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Keinohrhase getötet – Til Schweiger auf Rachefeldzug?

Im kleinen Zoo von Limbach-Oberfrohna gab es eine Sensation und kurz darauf eine Katastrophe. Tatsächlich kam ein Keinohrhase zur Welt, ein kleines süßes Ding, ohne Ohren. Und nachdem die Lieblinge der Tierwelt, Knut, Heidi und Paul alle tragischerweise verstorben sind, hatte das kleine Ding, genannt Til, alle Voraussetzungen ein neuer Star zu werden.

Selbstverständlich rückte gleich ein Filmteam an, um den kleinen Rammler zu filmen. Und da geschah das Unglück: Der Kameramann trat auf den Hasen und Til war sofort tot.

„Ich habe ihn nicht gesehen und er hat mich wohl nicht gehört“, sagte der Kameramann.

Geht auch schlecht, ohne Ohren. Der (blinde?) Kameramann trat auf den Hasen, als er rückwärts ging und wir wissen ja alle, hinten hat man keine Augen. Das haben nur Lehrer.

„Das kann jedem mal passieren, da kann der Kameramann nichts dafür, war halt ein Unglück“ meinte der Zoodirektor unter Tränen, weil er Millionen von Werbeeinnahmen davon schwimmen sah.

Der Kameramann hingegen ist selbst geschockt, nicht etwa weil der Hase tot ist, sondern weil jetzt Millionen von Frauen ihn hasen, äh, hassen. Die Frage ist, wie Til Schweiger reagiert. Schweigt er?

Okay, das war jetzt doof, aber ein Hase, der nichts hört, ein Kameramann, der nichts sieht – da passt doch ein Schauspieler, der nicht sprechen kann in die Reihe. Doch Til Schweiger wird der Keinohrhasen-Rächer sein, der Kameramann kann sich dick einmümmeln. Als er von dem neuen Fall erfuhr – immerhin wurde der Kameramann freigelassen und kann weitere Hasen umbringen – platzte ihm der Kragen. Sein Statement in der Sendung von Wetten Dass – Moderator Markus Lanz:

„Da müssen wir einführen, was in Amerika gang und gäbe ist, wir brauchen eine Meldepflicht für Kameramänner, ich weiß überhaupt nicht, was daran verwerflich ist! In Amerika, in Amerika kann ich im Internet nachgucken und sehe ’nen roten und so gefährliche Farben… in meiner Nachbarschaft wohnt in 300m Luftlinie ein vorbestrafter Kameramann. Das ist Punkt 1. Und das ich wei‘, und das ist wieder das deutsche Gutmenschentum, das ist gegen die Hasenwürde. Von welcher Würde reden wir? Also ich bin der Meinung, dass jemand der einen Hasen umbringt, der hat sein Recht in dieser Gesellschaft verwirkt. Es ist einfach so, die Leute, wenn jemand so was sagt, wie ich, dann ist das populistisch, ja, das wird jeder sagen Til Schweiger ist’n Populist, weil das ist einfach, sich für Hasen einzusetzen, ja, das ist, das ist, diese Leute, die sind dumm und naiv und die ham keine Phantasie! Das sind intellektuelle Menschen – ich verurteile jetzt nicht alle Intellektuelle, ich äh beachte mich selber als intellektuell, aber die ham keine Phantasie, die können sich nämlich nicht vorstellen, was vorhin gesagt worden ist, es passiert im Fernsehen, es passiert den andern, aber es passiert mir nicht. Und jeder, der sich einmal mit ein bisschen Phantasie in die Lage von Til hineinversetzt, der muss doch verzweifeln!“

Wir sind gespannt, wie sich der Rachefeldzug weiter entwickelt und hoffen, dass der Kameramann jetzt nicht noch irgendwelche Küken mit zwei Ohren zerstampft. Aber die können ja wenigstens hören, wenn er sich nähert.

