Und das Virus hat sich vermehrt. Ich dachte schon der singende Golum sei ausgestorben, man hat ja nichts mehr gehört, aber kurz vor Weihnachten eine erneute Katastrophe. Letztes Jahr der Tsunami, dieses Jahr the return of Lukas Hilbert. Der König der Schwachmatentexte, der Kaiser des Röchelns auf Seichtmusik, der Drei-Käse-hoch Möchtegern-Punkrocker-Arsch, der koksende Schwächling mit den Bazooka-Joe-Abziehbilder-Tattoos, die Heulsuse, oder besser Sirene ohne Stimme, die von kleinen Grundschülerinnen verprügelt werden könnte, erschien mir beim seltenen Fernsehkonsum schon zwei mal auf dem Bildschirm mit seinem neuen terroristischen Video, in dem er sogar hinter allen Instrumenten gleichzeitig zu sehen ist: Er verschwindet hinter seiner Gitarre, er haut spastisch auf ein Miniatur-Drumset und spielt einhändig auf einem E-Piano, dem er einen Namen gegeben hat, nämlich seinen eigenen: Lukas. In seinem Kopf muss ein Kampf toben zwischen tierisch übersteigerter Eingebildetheit und strunziger Dummheit. Da ist für schlaue Texte natürlich kein Raum mehr.

Auf der Suche nach den Lyrics stolperte ich über einen älteren Song gleichen Namens: „Du bist Ich“. Allerdings von Helge Schneider:

„Du bist ich – ich bin du! Ich bin du – du bist ich! Du bist du – ich bin ich! Ich bin du – du bist du! Du bist ich! Wenn wir uns küssen ist es sehr schön! Müssen wir trennen uns? Sollen auseinandergehn? Dann ist das Leben nicht mehr so gut. Denkst du da dran, es ist nicht mehr gut?
Du bist ich – ich bin du! Ich bin du – du bist ich! Du bist du – ich bin ich! Ich bin du – du bist du! Du bist ich! C Lalalalalalala…“

Eigentlich ziemlich ähnlich. Die anderen Songs von Lukas Hilbert, „Der König bin ich“, „100 Frauen“, „Mein Penis stresst mich“ – könnte Helge auch nicht besser texten. Bitte, sperrt Lukas Hilbert wieder in seinem Kinderzimmer ein, dieser Rotzlöffel muss weg.