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5 erfolglose Versuche, online ein Bahnticket von Köln nach Münster zu kaufen

Vorhin wollte ich ein Bahnticket von Köln nach Münster online kaufen, um sicher morgen zu meinem Auftritt dort zu gelangen. Im Endeffekt habe ich dafür fast drei Stunden gebraucht.

Mein erster Versuch:

Ich gehe auf Bahn.de und logge mich ein unter Angabe des Benutzernamens und des Passwortes. Das funktioniert erst mal ohne Probleme. Ich gebe direkt in die erscheinenden Felder, die gewünschte Strecke und das Datum der Reise ein. Sofort werden mir Vorschläge geliefert. Da steht auch die Bahn, die ich nehmen will. Dummerweise der volle Preis und einzige Auswahloption „zur Buchung“. Ich habe aber die Bahncard 50, dumm nur, dass man das nirgendwo vorher ankreuzen konnte.

Was nun? Na ja, vielleicht kann ich das später noch ändern, klicke also auf „zur Buchung“. Es erscheint eine neue Seite, die mir vorschlägt, ich können doch die Bahncard 25 oder 50 kaufen, dann könne ich günstiger fahren, ich solle doch „Bahncard 50“ wählen, die würde auch nur 220 Euro kosten.

Man muss dabei bedenken, dies alles, nachdem ich eingeloggt bin, das System also eigentlich wissen müsste, dass ich eine Bahncard habe und was für eine Bahncard ich habe.

Was tun? Ich klicke auf „weiter ohne Bahncard“, das listet mir letztendlich meine Auswahl auf. Dummerweise ohne Möglichkeit einer Änderung. Die einzige Wahlmöglichkeit, die ich habe ist „weiter“ oder „abbrechen“. Es gibt kein „zurück“. Ich brauche einen Kaffee um nachzudenken, wie ich das früher immer gemacht habe mit der Online-Buchung und drücke „Logout“.

Mein zweiter Versuch:

Ich erinnere mich, ich habe immer mein Fahrtziel eingegeben vor dem Einloggen, das müsste funktionieren. Also, gesagt, getan, mit der Eingabe klappt alles, ich kann sogar eingeben, dass ich eine Bahncard 50 habe und dass ich für die Hinfahrt eine Sitzplatzreservierung wünsche, für die Rückfahrt aber nicht. Alls ganz wunderbar und ich komme auf eine Seite, die mir sagt ich solle „einloggen und buchen“. Okay, passt, ich gebe Benutzername und Kennwort ein und was passiert? Es zeigt an: „Fehler: Der Benutzername oder das Passwort ist nicht gültig.“

Äh Moment, ich hab doch genau das selbe Kennwort eingegeben wie beim ersten Versuch. Hab ich mich etwa vertippt? Geht wohl schlecht, bei copy&paste. Also versuche ich es nochmal. Wieder bekomme ich gesagt, dass irgendwas an mir ungültig sei.

Na gut, okay, wer hat mein Passwort geändert und wie bekomme ich es nun wieder? Ich klicke auf „Passwort vergessen?“ Die nächste Seite fragt mich: „Haben Sie Ihr Passwort vergessen?“ – na klar doch, Du vollidiotische Windows-Programmen ähnelnde Webseite von einem typischen Großkonzern, der alle seine Kunden generell für Vollidioten hält, weil er von sich selbst ausgeht! Verdammte Scheiße.

Langsam werde ich ungeduldig. Die Seite fordert mich auf: „Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihre E-Mail-Adresse ein.“ Okay, mach ich. „Ähm, E-Mail-Adresse, hm, egal welche?“ frage ich mich als Vollidiot, oder muss es die sein, die ich damals vor gefühlten 10 Jahren bei der Anmeldung angegeben habe? Na ich werde mal schauen, was passiert. Nutzername und E-Mail reicht der Seite allerdings nicht, sie will noch meine Kundennummer wissen. Meine Kundennummer? Was meinen die denn jetzt damit? Hab ich nicht, weiß ich nicht, hmm…

Zum Glück habe ich ja bei der Auffrischung meiner Bahncard vor kurzem einen Brief der Bahn bekommen, mit der Rechnung. Da müsste dann doch die Kundennummer drauf stehen, nachgeschaut – nein, tut sie nicht. Vielleicht meinen die ja meine Bahncard-Nummer? Nein, auch nicht, die Bahncardnummer ist zu lang und passt nicht in das Feld.

