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Die E-Mail-Adressen der Bahn

Die Bahn nutzt ja jede Gelegenheit sich bei ihren Kunden unbeliebt zu machen. Vor allem online können die Wünsche oft nicht zufrieden gestellt werden, z.B. wenn man eine Fahrkarte nach Belgien oder nach London braucht, dann kann einen die Bahn schon manchmal terrorisieren.

Also möchte man sich vielleicht beschweren. Aber wie?

Einfach anrufen? Gar nicht so einfach, die im Netz angegebenen Nummern sind allesamt gebührenpflichtig und führen nur dazu, dass die Bahn auch noch daran verdient, wenn Du Dich beschweren willst.

Post? Ja, dauert.

Wie sieht es mit E-Mail aus? Ganz kompliziert. Auf der Bahn-Webseite stehen nämlich keine E-Mail-Adressen, sondern man muss sich kompliziert zu Kontaktformularen klicken und man weiß dann immer noch nicht, ob man an die richtige Stelle gelangt.

Wenn man dann aber irgendwann dann doch eine Antwort bekommt, die nicht nur darauf hinweist, dass man auch eine gebührenpflichtige Nummer anrufen kann, dann hat man auch eine E-Mail-Adresse.

So war das auch bei mir und wann immer ich ein Problem mit der Bahn habe, schreibe ich an ebendiese E-Mail-Adresse. Geht schneller, erspart mir das suchen und ist kostenlos. Und die E-Mail-Adressen sind noch nicht einmal geheim, daher als Service an alle, die nicht suchen wollen – die E-Mail-Adressen der Bahn:

kundendialog@bahn.de
bahncard@bahn.de
bahncard-service@bahn.de

Was der Unterschied zwischen der 2. und 3. ist, habe ich in all den Jahren auch nicht herausfinden können, aber anscheinend sitzen andere Sachbearbeiter dahinter, was dazu führte, dass ich zwei mal oder kein mal die Antwort bekam und die einen nicht wussten, was die anderen im Schilde führten, trotz „ihr Zeichen / unser Zeichen“.

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Warum ausgerechnet jetzt?

Liebe Bahn,

warum soll ich ausgerechnet jetzt an Ihrer BahnCard-Umfrage teilnehmen?

Ich habe eine E-Mail bekommen mit einer Einladung, als ob ich die außergewöhnliche Ehre hätte, an einer Umfrage teilzunehmen. Als ob es dafür keinen schlechter gewählten Zeitpunkt gibt.

Aber eins nach dem anderen, solche Einladungen sich mal kurz ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um an einer Umfrage für eine Firma teilzunehmen, bekommt man ja ab und an. Die Firma will damit angeblich ihren Service verbessern. Nur nützt die Umfrage dem einzelnen Teilnehmer natürlich gar nichts, sondern im Endeffekt nur der Firma. Daher locken diese Firmen meist mit einer Kleinigkeit, die man für das ausfüllen der Umfrage bekommt, zum Beispiel die Teilnahme an einer Verlosung, oder – das wäre für die Bahn passend – mit ein paar bahnbonus oder bahncomfort-Punkten.

Aber in Ihrer Mail – nichts dergleichen:

„Sehr geehrter Herr Wolff,

als BahnCard-Inhaber profitieren Sie von zahlreichen Leistungen und Services.“

Na ja. Also mir gleich mal als allererstes einen Vorwurf zu machen, ist nicht gerade nett. Ich bin ja so dankbar ihr Bahncard-Angebot nutzen zu dürfen, ich fühle mich auch sehr schuldig, dass ich einfach so ihr Angebot nutze und dafür auch noch bezahle – und mich dann immer wieder ärgere über die vielen Sonderangebote, die dann das Fahren ohne BahnCard doch günstiger machen, als das fahren mit der Bahncard50, die mir ja eigentlich den halben Preis verspricht.

Aber wir hatten ja vor Jahren schon diesen netten Briefwechsel.

