvollsten Zimmerpflanzen, lese ich soeben.
Deshalb wächst die bei mir nicht.
Ich bin ihr zu niveaulos.

– Mein Hund versucht seit zwei Minuten, einen Hundekeks zu essen, ohne den Tennisball dazu aus der Schnauze zu nehmen.

Apropos Hunde. Gestern im Wald rief ein rüstiger Rentner seinem Rauhaardackel „Hierher!“ zu und als der keine Anstalten machte, folge zu leisten, fügte er auf selber Lautstärke noch „Das ist ein Befehl!“ dazu.

– Ich hab grad smiley bei google eingegeben, weil ich nicht genau wusste, ob’s so geschrieben wird. Das erste Ergebnis hatte die Überschrift „smiley smileys smilies smilis smilys smily“.

Gedanken vom Pferd – 11

Gastartikel von Weidler


– Gestern Abend hob ich Geld bei der Sparkasse ab.
Nachdem das liebliche Geldscheintransportmaschinerie-Geräusch, dass einen immer wieder aus einem ungewissen Angstzustand befreit, bereits abgeschlossen war, tauchte sich der Bildschirm in völlige Schwärze, mit Ausnahme einiger hässlicher bunter Flecken.
Wenige Sekunden später kam die Karte wieder heraus, auf dem Display erschien eine Windows-NT-Oberfläche und die Message Box mit der Aussage „Sie können den Computer jetzt abschalten“.
Der Bankautomat hatte sich aus Mitleid das Leben genommen.


– Ich hab gehört, man solle Frauen mit durchschnittlichem Aussehen Komplimente zu eben diesem machen, während man auffällig schöne Frauen eher für ihre Charaktereigenschaften loben sollte. Wie muss man sich das vorstellen? Man spricht in der Disco eine fremde Schönheit an und sagt „Ich bewundere dich für deine Intelligenz, deine Spontanität und deinen ausgezeichneten Humor“?


– Aus einem ICQ-Gespräch:
„Wenn man keine Fehler sieht, sind auch keine da“
„Das hat sich Gott bei der Schöpfung wohl auch gedacht“


– Da rennt ne Mücke auf dem Bildschirm rum, die ich mit dem Mauszeiger verscheuchen kann.
Lange unterhält das einen aber auch nicht.


– Wenn ich irgendwas nennen müsste, was meine Nerven strapaziert, dann sind das Menschen, die ihre Kritik an einem in Selbstgespräche verpacken, weil sie wissen, dass man sich in Hörweite befindet. Mit Abstand die allerdämlichste Form sich mitzuteilen.


– Aus einem N24-Trailer für eine Jagdflugzeuge-Doku:
„Im Schutze der Dunkelheit sind die Jäger nahezu vor jedem Radar unsichtbar“.


– Hinter mir an der Decke hängt eine Lampe mit drei Glühbirnen, von denen eine flackert (Nein, das wird kein Rätsel).
Dreh ich mich um, damit ich sehe, welche, hört sie auf zu flackern.
Ich hab festgestellt, dass sie sich vor mir im Fenster spiegelt. Ich kann also ganz unauffällig leicht nach oben gucken ohne den Kopf zu bewegen.
Aber darauf fällt sie nicht rein.

Gedanken vom Pferd – 10

Gastkolumne von Weidler

Herrliches Bild bei Aldi:
Ein stämmiger kleiner Glatzkopf mit prächtigem Schnauzbart schaufelt wahllos 1000g-Koppa-Hundefutterdosen in den Einkaufswagen. Während direkt neben ihm eine mit einem entsetzlichen Hosenanzug bekleidete lange dürre Frau – Typ Bibliothekarin – mit größter Bedacht Katzenfutterdöschen aussucht und in ihren Einkaufsweidenkorb legt.

– Ein Murmeltier, wurde mir gesagt, fängt man nicht durch strategisches Anpirschen.
Man stellt sich statt dessen mit einem Gewehr in die Steppe und wedelt nach Leibeskräften mit großen bunten Wedeln, tanzt vielleicht noch etwas, macht seltsame Geräusche, singt Lieder in falschen Tönen.
Schaden kann es auch nicht, einen albernen Hut aufzuhaben, zur Sicherheit noch eine Fasenachtsbrille und neonfarbene Taucherflossen. Was man halt in einer Steppe so auftreiben kann.
Das an sich scheue Murmeltier ist dann dermaßen perplex, dass es vor lauter entgeistert gucken vergisst zu fliehen. Ist man nah genug, kann man es erschießen.

