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ESC 2012 2. Halbfinale – Die Zusammenfassung

Das war das 2. Halbfinale des ESC in Baku

Los geht’s! Die Eurovision-Hymne ertönt. Und die altbekannte Stimme Peter Urbans. Und kündigt als Pausenact Lena an. Igittigitt. Wieso moderiert eine Rechtsanwältin die Show?

1. Serbien: Željko Joksimovi? mit „Nije ljubav stvar“

Direkt am Anfang Klavier und dann direkt Geige. Die wissen, was beim ESC ankommt. Oh, Oboe! Und der Typ kann singen. Was soll man da denn lästern? Okay, die Choreographie ist scheiße – langsames Abschreiten auf der Bühne? Und 2 geigende Zwillinge, immerhin. Das Lied ist übrigens neben Schweden der Favorit. Wahrscheinlich auch weil der Oboist mittendrin zur Folklore-Flöte wechselt.

2. Mazedonien: Kaliopi mit „Crno i belo“

Die Mazedonin spielt das Lied des Serben nochmal. Zumindest am Anfang: Klavier, Geige, gleiche Outfits. Dann will sie aber losrocken. Mittendrin versucht sie einen Ton so hoch zu singen, dass mein Colaglas zersprungen ist.

3. Niederlande: Joan Franka mit „You and Me“

Dieses blöde Niederländische Riesenbaby bringt den Saal zum Mitklatschen, weil sie Indianerkopfschmuck trägt. Tumbes Folk. Und dann auch noch ein verdammtes Banjo.

4. Malta: Kurt Calleja mit „This Is the Night“

Bei Malta – „singing eh eh eh je eh eh“ – ist das eigentlich nichts anderes als Schlager mit so ein paar House-Sounds. House ist ja auch nichts anderes als Schlager. Und das da ist nicht mal House. Den ESC-Fans gefällt’s trotzdem- Bärgs.

5. Weißrussland: Litesound mit „We Are the Heroes“

Die Band sieht aus wie aus den Mad Max Filmen entsprungen und macht Musik so schlecht wie David Hasselhoff schauspielert. Sie singen aber schon mal, dass sie gewinnen werden. So kann man sich irren.

Zwischendurch mal ein Riesen-Lob an den Soundtechniker. Der Sound ist fantastisch.

6. Portugal: Filipa Sousa mit „Vida minha“

Die Portugiesin singt einen Fado. Weil es Weltkulturerbe ist. Daher scheidet sie nachher aus.

7. Ukraine: Gaitana mit „Be My Guest“

Im ersten Moment, als die auf die Bühne getakelt ist, dachte ich das sei Stefan Raab’s „Ich liebe Deutscheland“-Tante. Ukraine platziert ja donst immer ganz oben, aber diesmal werden sie – hoffentlich – sogar noch hinter Weißrussland landen. Und da man nur 6 Leute auf der Bühne platzieren darf, wird halt eine Videowand mit hunderten Tänzern auf der Bühne platziert. Absurd? ja. Funtioniert aber, die Halle flippt aus. Der letzte Ton ist übrigens der Horn-Klang, der in Ruslanas „Wild Dances“ Siegerlied damals auch schon vorkam.

8. Bulgarien: Sofi Marinowa mit „Love Unlimited“

Billigster Ostblock-Disco-Trash, von der Bühne nach ihrem Ausscheiden direkt auf den Straßenstrich.

9. Slowenien: Eva Boto mit „Verjamem“

Ah, da ist Lena. Ach nee, die Slowenin kann ja singen. Aber ein sehr langweiliges Lied.

10. Kroatien: Nina Badric mit „Nebo“

Also irgendwie langweilt mich das 2. Halbfinale viel mehr als das erste. Im ersten waren schlechtere Songs, aber das ist doch viel geiler als dieser mittelmäßige Pathos.

11. Schweden: Loreen mit „Euphoria“

Das war produktionstechnisch (Licht, Schnee) das aufwendigste und perfekteste bis jetzt. Und die Frau hat ihre Stimmprobleme aus den Proben auch in den Griff gekriegt. Aber ich finde nicht heraus, in welcher Sprache die da singt. Das soll angeblich englisch sein?