„Gerne möchten wir heute von Ihnen wissen, welche der Vorteile rund um die BahnCard Sie bereits kennen, wie sie Ihnen gefallen und was wir noch verbessern können.“

Natürlich möchten sie das wissen, ich mache mich sofort heute an die Antwort. Zu Befehl!

„Deshalb möchten wir Sie herzlich bitten, uns ca. 15-20 Minuten Ihrer Zeit zu schenken und an unserer Online-Umfrage teilzunehmen.“

15 bis 20 Minuten? Also das ist jetzt echt übertrieben. Übrigens, 15 bis 20 Minuten in echter Zeit oder in Deutscher Bahn Zeit?

„Dank Ihrer Einschätzung können wir in Zukunft noch gezielter auf Ihre Wünsche eingehen und Sie mit verbesserten Leistungen überzeugen.“

Echt jetzt? Das liegt an mir? Was bekomme ich denn dafür?

„Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig.“

Ach so, das ist ja ein Ding, das man das extra erwähnen muss. Was bekomme ich denn nun dafür?

„Mit freundlichen Grüßen
Ihre

Bettina Marchl
Leiterin Kundenbindung“

Nichts? Verdammt. Leiterin Kundenbindung – wo haben Sie ihren Job gelernt? Kundenbindung ist natürlich auch ein Scherz, es gibt ja keine Konkurrenz-Eisenbahn, zu der mal wechseln könnte, wie den Stromversorger oder den Mobilfunk-Anbieter.

Also ich verzichte auf die Umfrage, wir könnten aber einen Deal ausmachen, wenn Sie mal 15-20 Minuten für eine Umfrage meinerseits haben, können Sie sich ja wieder melden.

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MC Rene Auftritt am 1.Sept. in der ui.-Show in Köln

MC Rene, auch genannt „Reen“ war einer der bekanntesten HipHopper Deutschlands und nach Meinung vieler der beste Freestyle-Rapper überhaupt. Vor kurzem hat er seine Wohnung gekündigt und ist alles losgeworden, was er nicht braucht, hat sich eine Bahncard 100 gekauft und fährt quer durch die Republik, um als Stand-Up-Comedian aufzutreten. Das Ziel: Innerhalb eines Jahres eine ganzes Comedy-Programm zusammen zu haben. Am 1. September trifft MC Rene in Köln auf die ui.-Show und tritt im Severins-Burg-Theater in der Eifelstr. 33 um 20 Uhr zusammen mit Christiane Olivier und Matthias Jung auf. Das sollte man sich nicht entgehen lassen, wie wird er sich schlagen? Karten gibt es unter 0221/321792 (€ 12 / € 9 erm.) und alle Infos zur ui.-Show befinden sich hier.

Der bekannte HipHop-TV-Sender „bayrischer Rundfunk“ hat sogar einen Beitrag über ihn gemacht, here we go:

Nach 2 Monaten hat er es zu Nightwash geschafft, weitere 3 Monate später und er darf zur ui.-Show. Mal schauen, was sich in der Zwischenzeit getan hat, hier einige Ausschnitte vom Nightwash-Auftritt:

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Die ui.-Show ist die Comedy-Show mit drei bekannten oder unbekannten Gästen. Jeden 1. und 3, Mittwoch im Monat erwarten den Zuschauer Überraschungen, einen Haufen Spaß, spontane Aktionen, Musik und hervorragende Gäste, bekannt aus Funk und Fernsehen oder kurz vor dem ganz großen Durchbruch.

Nächste Show am Mittwoch, den 1. September 2010, 20 Uhr:

Zu Gast: MC Rene, Christiane Olivier und Matthias Jung

Ort: Severins-Burg-Theater, Eifelstr. 33, Köln
Eintritt: € 12 / € 9 erm.
Karten unter: 0221/321792 oder mail an mail@uiuiuiuiuiuiui.de

5 erfolglose Versuche, online ein Bahnticket von Köln nach Münster zu kaufen

Vorhin wollte ich ein Bahnticket von Köln nach Münster online kaufen, um sicher morgen zu meinem Auftritt dort zu gelangen. Im Endeffekt habe ich dafür fast drei Stunden gebraucht.