Glücklicherweise habe ich ja noch die Option „oder beantworten Sie die von Ihnen hinterlegte Frage.“ Ja, okay – was ist denn die von mir hinterlegte Frage? Nun, das weiß ich nicht mehr, die Webseite liefert aber auch nur Vorschläge zu Auswahl:

„Was ist ihr Lieblingstier?“, „Was ist ihr Lieblings-Reiseland?“, „Was ist die Nummer eines Ihrer Ausweise?“ – ich entscheide mich für Geburtsnamen meiner Mutter, weil ich das bei solchen Sachen immer wähle, wenn „Name ihrer toten Katze“ nicht zur Auswahl steht.

„Geburtsname Ihrer Mutter“ scheint es aber nicht gewesen zu sein, denn nun erscheint eine Seite auf der steht wörtlich:

„Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, zu Ihrer Sicherheit wurde Ihr Zugang zu unserem Buchungssystem vorübergehend gesperrt, da die Anmeldung mehrfach fehlgeschlagen ist. Weitere Hinweise zum Vorgehen erhalten Sie per E-Mail an die uns bekannte E-Mail-Adresse. Vielen Dank für Ihr Verständnis.“

Okay, was mich ja immer aufregt, ist dieses sensationelle „Vielen Dank für Ihr Verständnis.“ – Die setzen also voraus, dass ich Verständnis habe und bedanken sich dafür. Ich habe aber kein Verständnis und wenn sie sich dann bedanken, ist das zynisch und sollte mit Pflastersteinen ins Grinsegesicht belohnt werden. Wo haben die eigentlich Benehmen gelernt, diese Blödbommel? Wenn schon, dann heißt das „Wir bitten um Verständnis“. Außerdem – „erhalten Sie per E-Mail an die uns bekannte E-Mail-Adresse.“? Warum fragen die mich dann nach meiner E-Mail-Adresse, wenn Sie denen doch bekannt ist? Ich brauche einen weiteren Kaffee und gebe vorerst auf.

Mein dritter Versuch:

Ich muss da anrufen und denen meinen Ärger und meinen Frust schildern. Aber wo rufe ich an? Ich klicke aufs Impressum, aber da steht keine Telefonnummer. Aber: „Ansprechpartner für alle Fragen, Wünsche, Anregungen, Beschwerden, etc. rund um den Personenverkehr finden Sie hier.“ und ein Link zum „Kontakt“. Tatsächlich stehen da auch Telefonnummern, allesamt kostenpflichtig. Moment mal – der Service ist scheiße, ich beschäftige mich stundenlang damit, dass ich eine Bahnkarte bekomme und um den Hornochsen zu sagen, dass alles kacke ist und ich ne Fahrkarte will, also quasi ihnen Geld in den Arsch schieben möchte, soll ich auch noch extra bezahlen? Egal, ich bin verzweifelt, außerdem ist das vielleicht spaßig, ein paar Callcenter-Tussis anzuschnauzen, also wähle ich die Nummer, die mich mit einer echten Person am anderen Ende der Leitung verbinden soll. Diese sagt:

„Herzlich Willkommen beim Bahncard- und Jahrescard-Service der Deutschen Bahn. Um Ihre Fragen schneller beantworten zu können, bitten wir um Angabe Ihrer Servicewünsche.“

„Also…“ sage ich, doch die Frau unterbricht mich: „Für Fragen rund um ihre Karte, drücken sie bitte die ‚1‘. Haben Sie Fragen zu Bahn-Bonus, dem Prämienprogramm für Bahnfahrer…“

Genervt drücke ich die „3“. Es klingelt einmal, dann sagt eine andere Stimme: „Zur Sicherung unserer Service-Qualität werden einzelne Gespräche mitgehört.“ – Ach, das wäre ja auch zu blöd, wenn ich mit denen rede und sie nicht mithören! Dann rede ich ja gegen eine Wand! „Wenn sie uns zu Gesprächsbeginn einen Hinweis geben, verzichten wir auf diese Maßnahme.“