12. Georgien: Anri Dschochadse mit „I’m a Joker“

Ähm also. Ein Mönch in roter Kutte singt Oper, dann wird es funky, Burlesque-Damen stehen auf Laufbändern und der Sänger beweist, dass er auf traditionellen Trommels hauen kann und Klavier spielen kann. Und der Beat ist so funky, dass es das einzige ist, was mir bisher gefällt. Aber Funk hat beim Grand Prix noch nie was erreicht.

13. Türkei: Can Bonomo mit „Love Me Back“

Das Lied ist ja ganz nett, aber warum lassen die das keinen Sänger singen, sondern ein Schaf?

14. Estland: Ott Lepland mit „Kuula“

Der ist gut. Und singt gut. Und klavier ist auch dabei. Aber man trägt kein T-Shirt unter einer Weste.

Noch 4. Ich kann nicht mehr.

15. Slowakei: Jason Mai mit „Don’t Close Your Eyes“

Die Sängerin sieht aus wie Thomas Gottschalk auf Crack. Und das Lied klingt wie „Hard Rock Hallelujah“ gemischt mit Red Hot Chili Peppers. Nur nicht so eingängig. Und nicht kostümiert genug.

16. Norwegen: Tooji mit „Stay“

Wenn man die Studioaufnahme von dem Lied vor dem Contest gehört hat, dachte man: Das ist der Favorit, tolles Lied und einfach zu singen, da kann man viel draus machen. Und dann nehmen die so einen Schönling, der konsequent 3 Minuten lang schief singt. So traurig.

17. Bosnien und Herzegowina: Maya Sar mit „Korake ti znam“

Warum setzen die sich eigentlich hinter Instrumente, wenn die Musik om Band kommt? Und jeder, der heute am Flügel saß, hat einen anderen Flügel bekommen. Obwohl kein Ton drauf gespielt wurde. Was für eine Verschwendung. Hoffentlich haben sie wenigstens die Klavierstimmer nicht bezahlt. Jeglicher Gesang muss laut Regeln live sein, warum muss nicht auch jedes Instrument, dass auf der Bühne bedient wird, live gespielt werden?

18. Litauen: Donny Montell mit „Love Is Blind“

Der sieht aus wie Tom Cruise mit Augenbinde. Zu dem Song sag ich lieber nichts. The Loooooove Boat!

Pausenact: Dima Mila, der kleine Hosenscheisser, mit dem schlechtesten Lied, das je gewonnen hat, Daniel Küblböck, kann plötzlich singen, weil er viele Burger gegessen hat, Alexander Ribak, der kleine Hosenscheisser, mit dem schlechtesten Lied, das je gewonnen hat, Lena, die dringend mal was Essen muss, mit dem schlechtesten Lied das je gewonnen hat, außerdem die schlechteste Sängerin, die je gewonnen hat, und dann machen sie alle gemeinsam noch ABBA kaputt. Dabei war ABBA nie ganz.

Und weiter sind:

Litauen
Bosnien-Herzegowina
Serbien
Ukraine
Schweden
Mazedonien
Norwegen
Estland
Malta
Türkei

… na 8 von 10, immerhin. Gute Nacht!

ESC2012 1. Halbfinale – Zusammenfassung der Schrecken Europas

Dreadlock-Brusthaar-Toupets für Sängerinnen und moonwalkende Dudelsack-Spieler – noch Fragen?

„Between me and Ralph Siegel, there is a lot of feeling“

Das war das Statement des Abends, der valentinischen Sängerin Valentina Monetta, welches ebensogut auf mich zutreffen könnte. Ausgerechnet die des englischen kaum mächtige Valentina wurde von der Moderatorin ausgewählt, um zwischen den Beiträgen mit der Moderatorin ein kleines Interview zu führen, aufgeregt, vollkommen überfordert und mit einem Blick wie ein Reh vor den Scheinwerfern eines Autos. Ach was, LKW.