Stinkend in Augsburg

Lange musstet ihr warten – so wie ich auf meine Reisetasche – hier ist endlich Teil 3 der Reisetaschen-Saga. Hier gibt’s Teil 1 und hier Teil 2

Hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, nicht nur mein Klamotten waren in der Reisetasche in Augsburg, sondern auch Deo, Parfüm und was sonst noch so im Kulturbeutel ist. Und noch etwas: Meine Gummipuppe. Ja, richtig, eine Gummipuppe, ein Requisit, dass ich manchmal für die Zugabe brauche. Ehrlich, ich schwör. Außer in Landau, da natürlich nicht, wie bereits zu vermuten ist.

Nach dem Auftritt in Landau fuhr ich zu meinen Eltern in Neustadt an der Weinstraße und versuchte erst mal auf bahn.de mein Ticket zu stornieren, damit ich am nächsten Tag über Karlsruhe statt Mannheim nach Augsburg fahren könne, um evtl. die Tasche abzuholen. Da hatte ich noch Hoffnung. Stornieren ging allerdings nicht mehr, aber ich könne um eine Rückerstattung bitten. Ich hoffe jetzt mal dass das geht und von Kosten stand da auch nichts, aber um es schon mal vorwegzunehmen,g genau das Ticket, dass ich gecancelt hatte, musste ich direkt wieder kaufen, denn meine Tasche wurde noch nicht gefunden.

Sehr komisch, wenn ich 1 Minute nachdem ich ohne die Tasche ausgestiegen bin, bereits eine genaue Beschreibung der Tasche und exakt den Ort, wo ich sie liegen gelassen hatte, genannt hatte. Aber was kann ich tun? Nach einer unruhigen Nacht, deckte ich mich am morgen mit frischer Unterwäsche meines Vaters und einem Rollkragenunterpulli des verstorbenen Mannes meiner Oma ein und rief bei der Telefonnummer der Fundstelle, die mir in Karlsruhe gegeben wurde an.

Ja, nein, sie hätten nichts, denn wenn das Reinigungspersonal durchgeht und was findet, dann geben die das bei der Fundstelle ab und die habe erst Montags um 9 Uhr auf. Ich sagte: „Moment, ich rufe doch gerade bei der Fundstelle an oder wie oder was?“ – Nein, ich sei in der Sicherheitszentrale gelandet. Nun gut, aber wenn man doch genau weiß, dass da ein Zug ist mit Gepäckstück, dass ich in Karlsruhe abholen würde, kann man dann nicht den Putzfrauen sagen, dass sie es vielleicht nicht bis Montag wegschliessen sollen? Weil ich hab doch sofort Bescheid gesagt? Nein, geht natürlich nicht. Wir sind hier ja in Deutschland. Wie gesagt, ich werde nie mehr mit zwei Gepäckteilen reisen, denn ich bin ein Idiot.

Also neues Bahnticket buchen, bei meinem Glück weiß ich schon, dass ich die Strecke jetzt irgendwie wahrscheinlich zwei Mal bezahlen werde und stattdessen das Bahnticket von Augsburg nach Köln am darauffolgenden Tag canceln. weil, vielleicht muss ich ja über Karlsruhe fahren.

Also setzte ich mich dann in den Zug von Neustadt über Mannheim nach Augsburg und ein paar Minute später klingelte mein Telefon. Meine Mutter. Ich habe mein Handyladegerät liegen lassen (und da ich ja ein Scheißhandy habe, hält das Akku ungefähr einen halben Tag ohne zu laden).). Mist. Mist. Mist Mist Mist. Was tun? Zurückfahren? Nee, reicht zeitlich nicht, muss zum Auftritt. Ladenkabel schicken? Nein. Dann kommt das irgendwann in Köln an und verpasst mich irgendwie, außerdem ist die Post ja auch nicht zuverlässiger als die Bahn, wer weiß also wann. Also: Ich würde am nächsten Tag nicht nur mein Glück in Karlsruhe nochmals versuchen, sondern dann weiterfahren, nochmals nach Neustadt, da mein Kabel in Empfang nehmen und dann weiter zurück nach Köln. Wenn alles nach Plan läuft, mal schauen.