Als dann endlich ein echter Mensch mit mir spricht, versuche ich krampfhaft keinen Hinweis zu geben, damit sie mir weiterhin zuhört, sage ihr: „Hören Sie mir zu!“ und schildere Ausführlich meine Odyssee des Online-Fahrkartenkauf-Versuches. Doch sie unterbricht mich und verlangt nach meiner Bahncard-Nummer. Na gut, dann hol ich die mal wieder. Und erkläre ihr ein zweites Mal mein Anliegen. Sie unterbricht mich wieder: „Ja, passen Sie auf, Herr Wolff, da gibt es zwei Möglichkeiten, weil ich bin nicht der Ansprechpartner für Online-Buchungen. Nicht? Und warum schimpft die mit mir? Ich wollte doch schimpfen! Sie stellt mir Bedingungen: „Entweder ich geb‘ Ihnen eine Telefonnummer, wo sie das alles erfahren, oder wir machen es telefonisch, dass sie die Fahrkarte hier buchen und ich gebe ihnen die Telefonnummer im Anspruch, äh, im Anschluss.“

Ich frage sie: „Wenn ich jetzt per Telefon eine Fahrkarte bestelle, wie kommt die dann zu mir?“ Sie antwortet ganz ehrlich: „Kann ich Ihnen per Online-Ticket auf den Rechner schicken… oder an einen Automaten zur Abholung.“ – An einem Automaten an dem ich Tickets auch ohne telefonische Bestellung bekomme? Oder online, wo ich gerade versucht habe Tickets zu bestellen?

Nichtsdestotrotz mache ich den Spaß mit und gebe ein weiteres Mal meine Wünsche bekannt – allerdings muss ich erst mein Geburtstagsdatum, meine Wohnadresse, meine E-Mail-Adresse, meine Kto.-Nr., meine Bankleitzahl, meinen Namen und die Gültigkeitsdauer meiner Bahncard sagen, außerdem, ob ich Punkte sammle. Sie sagt der Preis für das Ticket sei € 35,-„. Hier das weitere Gespräch im Wortlaut:

ich: „Nee, Moment, das Ticket kostet € 15,50 hin, zurück nochmal, macht € 31,-, Sitzplatzreservierung kostet € 2,-, macht € 33,-.“
sie: „Die Online-Reservierung kostet € 2,-, bei uns kostet sie € 4,-, das gesamte Ticket hin- und zurück kostet € 31,-„
ich: „Häää?“
sie: „Sie haben ja die Bahncard 50. Und normalerweise kostet es € 62,- hin- und zurück und da sie ja 50% Ermäßigung bekommen, kostet es nur € 31,-.“
ich: „Richtig, und die Sitzplatzreservierung kostet € 2,-.“
sie: „Im Internet, ja, aber nicht telefonisch.“
ich: „Ich hab doch versucht im Internet das Ticket zu kaufen!“
sie: „Es ist leider so.“
ich: „Ich zahl doch jetzt nicht € 2,- mehr für eine Sitzplatzreservierung und dann noch dieses Gespräch, dass auch schon mehr als € 2,- kostet.“
sie: „Ich hab Ihnen ja angeboten, dass ich Ihnen die Telefonnummer gebe oder das wir das telefonisch machen.“
ich: „Aber sie haben mir nicht gesagt, dass das jetzt noch teurer wird!“
sie: „Nur die Sitzplatzreservierung! Die Fahrkarte ist ja nicht teurer.“

Ich lasse mir die Telefonnummer geben. Sie sagt: „01805….“, ich stelle fest: „Das ist ja wieder eine kostenpflichtige Nummer!“ und lege enttäuscht auf. Ich brauche einen weiteren Kaffee.

Mein vierter Versuch:

Mittlerweile ist eine E-Mail von der Bahn angekommen:

Sehr geehrter Herr Wolff,

es konnte Ihnen kein neues Passwort vergeben werden, da Ihre Eingaben
nicht mit den hinterlegten Kundendaten übereinstimmten.