Aber der Reihe nach, 18 Länder traten an, 10 davon haben sich für das Finale am Samstag qualifiziert. Und ich habe mir gestern die Wiederholung angeschaut, damit ihr es nicht tun müsst, was soll ich sagen, es war sehr unterhaltsam und ging schneller vorbei als gedacht:

Euro Neuro - Montenegro's Rambo Amadeus at the ESC2012 in Baku

1. Montenegro: Rambo Amadeus mit „Euro Neuro“

Der allerbeste Eurovision Song Contest Beitrag aller Zeiten direkt im Halbfinale an erster Stelle? Das ist doch Schiebung, weil die verantwortlichen diesen ironischen kritischen Anti-Song draußen haben wollen. Status: ausgeschieden

2. Island: Gréta Salóme & Jónsi mit „Never Forget“

Scheißlied, tolle Geigerin. Aber Geigen sind so 2010. Mitten im Lied legt sie ihre Geige aus Choreographie-Gründen ab, aber die Geige spielt weiter. Status: trotzdem weiter

3. Griechenland: Eleftheria Eleftheriou mit „Aphrodisiac“

Ziemlich nuttiger Song, der sich mit „oh oh oh oh oh“ an Ralph Siegels Meisterleistung orientiert. Die Sängerin trägt sehr wenig Kleidung. Das soll davon ablenken, dass sie sehr wenig singen kann. Damit das funktioniert, müsste sie aber nackt tanzen. Warum eigentlich nicht, mir scheint, sie hat Erfahrung darin. Status: trotzdem weiter

4. Lettland: Anmary mit „Beautiful Song“

Laienschauspiel, Laientexte, Lai…der 3 Minuten seines Lebens, die man nie wieder zurück bekommt. Status: ausgeschieden

Rona Nishliu singt Suus Live beim Halbfinale des Eurovision Song Contest

5. Albanien: Rona Nishliu mit „Suus“

Geiles Lied und die Frau hat sich mit ihrer Sangeskraft fürs Finale in die Favoriten katapultiert. Aber: Zum Korb gedrehte Dreadlocks als Frisur mit einem einzelnen langen Strang, der herunterhängt und ihr als Brusthaartoupet dient? Ich weiß, schwer vorstellbar, aber seht selbst. Status: trotzdem weiter

6. Rumänien: Mandinga mit „Zaleilah“

Rumänien fängt tatsächlich mit einem nervigen Dudelsackspieler an, der den Moonwalk tanzt. Und der Rock der Sängerinn ist so durchsichtig und knapp, dass ich durch viel Windmaschinen-Einsatz ständig ihre Unterwäsche sehen konnte, wie bei einem Victoria’s Secret Model, so das mich dann ihre schwache Stimme und vor allem der Dudelsack nicht mehr störte, obwohl es ein fucking Dudelsack ist. Status: trotzdem weiter.

7. Schweiz: Sinplus mit „Unbreakable“

Wer die Schweiz noch nicht hasste, tut es spätestens jetzt. Und wer hätte gedacht, dass jemand noch schlechter englisch kann als Roman Lob? Status: ausgeschieden.

8. Belgien Iris mit „Would you?“

Hat niemand gestört, hat jeder sofort nach dem Lied vergessen. Das war so unauffällig, ich weiß nur noch, dass das Kleid der Sängerin weiß war. Glaube ich zumindest. Status: ausgeschieden, hat sich ja niemand dran erinnert.

9. Finnland: Pernilla Karlsson mit „När jag blundar“

Ich weiß nicht, ob mein Kollege Ilkka noch Musikchef des finnischen Staatsfernsehens ist, aber seit „Hard Rock Halleluja“ schickt Finnland immer die besten Beiträge. Leider war die Windmaschine lauter als die Sängerin. Status: ausgeschieden.