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Ich hab noch ein Handyladegerät in Neustadt an der Weinstraße

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Die Ausgangssituation: Am Karlsruher Bahnhof macht sich meine Reisetasche gerade mit dem Zug in Richtung Abstellgleis von dannen, allerdings ohne mich. Am Infopunkt kam ich nach einem Wahnsinnssprint an, bei dem übrigens aus meiner Jacke meine geliebte Mütze und ein Handschuh auf nimmerwiedersehen fielen. Und ich hatte noch 2 Tage herumreisen vor mir – bei arktischen Temperaturen.

Jedenfalls sagte man mir am Infopunkt, nachdem man mich fragte, in welchem Zug ich war, a) dass die Zugchefin bereits durchgegangen sei und nichts gefunden habe, b) dass der Zug bereits auf dem Abstellgleis stehe und c) bereits „abgegeben“ und abgeschlossen sei und der Zugfahrer auch nicht mehr drinne. Was verwunderlich ist, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass das schneller geht, als mein Sprint.

Der Zug würde erst morgen wieder im Betrieb sein und dann durch Karlsruhe fahren, wenn dann was gefunden werden würde, würde es im Büro an Gleis 3 abgegeben, ich könne da morgen ab 9 Uhr anrufen.

Okay, also weiter nach Landau, ohne Auftrittsklamotten, vielleicht noch zu erwähnen, dass ich bei der ganzen Rennerei mir auch noch ein Loch in die Hose riss und nun ziemlich fror. Und scheisse aussah. Sollte ich den Landauern etwas Eintrittsgeld zurückgeben, weil sie laut Plakat einen Mann in einem Anzug erwarteten?

Dn Anschlusszug nach Landau habe ich natürlich auch verpasst durch die ganze Geschichte, musste einen langsameren Regionalzug nehmen und kam eine Stunde später als geplant in Landau an, zack zack, hopp hopp, Soundcheck, Saal räumen um die Leute rein zu lassen.

Von der Veranstalterin wurde ich mit den Worten empfangen: „Der Vorverkauf sah leider überhaupt nicht gut aus, deswegen haben wir den Saal etwas spärlicher bestuhlt.“ Ich meinte, dass ich in Gießen 15 hatte und so lange das nicht unterboten wäre, würde sich meine Laune auch nicht verschlechtern. Wohlgemerkt, meine Laune war natürlich wegen der Koffersache schon ziemlich unten.

Es gäbe in Landau eine „Konkurrenzveranstaltung“ am selben Tag, das hätten sie vorher nicht gewusst, aber 15 kämen auf jeden Fall, eine Frau feiere nämlich Geburtstag, da seien es schon 18. Na gut, was denn die „Konkurrenzveranstaltung“ sei, fragt ich – Diether Nuhr? Mario Barth? Der lustige Hundetrainer? „Nein, nein … eine Band „Fisherman’s Friends“, die sei sehr beliebt bei jung und alt und gibt es schon seit 25 Jahren.“ Aha – eine Cover-Band-Kapelle, die nach 25 Jahren immer noch nicht gemerkt hat, dass ihr Bandname Mist ist? Und die greifen mir Publikum ab?

Zum Glück war es nicht so, überraschenderweise wurde es doch gut besucht und es musste noch nachbestuhlt werden. Und es wurde auch nett, nur: Nachdem ich ja früher schon mal in Landau festgestellt hatte, dass das Lied „In meiner Unterhose“ im Gegensatz zum Rest der Republik in Landau keinen Anklang findet, habe ich diesmal festgestellt, dass auch die „Travelpussy“ für Pfälzer nichts ist.