Mein erster Versuch:

Ich gehe auf Bahn.de und logge mich ein unter Angabe des Benutzernamens und des Passwortes. Das funktioniert erst mal ohne Probleme. Ich gebe direkt in die erscheinenden Felder, die gewünschte Strecke und das Datum der Reise ein. Sofort werden mir Vorschläge geliefert. Da steht auch die Bahn, die ich nehmen will. Dummerweise der volle Preis und einzige Auswahloption „zur Buchung“. Ich habe aber die Bahncard 50, dumm nur, dass man das nirgendwo vorher ankreuzen konnte.

Was nun? Na ja, vielleicht kann ich das später noch ändern, klicke also auf „zur Buchung“. Es erscheint eine neue Seite, die mir vorschlägt, ich können doch die Bahncard 25 oder 50 kaufen, dann könne ich günstiger fahren, ich solle doch „Bahncard 50“ wählen, die würde auch nur 220 Euro kosten.

Man muss dabei bedenken, dies alles, nachdem ich eingeloggt bin, das System also eigentlich wissen müsste, dass ich eine Bahncard habe und was für eine Bahncard ich habe.

Was tun? Ich klicke auf „weiter ohne Bahncard“, das listet mir letztendlich meine Auswahl auf. Dummerweise ohne Möglichkeit einer Änderung. Die einzige Wahlmöglichkeit, die ich habe ist „weiter“ oder „abbrechen“. Es gibt kein „zurück“. Ich brauche einen Kaffee um nachzudenken, wie ich das früher immer gemacht habe mit der Online-Buchung und drücke „Logout“.

Mein zweiter Versuch:

Ich erinnere mich, ich habe immer mein Fahrtziel eingegeben vor dem Einloggen, das müsste funktionieren. Also, gesagt, getan, mit der Eingabe klappt alles, ich kann sogar eingeben, dass ich eine Bahncard 50 habe und dass ich für die Hinfahrt eine Sitzplatzreservierung wünsche, für die Rückfahrt aber nicht. Alls ganz wunderbar und ich komme auf eine Seite, die mir sagt ich solle „einloggen und buchen“. Okay, passt, ich gebe Benutzername und Kennwort ein und was passiert? Es zeigt an: „Fehler: Der Benutzername oder das Passwort ist nicht gültig.“

Äh Moment, ich hab doch genau das selbe Kennwort eingegeben wie beim ersten Versuch. Hab ich mich etwa vertippt? Geht wohl schlecht, bei copy&paste. Also versuche ich es nochmal. Wieder bekomme ich gesagt, dass irgendwas an mir ungültig sei.

Na gut, okay, wer hat mein Passwort geändert und wie bekomme ich es nun wieder? Ich klicke auf „Passwort vergessen?“ Die nächste Seite fragt mich: „Haben Sie Ihr Passwort vergessen?“ – na klar doch, Du vollidiotische Windows-Programmen ähnelnde Webseite von einem typischen Großkonzern, der alle seine Kunden generell für Vollidioten hält, weil er von sich selbst ausgeht! Verdammte Scheiße.

Langsam werde ich ungeduldig. Die Seite fordert mich auf: „Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihre E-Mail-Adresse ein.“ Okay, mach ich. „Ähm, E-Mail-Adresse, hm, egal welche?“ frage ich mich als Vollidiot, oder muss es die sein, die ich damals vor gefühlten 10 Jahren bei der Anmeldung angegeben habe? Na ich werde mal schauen, was passiert. Nutzername und E-Mail reicht der Seite allerdings nicht, sie will noch meine Kundennummer wissen. Meine Kundennummer? Was meinen die denn jetzt damit? Hab ich nicht, weiß ich nicht, hmm…

Zum Glück habe ich ja bei der Auffrischung meiner Bahncard vor kurzem einen Brief der Bahn bekommen, mit der Rechnung. Da müsste dann doch die Kundennummer drauf stehen, nachgeschaut – nein, tut sie nicht. Vielleicht meinen die ja meine Bahncard-Nummer? Nein, auch nicht, die Bahncardnummer ist zu lang und passt nicht in das Feld.