Aus Sicherheitsgründen wurde daher Ihr Zugang zu unserem Buchungssystem
für 30 Minuten gesperrt.

Um ein neues Passwort zu erhalten, kontaktieren Sie bitte unser Service-
center unter der folgenden Adresse
(täglich von 07:30 bis 21:00 Uhr):

DB Vertrieb GmbH
Fulfillment Center
Postfach 60 05 03
D-22205 Hamburg

E-Mail: fahrkartenservice@bahn.de

Eine Adresse, die man nur zwischen 7:30 Uhr bis 21:00 Uhr erreicht? Bitte legen Sie um 21:00 Uhr die Stifte aus der Hand und schließen Sie Ihr E-Mail-Programm. Sie können dann morgen ab 7:30 Uhr weitermachen. Da muss doch noch eine Telefonnummer irgendwo stehen, ah ja, hier, für 14 Cent/Min. Komischerweise ist es dieselbe Nummer, die mir die vorherige Bahnkollegin genannt hat, allerdings für 19 Cent/Min.

Ich rufe an, es meldet sich eine Frau „Koller, mein Name, wie kann ich Ihnen helfen?“ – „Ja, ich kriege auch gleich ’nen Koller“ sage ich und schildere erneut mein Dilemma. Sie antwortet mir kryptisch: „Ähm, Sie brauchen einen Login zu Ihrem Zugang.“

Ich verstehe nicht, fange also von vorne an. Daraufhin möchte sie meinen Namen wissen und ob man ihn mit einem oder zwei „f“ schreibe. Dann sagt sie: „Nennen sie mir bitte eine Postleitzahl“ und mein Vollidiot-Moment kommt: „Irgendeine Postleitzahl?“

Nein, natürlich meine Postleitzahl. Außerdem noch die Bahncard-Nummer, die Gültigkeitsdauer der Bahncard, meine aktuelle Anschrift, mein Geburtsdatum, meine Schuhgröße und den Mädchennamen meiner Mutter, sowie der Lieblingsnamen meiner toten Katze und eine Zahl zwischen 3 und 5. Letztendlich sagt sie noch wörtlich:

„Und dann hab ich noch eine private Telefonnummer, können Sie die mir auch bitte geben, eine Festnetznummer.“ – „Woher soll ich denn ihre private Nummer wissen? So gut kennen wir uns ja auch noch nicht, und obwohl das hier eine Bezahlnummer ist, erwarte ich von Ihnen trotzdem keine Zärtlichkeiten!“

Sie antwortet: „Gut, haben sie eine Ahnung, wie ihr Benutzername lautet?“ und nachdem ich auch diese Information weitergebe, gibt sie mir ein vorübergehendes neues Passwort. Allerdings sei das erst in einer halben Stunde freigeschaltet. Und dann solle ich mein Passwort ändern in ein mir Bekanntes. Ich antworte trotzig: „Aber das alte Passwort war mir ja bekannt.“ Sie sagt: „Das können Sie dann ja wieder eintragen.“ Ich frage: „Damit es beim nächsten Mal dann wieder sagt, es sei falsch?“, sie sagt: „Dann haben Sie einen Fehler gemacht!“

Ich bin mutig: „Es könnte doch auch sein, dass das System einen Fehler gemacht hat und nicht ich.“ – „Das kann ich nicht kontrollieren“ antwortet sie ohne zu zögern.

Meine fünfter und letzter Versuch:

Nach dem Telefonat warte ich eine halbe Stunde, trinke einen Kaffee, weine ein wenig und raffe mich dann auf, dass neue Passwort einzugeben. Natürlich klappt das Einloggen nicht. Wäre ja auch zu schön. Morgen gehe ich zu Fuß nach Münster, das geht schneller.

Auch schauen: Hier erfahrt ihr Alles über die Deutsche Bahn

Anleitung für den Kauf eines Bahntickets von Hamburg nach Kiel

Anleitung für den Kauf eines Bahntickets von Hamburg nach Kiel

unter folgenden Voraussetzungen: Besitz einer Bahncard 50, eines € 20 – Scheins und einer EC-Karte.