Zumindest hat mir das eine mutige Zuschauerin nach der Show gesagt, dass ihr das den ganzen Abend verdorben hätte. Der Rest wäre gut gewesen, aber die Nummer müsse ich streichen. Hätten auch alle ihre 17 Freundinnen gesagt. Ah, die Geburtstagsparty. Okay, Nummer ist gestrichen.

Jetzt habe ich natürlich ganz vergessen, vom Handyladegerät zu erzählen. Das kommt dann hier…

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Ich hab noch einen Koffer in Karlsruhe…

Ich bin ein Idiot. Ein Vollidiot sogar. Übers Wochenende habe ich mein Hab und Gut in ganz Deutschland verteilt. Aber von vorne.

Am Freitag hatte ich einen Auftritt in Gießen, habe also in Köln meine Sachen zusammengepackt, meine Klamotten in eine Reisetasche, die Unterlagen, Laptop, etc. in meinen kleinen Rucksack. Und los.

Der Auftritt in Gießen mit meinem Soloprogramm ließ viel erwarten, denn in jedem Monatsmagazin und überall in der regionalen Presse war eine Veranstaltungsankündigung gepostet. Und außer meinem Programm war an dem Abend in Bezug auf Kleinkunst nichts los in Gießen. Daher war ich auch ganz froh, es war ausverkauft. Na ja gut, Im Rang war noch was frei. Also gut, komplett frei. Dafür war Parkett voll. Okay, mit Rang meine ich die hinteren Reihen, aber dafür waren die vorderen reihen besetzt. Okay, kurz und gut, es waren insgesamt nur 15 Zuschauer da. Aber die hatten ihren Spaß. Hoffentlich.

Seltsamerweise war nämlich nach meiner letzten Nummer der Applaus sehr verhalten, also bin ich von der Bühne gegangen. Die Zuschauer allerdings sind nicht aufgestanden und nach Hause gegangen, sondern blieben sitzen. Die weigerten sich zu gehen. Sie bestanden auf einer Zugabe.

Also bin ich auf die Bühne und hab gefragt: „Das verstehe ich nicht, ihr habt nicht geklatscht, aber wollt eine Zugabe? Meint ihr, ihr habt ein Recht auf eine Zugabe, weil ihr ja bezahlt habt? Aber wenn es Euch nicht gefallen hat, warum wollt ihr dann mehr?“ – Das Publikum sagte, dass es ihnen sehr wohl gefallen hätte und sie unbedingt eine Zugabe wollen und die würden sie jetzt ja auch kriegen, warum unnötig Energie investieren und die Hände aneinande hauen? So seien sie eben in Gießen.

Okay, also spielte ich meine Zugabe. Viele Lacher, doch danach wieder: verhaltener Applaus. Na gut, das war’s dann, dachte ich. Doch wieder weigerte sich das Publikum zu gehen. So langsam kam ich mir vor, wie bei der versteckten Kamera, aber ich musste tatsächlich noch eine zweite Zugabe spielen. „Draussen ist kalt, wir wollen nicht weg.“ sagten die Leute.

Na denn, also verbrachte ich die Nacht danach im Hotel, bzw. in etwas, was die Gießener für ein Hotel halten und machte mich am nächsten Tag auf nach Landau in der Pfalz. Umstieg in Karlsruhe.
Der IC hatte in Karlsruhe Endstation und ich musste zum Regionalexpress nach Landau. Also nahm ich meinen Rucksack mit und wanderte zum Gleis.

Am Gleis merkte ich dann, dass ich meinen Rucksack mitgenommen hatte, bzw. dass ich meine Reisetasche nicht mitgenommen hatte und die noch im IC war. „Endstation Karlsruhe“ dachte ich, vielleicht ist der Zug noch am Gleis und rannte los.

Ich rannte wie Ben Johnson, kam schnaufend am Gleis an und sah noch, wie der Zug wegfuhr. Mist. Gegenüber am Gleis sah ich eine Zugbegleiterin, die gerade in den anderen Zug stieg. Ich sagte „Entschuldigung…“ und sie wendete sich von mir ab und stieg ein. Also sagte ich noch mal „äh, Entschuldigung?“ und sie fuhr herum und keifte mich an: „Ja, stellen sie ihre Frage!“ und schaute mich an.