Glücklicherweise habe ich ja noch die Option „oder beantworten Sie die von Ihnen hinterlegte Frage.“ Ja, okay – was ist denn die von mir hinterlegte Frage? Nun, das weiß ich nicht mehr, die Webseite liefert aber auch nur Vorschläge zu Auswahl:

„Was ist ihr Lieblingstier?“, „Was ist ihr Lieblings-Reiseland?“, „Was ist die Nummer eines Ihrer Ausweise?“ – ich entscheide mich für Geburtsnamen meiner Mutter, weil ich das bei solchen Sachen immer wähle, wenn „Name ihrer toten Katze“ nicht zur Auswahl steht.

„Geburtsname Ihrer Mutter“ scheint es aber nicht gewesen zu sein, denn nun erscheint eine Seite auf der steht wörtlich:

„Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, zu Ihrer Sicherheit wurde Ihr Zugang zu unserem Buchungssystem vorübergehend gesperrt, da die Anmeldung mehrfach fehlgeschlagen ist. Weitere Hinweise zum Vorgehen erhalten Sie per E-Mail an die uns bekannte E-Mail-Adresse. Vielen Dank für Ihr Verständnis.“

Okay, was mich ja immer aufregt, ist dieses sensationelle „Vielen Dank für Ihr Verständnis.“ – Die setzen also voraus, dass ich Verständnis habe und bedanken sich dafür. Ich habe aber kein Verständnis und wenn sie sich dann bedanken, ist das zynisch und sollte mit Pflastersteinen ins Grinsegesicht belohnt werden. Wo haben die eigentlich Benehmen gelernt, diese Blödbommel? Wenn schon, dann heißt das „Wir bitten um Verständnis“. Außerdem – „erhalten Sie per E-Mail an die uns bekannte E-Mail-Adresse.“? Warum fragen die mich dann nach meiner E-Mail-Adresse, wenn Sie denen doch bekannt ist? Ich brauche einen weiteren Kaffee und gebe vorerst auf.

Mein dritter Versuch:

Ich muss da anrufen und denen meinen Ärger und meinen Frust schildern. Aber wo rufe ich an? Ich klicke aufs Impressum, aber da steht keine Telefonnummer. Aber: „Ansprechpartner für alle Fragen, Wünsche, Anregungen, Beschwerden, etc. rund um den Personenverkehr finden Sie hier.“ und ein Link zum „Kontakt“. Tatsächlich stehen da auch Telefonnummern, allesamt kostenpflichtig. Moment mal – der Service ist scheiße, ich beschäftige mich stundenlang damit, dass ich eine Bahnkarte bekomme und um den Hornochsen zu sagen, dass alles kacke ist und ich ne Fahrkarte will, also quasi ihnen Geld in den Arsch schieben möchte, soll ich auch noch extra bezahlen? Egal, ich bin verzweifelt, außerdem ist das vielleicht spaßig, ein paar Callcenter-Tussis anzuschnauzen, also wähle ich die Nummer, die mich mit einer echten Person am anderen Ende der Leitung verbinden soll. Diese sagt:

„Herzlich Willkommen beim Bahncard- und Jahrescard-Service der Deutschen Bahn. Um Ihre Fragen schneller beantworten zu können, bitten wir um Angabe Ihrer Servicewünsche.“

„Also…“ sage ich, doch die Frau unterbricht mich: „Für Fragen rund um ihre Karte, drücken sie bitte die ‚1‘. Haben Sie Fragen zu Bahn-Bonus, dem Prämienprogramm für Bahnfahrer…“

Genervt drücke ich die „3“. Es klingelt einmal, dann sagt eine andere Stimme: „Zur Sicherung unserer Service-Qualität werden einzelne Gespräche mitgehört.“ – Ach, das wäre ja auch zu blöd, wenn ich mit denen rede und sie nicht mithören! Dann rede ich ja gegen eine Wand! „Wenn sie uns zu Gesprächsbeginn einen Hinweis geben, verzichten wir auf diese Maßnahme.“