– „35 Pfund in 4 Wochen weg! Abnehmen ohne JoJo!“
Na kein Wunder, dass das nie geklappt hat. Ich hab’s bisher immer mit Jojo probiert.

– Ich arbeite seit ca. 2 Stunden vorm PC und merke gerade, dass ich zwar die ganze Zeit Kopfhörer auf hab‘ aber keine Musik am Laufen ist. Kann man das bereits als Ressourcen-Verschwendung bezeichnen?

– Mir fiel heute erstmalig auf, dass ‚Mohrrübe‘ auf amüsante Art und Weise ein politisch furchtbar unkorrektes Wort ist.

– Staatenbildende Insekten sind intelligent in der Masse, doch allein zu blöd zum überleben.
Beim Menschen ist’s umgekehrt.

– Unter Druck arbeite ich nicht gerne.
Ohne Druck arbeite ich nicht.

Gedanken vom Pferd anlässlich des siebenjährigen Bestehens von ui.

Gastbeitrag von Weidler:

Manuel kennengelernt habe ich vor mittlerweile einer halben Ewigkeit. Und zwar nur, weil ich zu der Zeit auf seine Schwester scharf war. Warum diese mich auf sein Weblog – bzw. überhaupt auf ihn aufmerksam machte, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Vermutlich war es der gut gemeinte Versuch, mich abzuwimmeln („Der ist unmittelbar verwandt mit mir. Verstehst du? Gibt dir das nicht zu denken?“).
Warum Manuel und ich uns erstmals im ICQ unterhielten, weiß ich allerdings nicht mehr. Aber Manuel wird es wissen, denn er zeichnet alles auf. Und setzt es irgendwann auf ui. Natürlich wählt er dabei die Gesprächsausschnitte so, dass die Pointen zu seinen Gunsten fallen.
Wir konnten uns auf Anhieb nicht leiden, und vermutlich ist das der Grund für diese stabile langjährige elektronische Fernschrift-Partnerschaft: Keiner will dem anderen auf Dauer das letzte Wort lassen. Damals hatten wir eine Gemeinsamkeit, und zwar führten wir beide diletantisch gestaltete Weblogs mit altklugen Aphorismen und mehr oder minder zynischen Bemerkungen zum Weltgeschehen. Schließlich hatten wir sonst nichts zu tun. Ich war arbeitslos und er studierte irgendwas furchtbar unsinniges. Eine so absurde Kombination von Studienrichtungen, dass ein gesunder Mensch nicht in der Lage ist, sie zu behalten. Doch auch heute, wo wir beide die Karriereleitern hinaufstürmen wie Reinhold, ist die Gemeinsamkeit „Weblog“ erhalten geblieben. Während mich der Ehrgeiz jedoch mittlerweile verließ, hat Manuel sich in professionelle Weblog-Software eingearbeitet, kämpft um jeden Besucher und hält „zwei“ für die korrekte Beitragsmenge pro Tag.

Und so stoße ich auf und breche in’s Horn für weitere sieben Jahre ui. Auf dass ihm die Freitagsimprovisationen niemals ausgehen mögen, auch, xxxx xxx xxx xxxx xxxxxx xxxxxxx.

Anmerkung von ui.: Den Schluss musste ich leider zensieren, aber im Grunde genommen hat Weidler recht. Allerdings sollte er froh sein, dass ich seine Rechtschreibfehler korrigiert habe.

Gedanken vom Pferd – 9

Gastkolumne von Weidler

– Das Leben ist wie Windows. Manchmal hilft nur ein Neustart.

– Wenn ich an Tagen wie diesen aufwache, bin ich froh über meine Falke-Strümpfe. Auf die ist in großen freundlichen leuchtend Roten Buchstaben L und R gestickt. Für links und rechts.

– Wenn ich Leute beobachte, geht mir öfters ein Zitat aus Terminator 2 (Ja, mir wäre eins von Sokrates- oder Paracelsus auch lieber, aber es ist jetzt halt so) durch den Kopf:
„Wir werden es nicht schaffen, oder?“.

– Zimmerpflanzen sind wie Frauen. Sie teilen einem zwar mit, dass ihnen irgendwas nicht passt, rücken aber ums Verrecken nicht raus, was.

– Ich les‘ grad „Mein Weg zum Mount Everest“ und stelle dabei fest, dass mich Erfolgsmenschen ankotzen.
Aus purem Neid.

– Mit zunehmendem Alter nehmen die realen Schrecken derartig zu, dass einen fiktive kaum mehr vom Schlafen abhalten können.

– Die Wirtschaft ankurbeln wäre z.B. mit Sunblocker auf die Sonnenbank zu gehen.

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