Dann hab ich gesagt „Ach, lecken Sie mich am Arsch“ und bin weggerannt. Weil ich dachte, die hilft mir eh nicht. Die hätte, wenn ich ihr gesagt hätte, dass meine Tasche im ZUg ist, der da gerade wegfährt nur „Pech!“ gesagt, oder „gehen sie zum Infopunkt“, also bin ich schnell zum Infopunkt gerannt, um zu schauen, ob noch was zu retten ist. Immerhin war Karlsruhe ja Endstation.

Und ob das was gefruchtet hat, erfahrt ihr in Teil 2 der Story…

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The Voice – auch nur eine Casting Show

Ich bin ja froh, ich bin ja kein besonders guter Sänger und da ist es schön zu sehen, dass sich eine Show wie „The Voice“ die ja anders sein wollte und am Anfang tatsächlich auch mal Leute präsentiert hat, die singen können, unvermeidbarerweise den Weg jeder Casting-Show geht und das Mittelmaß nach vorne pusht.

Aufgrund einer unglückseligen Verbindung, von dummen Fans, die sich nicht zu schade sind für Geld beim Sender anzurufen, um ihren Favoriten – vollkommen unabhängig von der Qualität – zu pushen und einer Jury, die alle ihre eigenen Probleme haben, Nena, die sich konsequent immer für die schlechteren Sänger entscheidet, um „on the edge“ und „woo-hoo“ zu sein oder um ihr letztes bisschen Punk-Credibility zu retten, obwohl sie es schon vor 20 Jahren verloren hatte, als sie Kinderfernsehen machte. Oder weil sie dem Wunsch der Produzenten folgt, die halt mehr Skandale wegen mehr Quote haben wollen? Und dafür irgendwas von den Produzenten bekommt, Koks oder so? Nein, ist natürlich quatsch, wahrscheinlich entscheidet sie sich tatsächlich so, wie sie denkt. Das ist ja genau das Problem.

Dann gibt es noch the BossHoss, die einzigen in der Jury die noch halbwegs bei Verstand sind und sich nicht für Götter halten, wie die anderen drei. Dummerweise haben die beiden überhaupt keinen musikalischen Verstand. Und der eine ist auch noch hässlich.

Rea Garvey oder wie der heißt, verbringt die Hälfte der Zeit damit, sich lustig ironisch selbst zu loben und augenzwinkernd zu sagen, wie toll er selbst ist, nur ist das Problem, dass das Augenzwinkern nur gespielt ist und er es tatsächlich so meint und Xavier erweckt den Anschein sich mit Musik auszukennen, kommt aber trotzdem zu krassen Fehlurteilen.

Und so gehen Woche für Woche Kandidaten hops, die singen können und die die nur Mittelmaß sind bleiben und kommen eine Runde weiter – warum? Weil die Jury-Götter keine anderen Götter neben sich dulden? Sind ja auch nur Menschen.

Panflöten-Supertalent veröffentlicht CD noch vor Weihnachten

Das Supertalent-Finale am Samstag sahen trotz im Vergleich zu den Vorjahren schwacher Quoten noch viel zu viele Menschen. Und Menschen, die sich so etwas anschauen – denen kann man doch bestimmt irgendwie Geld aus der Tasche ziehen. Leo Rojas, Panflötenspieler, hat gewonnen. Also muss eine CD her. Das geht ja ganz fix diesmal, die müssen da nicht schnell was produzieren, sondern sie können einfach irgendeine dieser Andenmusikanten-CDs nehmen, die die „Indianer“ in der Fußgängerzone verkaufen. Ja, genau, die zu der sie im Playback Panflöte spielen.