Als dann endlich ein echter Mensch mit mir spricht, versuche ich krampfhaft keinen Hinweis zu geben, damit sie mir weiterhin zuhört, sage ihr: „Hören Sie mir zu!“ und schildere Ausführlich meine Odyssee des Online-Fahrkartenkauf-Versuches. Doch sie unterbricht mich und verlangt nach meiner Bahncard-Nummer. Na gut, dann hol ich die mal wieder. Und erkläre ihr ein zweites Mal mein Anliegen. Sie unterbricht mich wieder: „Ja, passen Sie auf, Herr Wolff, da gibt es zwei Möglichkeiten, weil ich bin nicht der Ansprechpartner für Online-Buchungen. Nicht? Und warum schimpft die mit mir? Ich wollte doch schimpfen! Sie stellt mir Bedingungen: „Entweder ich geb‘ Ihnen eine Telefonnummer, wo sie das alles erfahren, oder wir machen es telefonisch, dass sie die Fahrkarte hier buchen und ich gebe ihnen die Telefonnummer im Anspruch, äh, im Anschluss.“

Ich frage sie: „Wenn ich jetzt per Telefon eine Fahrkarte bestelle, wie kommt die dann zu mir?“ Sie antwortet ganz ehrlich: „Kann ich Ihnen per Online-Ticket auf den Rechner schicken… oder an einen Automaten zur Abholung.“ – An einem Automaten an dem ich Tickets auch ohne telefonische Bestellung bekomme? Oder online, wo ich gerade versucht habe Tickets zu bestellen?

Nichtsdestotrotz mache ich den Spaß mit und gebe ein weiteres Mal meine Wünsche bekannt – allerdings muss ich erst mein Geburtstagsdatum, meine Wohnadresse, meine E-Mail-Adresse, meine Kto.-Nr., meine Bankleitzahl, meinen Namen und die Gültigkeitsdauer meiner Bahncard sagen, außerdem, ob ich Punkte sammle. Sie sagt der Preis für das Ticket sei € 35,-„. Hier das weitere Gespräch im Wortlaut:

ich: „Nee, Moment, das Ticket kostet € 15,50 hin, zurück nochmal, macht € 31,-, Sitzplatzreservierung kostet € 2,-, macht € 33,-.“
sie: „Die Online-Reservierung kostet € 2,-, bei uns kostet sie € 4,-, das gesamte Ticket hin- und zurück kostet € 31,-„
ich: „Häää?“
sie: „Sie haben ja die Bahncard 50. Und normalerweise kostet es € 62,- hin- und zurück und da sie ja 50% Ermäßigung bekommen, kostet es nur € 31,-.“
ich: „Richtig, und die Sitzplatzreservierung kostet € 2,-.“
sie: „Im Internet, ja, aber nicht telefonisch.“
ich: „Ich hab doch versucht im Internet das Ticket zu kaufen!“
sie: „Es ist leider so.“
ich: „Ich zahl doch jetzt nicht € 2,- mehr für eine Sitzplatzreservierung und dann noch dieses Gespräch, dass auch schon mehr als € 2,- kostet.“
sie: „Ich hab Ihnen ja angeboten, dass ich Ihnen die Telefonnummer gebe oder das wir das telefonisch machen.“
ich: „Aber sie haben mir nicht gesagt, dass das jetzt noch teurer wird!“
sie: „Nur die Sitzplatzreservierung! Die Fahrkarte ist ja nicht teurer.“

Ich lasse mir die Telefonnummer geben. Sie sagt: „01805….“, ich stelle fest: „Das ist ja wieder eine kostenpflichtige Nummer!“ und lege enttäuscht auf. Ich brauche einen weiteren Kaffee.

Mein vierter Versuch:

Mittlerweile ist eine E-Mail von der Bahn angekommen:

Sehr geehrter Herr Wolff,

es konnte Ihnen kein neues Passwort vergeben werden, da Ihre Eingaben
nicht mit den hinterlegten Kundendaten übereinstimmten.

Aus Sicherheitsgründen wurde daher Ihr Zugang zu unserem Buchungssystem
für 30 Minuten gesperrt.