1. Einige Tage vorher schaust Du im Internet bei bahn.de, welche Verbindungen es gibt und was ein Ticket kostet. Natürlich möchtest Du für diese kurze Strecke einen Regionalzug nehmen, das wird doch bedeutend billiger sein, als der teure ICE.

2. Das Internet spuckt Dir als Ergebnis „Preisauskunft nicht möglich“ aus. Warum denn?

[random]

3. Am Tag der Reise fährst Du mit der Hamburger U-Bahn an den Hauptbahnhof. Du kaufst fast eine Karte zum falschen Preis, denn „Hauptbahnhof“ steht auf der Liste der Fahrtziele im Preisbereich 1 und 2 nicht drauf und Du schenkst dem Satz „Alle anderen Ziele liegen im Preisbereich 3“ Glauben. Bis Du einen anderen Zettel entdeckst, wo steht, dass Hauptbahnhof im Preisbereich 1 liegt. So will der HVV also extra Geld verdienen.

4. Am Hamburger Hauptbahnhof gehst Du aus dem U-Bahn-Bereich in den Bahn-Bereich und suchst einen Automaten. Etwas schwierig, denn die ersten 20 Automaten, die Dir begegnen sind nur Automaten für die U-Bahn. Schließlich findest Du einen und stellst Dich in die lange Schlange davor.

5. Du kannst auswählen: „Schleswig-Holstein Regionalverkehr ohne Zuginformation“ oder „DB Tickets mit Zuginformation“. Da Du wissen willst, wann Du fährst, wählst Du DB Tickets.

6. Du lässt Dir anzeigen, welcher Zug für Dich in Frage käme, kannst ihn da aber nicht buchen, da es ein Regionalzug ist. Du wirst also doch zum Schleswig-Holsteiner Verkehrsverbund umgeleitet.

7. Du gibst Dein Ziel „Kiel“ ein. Der blöde Automat fragt Dich, ob Du über Lübeck oder Elmshorn fahren willst. Du hast keine Ahnung.

8. Du rätst einfach mal, dass die billigere Strecke auch die kürzere ist und wählst diese. Der preis ist € 18,60. Du tippst „Bahncard 50“ und der neue Preis ist € 13,75. Das ist eine Ermäßigung von 25 Prozent. Du verfluchst die Bahn, weil sie den Kunden glaubhaft macht, wenn man die Bahncard 50 hätte, bekommt man 50% Ermäßigung auf die Tickets der Bahn.

9. Du denkst kurz nach, drückst noch mal auf „Abbrechen“ und fängst noch mal nach vorne an und suchst einfach mal so nach einem ICE. Siehe da, das würde nur € 13,- kosten. Du schimpfst laut auf die Idioten der Bahn, die Bummelzüge teurer als Schnellzüge machen. Klar, wer längere Zeit im Zug verbringt, soll auch mehr zahlen, oder was?

10. Ein Typ kommt auf Dich zu und fragt Dich, ob Du auch nach Kiel fährst und ob man zusammen fahren solle. Dann könne man ein Schleswig Holstein Ticket kaufen und würde Geld sparen.

11. Du drückst also noch mal auf „Abbrechen“ und wählst das Schleswig-Holstein Ticket. Da die Hälfte des Preises von € 29,- Euro nicht billiger als das ICE Ticket, noch nicht mal billiger als das teure Regionalzug-Ticket ist, schlägst Du die Hände über dem Kopf zusammen, drückst nochmal auf „Abbrechen“ und wählst noch einmal das ICE Ticket.

12. Der Automat fragt Dich, ob Du Bahnbonus-Punkte sammeln willst. Du steckst also die Bahncard in den Automaten und wartest. Dem Automaten scheint nicht bewusst zu sein, dass der Zug gleich abfährt.

13. Schließlich versuchst Du die 13 Euro zu zahlen und versuchst einen 20 Euro-Schein in den Schlitz zu stecken. Das ist dem Automaten aber zu viel, denn er will nur Schein bis 10 Euro.