[random]

Klingt doch eh alles gleich, merkt doch keiner. Also ich weiß natürlich nicht, ob die Produzenten schnell genug sind, aber beim ersten Supertalent, dem mittelmäßigen Mundharmonikaspieler Michael Hirte, haben sie es ja auch noch schnell geschafft und ihn zu billigsten Backgroundtracks billigste Melodien spielen zu lassen und diese dann in Oktave und mit Vibrato für den Aha-Effekt zu wiederholen.

Das geht mit Panflöten auch. Aber wartet mal kurz – Panflöten? Echt jetzt, Panflöten?Ein Panflötenspieler hat das Supertalent gewonnen? Geht’s noch? Haben die Leute kein Gedächtnis? Wenn es eine Sache gibt, die nerviger ist, als ein Mundharmonika-Straßenmusiker, dann ist das doch wohl ein Panflötenspieler?

Es gab mal viele unterschiedliche, interessante Straßenmusiker, dann kam die Andenmusikanten-Mafia an, bauten ihre Megawatt-Anlagen auf und machten Pseudo-Indianermusik-Esoterik-Scheiße-Klimbim zu Playback, während sie sich Holzrohre vor den Mund hielten.

Ein Panflötenspieler, ich flippe aus. Wer vor Jahren schon gedacht hat Michael Hirte als Supertalent zu betiteln sei der Tiefpunkt des deutschen Mittelmäßigkeitsstrebens, hat sich geirrt. Was ist schon eine Mundharmonika, gegen eine Panflöte?

Dabei gab es ja auch andere Musikinstrumente in der Sendung, 2 „Pianisten“ gar. Natürlich in Anführungszeichen geschrieben, da es keine richtigen Pianisten waren. Das eine war ein sehr mittelmäßiger Pianist, der sich ständig verspielt hat, aber richtig verspielt hat und zwar so sehr verspielt hat, dass selbst das von seiner, höchstwahrscheinlich erstunken und erlogenen Human-Touch-Story überzeugte dumme RTL-Publikum es gemerkt hat. Das andere war ein 6-jähriger Junge, der für Elise gespielt hat. Auch mit Fehlern. Aber mein Gott, er war 6 Jahre alt, für einen 6-jährigen ist so etwas schon verdammt schwer, harte Arbeit, harte Leistung und meine Fresse, nehmt den Eltern das Kind weg und sperrt die Produzenten ein! 6-jährige Kinder gehören nicht Samstagabends auf RTL!

Wie wird das ganze jetzt weitergehen. Wenn beim Supertalent ausgerechnet die Straßenkünstler gewinnen, die am wenigsten beeindruckend sind und nur nervend, dann können doch mal diese „lebenden Objekte“ auftreten? Diese Menschen, die sich irgendwie verkleiden und in die Fußgängerzone stellen, Hut zum Geld hinein schmeißen vorne dran und dann nichts tun – zumindest so gut sie können. Einfach still stehen. Das sollen die bei RTL mal machen! Ein Typ, der sich wie eine historische Person verkleidet (im Halbfinale und Finale dann ja eine andere) und dann einfach still da steht, während die Kamerafahrten um ihn herumfahren. Die Zeitlupensegmente werde ich dann besonders toll finden. Da das Publikum eh wie auf Geisterkommando an ungewohnten Stellen immer plötzlich gemeinsam kollektiv anfängt zu Klatschen oder zu Jubeln, kann man das dann auch manchmal einbauen. Das wäre echt mal was.

Im Jahr darauf ist dann Stehen zu viel verlangt und es gewinnt jemand, der auf der Bühne sitzt. Auch von der Straße, ein Bettler halt. Über ihn wird eine herzerwärmende Story erzählt, so dass die Leute für ihn abstimmen, er bekommt ne kleine Abfindung dafür und darf mal kurz in der Wärme sitzen, während sich Bohlen und RTL die Scheinchen in die Tasche stopfen.