10. Israel: Izabo mit „Time“

Der größte Schwachsinn, der je beim Eurovision Song Contest war. Und es war ja schon viel Schwachsinn beim ESC. Der Sänger hat die allernervigste Stimme des Wettbewerbs. Nein, seine Backgroundsänger haben noch nervigere Stimmen, sie versuchen nämlich süße Kinderstimmen zu imitieren. Das ganze ist B52’s für Arme. Status: ausgeschieden.

Valentina Monetta bei Eurovision Song Contest Halbfinale mit "The social network song"

11. San Marino: Valentina Monetta mit „The Social Network Song (OH OH–Uh-OH OH)“

Valentina hat sich als Unterstützung eine Cheerleaderin, einen Piloten, der auf der Bühne mit seinem Handy telefoniert, während er singt, einen Arzt, der mit Stethoskop tanzt und die billigste Cluburlaub- und ZDF-Fernsehgarten-Choreographie aller Zeiten geholt. Und als Requisit ein altes Macbook, überklebt mit Glitzerpapier, das Apple-Logo mit einem ESC-Sticker überdeckt. Mehr machte das Budget nicht her. Nach dem Auftritt ist die Facebook-Aktie eingebrochen. Status: ausgeschieden, aber das war bestimmt nicht das letzte, was wir von Ralph Siegel hörten

12. Zypern: Ivi Adamou mit „La La Love“

Der Text ist noch doofer als das Lied davor, aber die Stimmung im Saal tobt, wahrscheinlich aus Freude, weil der Ralph Siegel Song vorbei ist. Status: trotzdem weiter.

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13. Dänemark: Soluna Samay mit „Should’ve Known Better“

Die süßeste Schlagzeugerin der Welt zu haben, ist viel wichtiger als ein gutes Lied. Status: weiter.

14. Russland: Buranowskije Babuschki mit „Party for Everybody“

Über die Sex-Omas … upps … Über die sechs Omas wurde ja schon alles gesagt. Und die backen sogar Plätzchen auf der Bühne. Plätzchen. Auf der Bühne. Mario Barth, wo bist du? Die älteste Oma da auf der Bühne ist 86. Na und? Meine Oma ist älter und kann alleine mehr als die 6 zusammen. Und Plätzchen backen kann sie auch. Status: trotzdem weiter.

15: Ungarn: Compact Disco – „The sound of our hearts“

Noch nichts-sagender als Belgien und so etwas sollte unter Strafe stehen. Status: trotzdem weiter.

16. Österreich: Trackshittaz mit „Woki mit deim Popo“

Ja, das Lied ist scheiße. Und die Sänger sind schlimmere Prolls als Zladko. Aber da tanzen Frauen mit geilen Hintern an Stangen. Status: trotzdem ausgeschieden.

17. Moldawien: Pasha Parfeny mit „Lautar“

Auf jeden Fall das lustigste Land Europas. Ich habe zwar keine Ahnung, wo es liegt, aber es ist mein Lieblingsland. Status: weitar.

Jedward mit Waterline beim Halbfinale des Eurovision Song Contest

18. Irland: Jedward mit „Waterline“

„Tanzende Fontänen“? Echt jetzt? Wasserspiele? Krass. Und ihre Haare sind nicht Jedward-typisch hochfrisiert. Haben die das Haarspray zu Hause vergessen? Status: leider leider weiter.

So, das war’s. Das 2. Halbfinale ist am Donnerstag, ich bin gespannt, welche Grauen uns da erwarten.

Vadder Abrahams großer Auswurf – Zusammenfassung Eurovision Song Contest, 2. Halbfinale


Schon zur Info, um das Spannende vorweg zu nehmen: Fürs Finale haben sich qualifiziert: Dänemark, Aserbaijan, Ukraine, Rumänien, Georgien, Türkei, Zypern, Irland, Israel und Armenien.

Außerdem sind am Samstag noch dabei (aus dem ersten Halbfinale – hier die Zusammenfassung): Bosnien und Herzegowina, Moldawien, Russland, Griechenland, Portugal, Weissrussland, Serbien, Belgien, Albanien, Island.