14. Du verpasst den Zug.

Siehe auch meinen ähnlichen älteren Artikel: „Anleitung für den Kauf eines Bahntickets von Köln nach Berlin, von Berlin nach Hamburg und von Hamburg nach Köln

Reisebericht Köln – Hamburg

Selbstverständlich ging das wieder nicht gut. Auf meiner Reise von Hamburg nach Köln hatte ich festgestellt, dass mindestens alle Stunde ein Zug die Strecke fährt, also machte ich mich gar nicht erst daran, im Voraus zu buchen. Kam also irgendwann paar Minuten nach 13 Uhr am Kölner Hauptbahnhof an und stellte mich an den Fahrkartenautomaten, um den nächsten Zug zu buchen.

Der wurde mir auch angezeigt, ein IC um 13.11 Uhr, ohne Umsteigen. Klar, den nehme ich. Als ich aber endlich fertig war, die vielen Tasten zu drücken, Sitzplatzreservierung ja/nein, PIN-Nummer der EC-Karte, Bahn-Bonus-Punkte sammeln oder nicht, etc. etc. etc. war es bereits 13.11 Uhr.

Na ja, der Automat muss wissen, was er mir verkauft, wahrscheinlich hat der Zug Verspätung. Das dachte ich zumindest, doch obwohl ich ans Gleis hetzte, den Zug erreichte ich nicht mehr. Der Kölner Bahnhof ist ja so dämlich konstruiert, dass man auch erst tatsächlich auf dem Gleis sieht, ob man den Zug verpasst hat, er gerade da steht oder er noch kommt.

Nun gut, ich wusste, dass es noch einen IC 13.13 Uhr gab, zwar mit einmal Umsteigen, aber mit gleicher Ankunftszeit. Praktisch, nicht wahr? Doch selbstverständlich fuhr der von einem anderen Gleis los, und mit meinen 40 Kilo Gepäck und einem Haufen lahmarschiger Menschen vor mir, die vor lauter miteinander Tratschen das Laufen vergessen, erreichte ich auch diesen Zug nicht mehr.

Kein Problem, der nächste Zug würde 13:49 fahren. Ein ICE sogar, aber mit einmal in Hannover umsteigen. Das schöne daran, ich muss jetzt irgendwo einen ICE-Zuschlag oder derartiges kaufen, mal schauen, ob das im Zug geht. Und ich muss irgendwie organisieren, dass ich in Hamburg den Schlüssel zu meiner Unterkunft bekomme, denn den sollte ich bis spätestens 18 Uhr abholen. Das würde knapp werden, wenn alles gut liefe, würde ich um 17:55 am Hauptbahnhof ankommen.

Der Schaffner kam dann auch an und ich schilderte ihm mein Problem. Er sagte: „Und über welche Verbindung möchten Sie dann fahren? Über Hannover?“ – „Ja, was wäre denn am Besten?“ antworte ich. „Na das frage ich Sie!“ herrschte er mich an.

Letztendlich verkaufte er mir aber eine ICE-Zuschlag, ich musste ihm nur noch meine Bahnkarte geben. „Punkte sammeln?“ fragte er. „Ja, wenn das geht?“ antwortete ich bescheiden. „Wäre ja doof, wenn ich fragen würde, ob sie Punkte sammeln wollen, wenn das nicht geht!“ belehrte er mich. Er hatte ja Recht, aber wann begegnet mir endlich mal ein netter Schaffner?

7 Euro kostete der Spaß, ich gab ihm 52, damit er mir besser raus geben konnte.

„Haben Sie das Kleiner?“
„Nein, leider nicht.“
„Schauen Sie nochmal nach!“
„Okay. Nein, hab ich leider nicht.“
„Das kann ich nicht wechseln.“
„Oh. Tja dann. Nehmen Sie EC-Karte?“
„Nein.“
„Und nun?“

Nun, keine Ahnung, was passiert wäre, wenn er wirklich nicht wechseln könnte, er murmelte irgendwas von Belegquittungsrechnungseinreichungsformular oder etwas ähnlichem oder komplett anderem, aber er nahm missmutig seine private Geldbörse, wo er massig Scheinchen zum Wechseln hatte.

