Etwas verwundern tut mich, dass der Werbespruch von Nutella „sorgt für ein besseres Frühstück“ ist. Die könnten doch drei mal mehr von dem Zeugs verkaufen, wenn sie „sorgt für ein besseres Frühstück, Mittagessen und Abendessen“ sagen würden.
Etwas verwundern tut mich, dass der Werbespruch von Nutella „sorgt für ein besseres Frühstück“ ist. Die könnten doch drei mal mehr von dem Zeugs verkaufen, wenn sie „sorgt für ein besseres Frühstück, Mittagessen und Abendessen“ sagen würden.
Es ist schon wieder passiert, ein aufmerksamer „Bürger“ hat diese Webseite bei der Landesregierung angeschwärzt, weil eine Angabe gefehlt hat. Anstatt mich einfach darauf hinzuweisen, kommt die Bürokratie ins Rollen und 3 Menschen haben was zu tun. Man möchte auswandern.
Eine Studie hat ergeben, dass sich die Zuschauer von TV-Nachrichten direkt danach nur noch an ein Siebtel der mitgeteilten Informationen erinnern können.
In Japan hat man eine Lösung des Problems gefunden. Es wird einfach alles siebenmal wiederholt.
Deswegen gehen die Nachrichten so. (zumindest stelle ich es mir so vor, ich kann kein japanisch)
(Nachrichten-Vorspann)
Eine Stimme wie die des Marlboro-Mannes, die reißerisch über den Vorspann spricht: Heute bei den Nachrichten, die Nachricht, dass am Fuße des Fujiyama ein Hubschrauber abgestürzt ist, bei dem zwei Menschen umgekommen sind. Im Studio Klaus Kleber und Gundula Gausen.
Schnitt auf Studio. Hinter dem Desk sitzen ein Nachrichtensprecher und eine Nachrichtensprecherin, die allerdings immer nur „Hai“, also japanisch für „ja“ sagt)
Nachrichtensprecher: Guten Abend.
Nachrichtensprecherin: Hai!
Nachrichtensprecher: Am Fuße des Fujiyama ist heute ein Hubschrauber abgestürzt. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben.
Nachrichtensprecherin: Hai!
Nachrichtensprecher: Wir schalten jetzt zu unserem Reporter vor Ort am Fuße des Fujiyama, wo heute bei einem Hubschrauberunglück zwei Menschen starben.
Nachrichtensprecherin: Hai!
(Schnitt zu dem Reporter vor Ort)
Reporter vor Ort: Hai! Ich befinde mich hier am Fuße des Fujiyama. Heute starben hier zwei Menschen und zwar bei einem Hubschrauberunglück. Unserem Kameramann ist es gelungen, einige Aufnahmen des kaputten Hubschraubers zu machen. Diese wollen wir Ihnen nun zeigen. Hai!
(Filmmaterial wird eingespielt, dazu eine Stimme aus dem Off)
Stimme aus dem Off: Dies ist der Hubschrauber der heute am Fuße des Fujiyama abstürzte. Dabei verloren zwei Menschen ihr Leben
(Schnitt zurück zum Reporter vor Ort)
Reporter vor Ort: Das war unsere Bericht vom tödlichen Hubschrauberabsturz am Fuße des Fujiyama, wo heute ein Hubschrauber abgestürzt ist und dabei zwei Menschen ums Leben kamen. Zurück ins Studio.
(Schnitt zurück ins Studio)
Nachrichtensprecher: Vielen Dank.
Nachrichtensprecherin: Hai!
Nachrichtensprecher: Das war unser Reporter vor Ort am Fuße des Fujiyama, wo heute zwei Menschen bei einem Hubschrauberunglück getötet wurden.
Nachrichtensprecherin: Hai!
(Schnitt zur Werbung, aber erst läuft ein Trailer zum Nachrichten Gewinnspiel. Aus dem Off ist das äquivalent zu einem geistesschwachen 9-Live Moderator zu hören)
Schwachkopf: Rufen Sie an und gewinnen Sie! Rufen Sie an! Rufen Sie an! Rufen Sie an! Sie müssen anrufen! Wenn Sie anrufen gewinnen Sie! Sie sind total blöd, wenn Sie jetzt nicht anrufen! Und dann rufen Sie noch mal an! Rufen Sie an!
Die Quizfrage für heute: Wie viele Menschen kamen ums Leben, als heute ein Hubschrauber am Fuße des Fujiyama abstürzte und dabei zwei Menschen tötete?
a) zwei!
oder
b) nicht zwei.
Ein kleiner Tipp, es waren zwei. Rufen Sie an! Jetzt!