Um ein neues Passwort zu erhalten, kontaktieren Sie bitte unser Service-
center unter der folgenden Adresse
(täglich von 07:30 bis 21:00 Uhr):

DB Vertrieb GmbH
Fulfillment Center
Postfach 60 05 03
D-22205 Hamburg

E-Mail: fahrkartenservice@bahn.de

Eine Adresse, die man nur zwischen 7:30 Uhr bis 21:00 Uhr erreicht? Bitte legen Sie um 21:00 Uhr die Stifte aus der Hand und schließen Sie Ihr E-Mail-Programm. Sie können dann morgen ab 7:30 Uhr weitermachen. Da muss doch noch eine Telefonnummer irgendwo stehen, ah ja, hier, für 14 Cent/Min. Komischerweise ist es dieselbe Nummer, die mir die vorherige Bahnkollegin genannt hat, allerdings für 19 Cent/Min.

Ich rufe an, es meldet sich eine Frau „Koller, mein Name, wie kann ich Ihnen helfen?“ – „Ja, ich kriege auch gleich ’nen Koller“ sage ich und schildere erneut mein Dilemma. Sie antwortet mir kryptisch: „Ähm, Sie brauchen einen Login zu Ihrem Zugang.“

Ich verstehe nicht, fange also von vorne an. Daraufhin möchte sie meinen Namen wissen und ob man ihn mit einem oder zwei „f“ schreibe. Dann sagt sie: „Nennen sie mir bitte eine Postleitzahl“ und mein Vollidiot-Moment kommt: „Irgendeine Postleitzahl?“

Nein, natürlich meine Postleitzahl. Außerdem noch die Bahncard-Nummer, die Gültigkeitsdauer der Bahncard, meine aktuelle Anschrift, mein Geburtsdatum, meine Schuhgröße und den Mädchennamen meiner Mutter, sowie der Lieblingsnamen meiner toten Katze und eine Zahl zwischen 3 und 5. Letztendlich sagt sie noch wörtlich:

„Und dann hab ich noch eine private Telefonnummer, können Sie die mir auch bitte geben, eine Festnetznummer.“ – „Woher soll ich denn ihre private Nummer wissen? So gut kennen wir uns ja auch noch nicht, und obwohl das hier eine Bezahlnummer ist, erwarte ich von Ihnen trotzdem keine Zärtlichkeiten!“

Sie antwortet: „Gut, haben sie eine Ahnung, wie ihr Benutzername lautet?“ und nachdem ich auch diese Information weitergebe, gibt sie mir ein vorübergehendes neues Passwort. Allerdings sei das erst in einer halben Stunde freigeschaltet. Und dann solle ich mein Passwort ändern in ein mir Bekanntes. Ich antworte trotzig: „Aber das alte Passwort war mir ja bekannt.“ Sie sagt: „Das können Sie dann ja wieder eintragen.“ Ich frage: „Damit es beim nächsten Mal dann wieder sagt, es sei falsch?“, sie sagt: „Dann haben Sie einen Fehler gemacht!“

Ich bin mutig: „Es könnte doch auch sein, dass das System einen Fehler gemacht hat und nicht ich.“ – „Das kann ich nicht kontrollieren“ antwortet sie ohne zu zögern.

Meine fünfter und letzter Versuch:

Nach dem Telefonat warte ich eine halbe Stunde, trinke einen Kaffee, weine ein wenig und raffe mich dann auf, dass neue Passwort einzugeben. Natürlich klappt das Einloggen nicht. Wäre ja auch zu schön. Morgen gehe ich zu Fuß nach Münster, das geht schneller.

Auch schauen: Hier erfahrt ihr Alles über die Deutsche Bahn

Die Bahn ist nicht der richtige Ansprechpartner für die Bahn

Meinen Eintrag über verwirrende Bahnpreise (In diesem Brief an die Bahn geht es doch gar nicht um den Bahnstreik…) habe ich selbstverständlich auch per E-Mail an den Kundendialog der Bahn geschickt. Das ist gar nicht so einfach, schließlich stehen keine E-Mail-Adresse, sondern nur Formularfelder zur Verfügung und das auch erst, wenn man sich durch Dutzende Seiten und FAQs klickt.