„Vielen Dank.“ sagte ich.
„Was?“ sagte er.
„Nichts, schon okay.“

Einen Bahnhof später stiegen einige Leute zu und er musste seine Runde machen. „Noch zugestiegen?“ fragte er durch die Reihen. Auch bei mir machte er halt, er hatte vergessen, dass er gerade bei mir war. Einen Sitz hinter mir gab ihm ein indischer Business-Mann die Fahrkarte. „Da fahren sie aber nicht so die richtige Route“, sagte der Schaffner.

„Soddy?“ fragte, der Inder, der kein Deutsch sprach. Da der Schaffner aber weder der englischen noch der indischen Sprache mächtig war, überlegte er kurz, entschied sich dann einfach ohne weiteren Hinweis die Karte zu knipsen und sagte nur: „Schöne Reise noch.“

„Soddy?“ sagte der Inder.

In Hannover musste ich umsteigen und natürlich hatte er Zug, in den ich steigen sollte, Verspätung. In Hannover kommen die Bahnsteig-Ansagen von einer computergesteuerten Stimme. Als die Ansage, dass der Zug ein paar Minuten Verspätung haben würde, fertig war, fuhr der Zug ein.

Der war ziemlich voll, so dass ich Mühe hatte, mein Gepäck unterzubringen. Ansonsten war alles in Ordnung. Bis auf meinen Sitznachbarn. Der hatte ein Handy mit Touchscreen und einen kleinen Plastikstift, mit dem man auf das Display tippt. Eine ganze Stunde lang hat er Termine aus seinem Notizbuch übertragen. Dummerweise hat jede Berührung des Stiftes mit dem Bildschirm ein akustisches Signal, ein elektronisches „klack“ ausgelöst und das Ganze nicht einmal leise. Es hat mich in den Wahnsinn getrieben, letztendlich bin ich aber doch in Hamburg angekommen.

Ist der Platz noch frei?

Eins meiner Lieblings-Ärgernisse bei der Bahn, wenn man auf dem Gleis wartet, sind die Damen und Herrschaften, die zu den Wartebänken und Stühlen gehen, ihre Tasche da drauf stellen und sich vorne dran stellen und die Tasche stehend bewachen, bis der Zug kommt.

Plätze zum Setzen sind dann natürlich nicht mehr frei. Ohnehin – wer ist denn bei der Bahn auf die blödsinnige Idee gekommen, dass auf einem 100 Meter langen Bahnsteig, wo hunderte Leute warten, ca. 6 Stühle für bei Richtungen ausreichen würden?

Wenn der Zug dann kommt und sie im Zug ihren Sitzplatz gefunden haben, dann gehe ich zu ihnen hin und bitte sie, aufzustehen, denn ich würde gerne meine Tasche auf ihren Sitz tun. Sie könnten ja im Gepäcknetz Platz nehmen.

Horden von Hausfrauen

Am Wochenende mit Regionalzügen fahren ist kein Spaß. Der Grund: Das schöne Wochenend-Ticket. Horden von Hausfrauen steigen nämlich nach ihrem ausgiebigen Sektfrühstück am Samstag in den Zug, um irgendwo hin zu fahren, wo ein kleiner Spaziergang gemacht wird und dann in irgendeine rustikale Kneipe zum Essen und Alkohol-Trinken eingefallen wird.

Und was machen sie im Zug, außer laut zu sein? Richtig – trinken! Sie haben ihre Sektflaschen dabei, die sie nett in Plastikbechern verteilen, manchmal auch an unbeteiligte, die Sicht ist ja schon etwas benebelt. Das allerschlimmste finde ich allerdings das Knabberzeugs, das immer dabei ist. Diese wird nicht in der Originalverpackungen mitgenommen, nein, die Tüte gesalzene Erdnüsse wird schön in eine Tupperdose der passenden Größe geschüttet. Mit dieser schwankt dann eine dieser Tanten durch den Zug und bietet den Hausfrauensitzgrüppchen alle zwei Minuten ein paar Nüsse an.

Und wenn das zu salzig ist, kann man ja noch etwas Sekt nachschütten.

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