Ich glaube sogar, der Trick funktioniert.
Jeder würde vor Neid erblassen, wenn man den erlesenen mediterranen geschmacklich für das Auge und den Gaumen angerichteten Oliven-Parmesan-Tomatenpaste-Salami-Oregano-Ciabatta-Teller sehen würde, den ich mir gerade angerichtet habe. Wow.
Auf der Fahrt mit dem Zug nach Dänemark saß in meinem ansonsten leeren Abteil nur ein ja 15-jähiger Techno-Jünger mit Buffalos, Weltraumhosen, Glitzerjacke und allem was dazugehört und versuchte mich auf Teufel komm raus zu provozieren. Da ich aber durch ansehen von einigen Tarantino-Filmen Coolness geerbt habe, quasi durch jahrelanges Training einen unerreichbaren Grad an Coolheit mir angeeignet habe … blieb ich cool.
Zuerst setzte er sich direkt mir gegenüber hin, obwohl das ganze Abteil ansonsten leer war. Aber ich blieb cool. Dann legte er seine Füße auf die Sitzplätze neben mir. Aber ich blieb cool. Dann, weil im anscheinend langweilig wurde, wechselte er zwischen schmatzend Kaugummi kauen und undefinierbare Lieder summen hin und her. Aber ich blieb cool.
Als ich auf Toilette ging und zurückkam, saß er plötzlich auf meinem Platz und sprang auf und setzte sich wieder auf seinen Platz. Dann zündete er sich eine Zigarette an. Im Nichtraucher-Abteil. Aber ich blieb cool. Da er sich anscheinend langweilte entdeckte er dann den Unterhaltungswert seines trendy Handys. Zuerst hörte er sich mp3’s and und stellte dabei den Kopfhörer auf volle Lautstärke. Aber ich blieb cool. Daher gab er dies schnell auf und find an auf seinem Handy Computerspiele – natürlich mit eingeschaltetem Ton – zu spielen. Aber ich blieb cool.
Daraufhin versuchte er mit der Foto-Option des Handy lauter Fotos von sich in coolen Posen im Abteil sitzend, stehend und liegen zu schießen. Ich blieb cool. Was dazu führte, dass er anfing, Fotos von mir zu machen.
Kurz vor der dänischen Grenze, schmiss ich sein Handy aus dem Fenster.
„Ey man, das brauch’ ich noch!“ sagte er. Vielleicht sagte er auch irgendwas anderes, denn ich verstand sein dänisch ja nicht. Aber ich blieb cool und schmiss auch ihn aus dem Fenster.
Ich bin cool. Vor allem, weil ich, im Gegensatz zu ihm, während der ganzen Reise nicht alle 15 Minuten von meiner Mutter angerufen wurde, die sich erkundigte, ob alles in Ordnung ist.
Eine Unverschämtheit. Ich war im PLUS und die haben jetzt schon Weihnachtsgebäck. Ich glaube das ist der Rekord. Wir haben August! Mit dieser pessimistischen Stimmung kommt der Sommer sowieso nicht wieder. Vom Herbst ganz zu schweigen.
In einem Anfall von Zivilcourage und um dieses Land aus dem Stimmungstief durch Trübsal-blasende Wirtschaft und allgemein negative Motz-Stimmung herauszuholen, habe ich dann ein Zeichen gesetzt und die Regale umgeschmissen, die Lebkuchenherze durch die Gegend geschmissen und die Schokoladennikoläuse zertrampelt.
Gut, das führte dazu, dass einige Kinder weinten, aber das ist der Preis der Revolution.
Nachdem ich fünf Dänen kennen gelernt habe, vermag ich in meiner uneingeschränkten Intoleranz deren Macken gleich auf das Bild, das ich von allen Dänen insgesamt habe, zu übertragen:
Dänen sagen immer: „Okay“. Ständig. zum Beispiel:
Fragt man sie: „What time is it?“, sagen sie: „Okay, it is ten o’clock.“
Fragt man sie: „How are you?“, antworten sie mit „Okay, I am fine. How are you?“
Antwortet man dem wiederum mit „I am good“, schieben sie noch schnell ein „Okay“ nach.
Irgendwann fängt man dann selbst an dauernd „Okay.“ Zu sagen. Bekommt man dann „Okay, I take you to the hotel“ gesagt, antwortet man mit „Okay. Thank you“, worauf natürlich wieder das obligatorische „Okay“ der Dänen folgt.
Schlimm wird es natürlich, wenn man tatsächlich mal „Okay“ sagen will, denn dann muss man „Okay. Okay“ oder „Okay, ah, Okay“ sagen.
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