Am Sonntag kam dann die Antwort der Bahn:

„Sehr geehrter Herr Wolff,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 15.11.2007.

Leider sind wir der falsche Ansprechpartner. Bitte wenden Sie sich an unseren Reiseservice.

Sie erreichen den ReiseService rund um die Uhr unter der Rufnummer 01805 XXXXXX (14 Cent pro Minute). Bitte halten Sie Ihre BahnCard-Nummer bereit.

Danke für Ihr Interesse an der Bahn.

Mit freundlichen Grüssen

DB Fernverkehr AG
Ihr Kundendialog“

Ja klar, ich ruf jetzt ne kostenpflichtige Nummer an für ein wenig Unterhaltung. Nö, mach ich nicht. Wobei, das wär natürlich auch mal lustig, da anzurufen, und das zu erwarten, was man erwartet, wenn man eine kostenpflichtige Nummer anruft. Ich glaube, ich habe eine neue Idee…

Aber mal im Ernst – der Reiseservice und nicht der Kundendialog sind zuständig für die Probleme der Kunden? Und die Departments tauschen sich nicht aus? Hätten ja meine Mail einfach weiterleiten können. Andererseits sind sie sich ja für Briefwechsel mit mir nicht zu schade, wie man hier sieht.

In diesem Brief an die Bahn geht es doch gar nicht um den Bahnstreik…

Sehr geehrte Damen und Herren der Bahn,

kürzlich bin ich die Strecke Heidelberg nach Neustadt an der Weinstraße gefahren. Es gibt eine Linie im Verbund S1, die diese Strecke in 53 Minuten, ohne Umsteigen fährt. Da es aber im Verbund ist, erhalte ich mit meiner Bahncard 50 – die ja angeblich Bahnfahren zur Hälfte ermöglicht – nur einen Rabatt von 25%. Der Fahrpreis beträgt dann € 5,80.

Wenn ich allerdings den Regional-Express und den IC mit Umsteigen in Mannheim nehme, kann ich außerhalb des Verbund fahren und würde 50% Ermäßigung erhalten. Natürlich ist dieser Zug teurer, ist ja ein IC mit weniger Stopps und satten 7 Minuten schnellerer Fahrtzeit.

Allerdings bekomme ich dort dann 50% Ermäßigung und zahle nur € 5,50.

Da ich aber keine Zugbindung habe, könnte ich mit dem Ticket, dann doch auch die S-Bahn nutzen, oder nicht? Wieso verkauft mir dann der Automat wie selbstverständlich ein Ticket zu einem höheren Preis? Oder müsste ich etwa Zuschlag zahlen, wenn ich die S-Bahn nehmen dürfte? Oder dürfte ich mit dem S-Bahn-Ticket auch den IC-benutzen, denn schließlich war da Ticket teurer, da müsste ich dann ja keinen Zuschlag zahlen. Sondern eher einen Abschlag erhalten. Also wenn ich mit dem S-Bahn-Ticket in den IC steige, dann könnte ich vom Schaffner 30 Cent zurück erhalten?

Sie sehen, ich bin von ihrem Preissystem verwirrt, wahrscheinlich schon fast mehr, als Sie selbst es sind. Und sie werden sich vielleicht denken, dass 30 Cent nichts ausmachen. Das stimmt natürlich, aber wenn man mal zusammenrechnet, wie viele Kunden über die Jahre sich die teurere Karte gekauft haben, weil sie verwirrende Angaben gemacht haben und kein durchsichtiges Preissystem haben, dann kommt schon eine ordentliche Summe Geld für sie zusammen.

Bitte entschuldigen Sie die Störung und geben sie das gesammelte Geld, doch den armen Lokführern, die über ihr Beschäftigungsverhältnis wirklich nicht zufrieden sein können, denn sonst würden sie ja nicht streiken. Bitte beantworten Sie mir auch meine Fragen, die Leser meines Blogs www.uiuiuiuiuiuiui.de würden sich auch über eine Stellungnahme freuen.

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