Gastkolumne von Weidler


– Wie kommt man rhetorisch am geschicktesten drumrum, die Zeit, in der man Kaffee mahlt, Mahlzeit zu nennen?


– Im Mittelpunkt eines Hypes steht eine von vielen Leuten gekannte Band, von denen die eine Hälfte sie über-, die andere sie unterbewertet.


– „Wir sind die Wauzies
haben keine Mamma
haben keinen Papa
niemand hat uns lieb.“

Im Grunde haben alle New-Metal-Songs das selbe lyrische Schema.


– Eine Verschwörungstheorie:
Würde man Verkäufern wie denen im Media-Markt in einem Einzelhandel begegnen, würde man sich denken: „Klar, der Laden ist nur zur Geldwäsche da. Die wollen im Grunde keine Kunden“.
Aber wer muss so viel Geld waschen, dass er dafür eine Kette wie Media-Markt aufzieht?
Nach reiflichen Überlegungen bleiben da nur drei Institutionen übrig:
Mircosoft, Aldi, die Schweiz.

Nachtrag:
Die drei besten Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit eines Media-Markt-Verkäufers auf sich zu ziehen, sind übrigens:
1. Die Radiowecker auf ihre maximale Lautstärke testen. Möglichst mehrere gleichzeitig, mit verschiedenen Sendern.
2. Die Funktionen des frei zugänglichen Mitarbeiter-Terminals ausprobieren.
3. Sich eine Zigarette anstecken.


– Wenn in Filmen angedeutet wird, dass die beiden Protagonisten jetzt entspannt miteinander flirten, sitzen sie an ’nem Café-Tisch, sie lacht, er plappert und lächelt mit einem „hach-was-ein-tolles-Mädel“-Gesichtsausdruck.
Und jetzt das wichtigste: Der Dialog-Ton geht weg.
Nur noch Musik – kein Gespräch.
Wahlweise fängt eine der Turteltauben im Filmerzählermodus an, darüber zu berichten, was für ein(e) tolle(r) Mann/Frau der Gegenüber doch ist.
Immer. Es scheint eine elementare Grundregel zu sein.

Daraus folgt für mich:
Ich weiß, sie und ich haben in einem Café zu sitzen.
Ich weiß, ich muss plappern und bewundernd grinsen und sie hat zu lachen.
Aber ich weiß gottverdammt nochmal nicht, was ich sagen muss.


– Ich war heut (aus rein beruflichen Gründen) in einer Hautarztklinik gepaart mit einer dermatologischen Kosmetik-Anstalt. Am Infoschalter arbeitete eine Frau mit Pickeln.


– Auch mit Gelassenheit und unerschütterlichem Glauben an die Technik ausgestattet gerät man in eine leicht betrübte Stimmung, wenn man eine TÜV-Plakette mit der Aufschrift „Nächste Wartung Oktober 99“ sieht. An der Decke eines Aufzugs.