So, nun reicht es aber mal mit Supertalent, ich hatte ja schon eine Menge geschrieben und wenn ihr noch nicht genug habt, schaut bitte ach folgende Artikel an:

Das Supertalent auf RTL – ein Haufen Exkremente

Pimmel-Pianisten-Plagiate – das Supertalent und die Originale

Klavier spielen können wie das Supertalent – in 10 Minuten lernen!

Das Supertalent – großer Mist auf RTL

Stand der Sieger von das Supertalent auf RTL, Michael Hirte, schon vorher fest?


Wieso hat Michael Hirte schon das Album fertig?

Wie „How I Met Your Mother“ endet

Am Ende der letzten Folge sitzt Ted vor seinen Kindern und beendet seine Erzählung mit „and that’s how i met your mother“.

Die Kinder sagen „Cool.“ (ironisch) und „Danke.“ (sarkastisch) und „Tolle Geschichte, aber wir sollten schon 11 Stunden im Bett sein, gute Nacht.“

Aber Ted sagt: „Wartet. Da ist noch eine Sache.“

Unwillig drehen die Kinder sich wieder um, da sie wissen, dass „eine Sache“ noch weitere 197 Stunden Erzählzeit bedeuten könnten. Ted atmet tief ein und sagt:

[random]

„Ich habe festgestellt, als ich Euch all diese tollen Geschichten erzählt habe, all diese Erinnerungen wiederbelebt habe, die ganzen tollen Nächte, mit meinen Freunden herumhängen, die ganzen rauen mit denen Onkel Barney schlief, die Frauen mit denen ich schlief – Tante Robin, ihr wisst, sie ist immer noch scharf – mir ist bewusst geworden: Das waren die besten Jahre meines Lebens. Und ich habe sie aufgegeben. Warum? Für was? Nun bin ich in einem Haus gefangen und erzähle Gute Nacht Geschichten, anstatt sie zu erleben. Und ich liebe eure Mutter, aber denkt ihr nicht, es ist verwunderlich, dass praktisch alle meine Geschichten über andere Frauen waren? Also was ich damit sagen will … ich verlasse eure Mutter. Ich bin zu jung, um einfach aufzugeben und sesshaft zu werden. Tante Robin ist gerade aus einer schlechte Beziehung raus. Ich versuche mein Glück, Kinder!“

Ende.

Und dann geht es weiter mit „How I Met Your Step-Mother“

Glaubt ihr mir nicht?

Na gut, wie wäre es hiermit:

Am Ende der letzten Folge sitzt Ted vor seinen Kindern und beendet seine Erzählung mit „and that’s how i met your mother“.

Die Mutter kommt rein (übrigens Barneys Halbschwester Tracy, das weiß doch mittlerweile jeder) und sagt: „So Kinder, ab ins Bett“. Ted geht und die Mutter sagt zu den Kindern noch „Aber bevor ihr geht, möchte ich Euch noch eine Geschichte erzählen, wie ich Euren Vater kennenlernte.“

Die Kinder schreien „Nein!“ und der Schlussgag ist gesetzt.

Und dann geht es mit der neuen Sitcom „How I Met Your Father“ weiter.

Oder die Mutter sagt: „Aber bevor ihr geht, möchte ich Euch noch eine Geschichte erzählen, wie ich Euren Vater kennenlernte. Ich lernte ihn auf Barneys Hochzeit kennen, hab mich in ihn verliebt und bald darauf geheiratet. Das war’s auch schon. Ab ins Bett!“

Wie, glaubt ihr mir nicht?

Okay, in der letzten Folge erfahren wir, dass Teds Frau verstorben ist. Deswegen ist der Witwer Ted so am in Erinnerungen schwelgen. Und deswegen haben die Kinder es sich auch – wenn auch unwillig – angehört.
Jason Segal, der Darsteller von Marshall, hatte eine andere Idee:

Am Ende schwenkt die Kamera zum Fenster und draussen sieht man eine post-apokalyptische Wüste, mit Zombies und dem ganzen Scheiß.

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