Und bereits gesetzt waren: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Norwegen

Los geht’s:

Wieder mal ein Halbfinale zum Staunen. Die Australier meinten, es wäre „special“. Also was Besonderes. Oder behindert. Und Glitzer-Hosen seien der „Spirit of Europe“. Von Australieren fertig gemacht zu werden ist schon erniedrigend. Hier die Zusammenfassung:

Litauen: Gleich am Anfang mein Lieblingslied. Und sie haben Kazoos dabei. Was will man mehr? Es ist auch noch funky. Mein Lieblingslied des Contests. Aber es wird keine Chance haben, obwohl die 5 Jungs ihre Hosen ausziehen.

Armenien: Auf der Bühne sitzt diesmal der jüngste ZDF-Zuschauer, ach ne der älteste Grand Prix Teilnehmer aller Zeiten, ein 83-jährigen Flötenspieler. Dummerweise spielt er keine Geige, sonst hätte er mehr Chancen. Obwohl die über 1m90 große Sängerin über Aprikosenkerne singt.

Israel: Eine langsame Ballade wirkt nur, wenn man auch versteht oder wenigstens sieht, über was gesungen wird. Aber da sitzt außer dem Sänger nur ein Pianist. Der plötzlich auch noch zu singen anfängt. Dabei hätten die noch 4 weitere Leute auf der Bühne haben dürfen. Das muss die Krise sein. Schief singt der auch noch. Richtig schief. Also nicht richtig, sondern schief. Da tauchen 2 Backgroundsänger auf und wollen ihm helfen, schaffen es aber nicht. Peter Urban merkt nicht, wie schief er singt, was beweist, das Peter Urban eine Fehlbesetzung ist.

Dänemark: Das ist so schlecht, dass jedes Wort zu viel ist. Bestimmt kommen die ins Finale.

Schweiz: Die Schweiz ist mit dem goldenen Michael von der Heide dieses Jahr so schlecht, dass man sich sogar DJ Bobo zurückwünscht. Aber wenigstens haben sie Feuerwerk.

Schweden: Schweden macht mit einer jungen Sängerin an einer riesigen Gitarre wie damals Nicole alles richtig. Bis auf dass sie mittendrin plötzlich die Gitarre ablegt, die Gitarre auf dem Playback allerdings weiterspielt. Und dass sie – wie alle Schwedinnen – Leggings unter ihrem Rock trägt.

Aserbaidschan: Soll ja neben Lena Favorit sein. Ist derbe perfektionistisch überproduziert. Die klingen so als ob sie Timbaland gerne dabei gehabt hätten. Ausgerechnet die Beats klingen ein wenig zu schwach. Aber der Refrain „Drip Drop Drip Drop. Drip Drop Drip Drop. Wo-hoo!“ ist doch hervorragend.
Ukraine: verhüllt ihre Sängerin unter eine ledrigen Kuhhaut. Unter dem Gewicht singt sie sehr tief. Ach, das ist ein Mantel. Sie legt ihn ab und singt gleich ein paar Töne höher. Nach einem schwachen Start geht das Lied aber ab. Mir fällt aber gerade ein „Das geht unter keine Kuhhaut!“ Nun ja, Ukraine schon.

Niederlande: Gleich kommt Vadder Abrahams großer Auswurf. Sha-la-li und Step-Touch-Tanzschritte. man, man, man…

Rumänien: Die Zwei-Piano-Nummer gab es doch schon mal irgendwo? Allerdings hat kein Grand Prix Lied als dieses „Playing with Fire“ bisher mehr Flammenwerfer benutzt. Dass das Bühnenbild bei so viel Feuer noch steht ist ein Wunder. Und dann singt die Sängerin auch noch das hohe C. Das Glaspiano ist zum Glück nicht zerbrochen.

Slowenien: spielt 15 Sekunden schlechte Rockmusik, dann 15 Sekunden schlechte Volksmusik und dann in einem Refrain beides zusammen. Und dann noch mal von vorn. Warum? Aber Slowenien zeigt Studien zum Musiker-Image: Akkordeonspieler lächeln immer dümmlich, Rocksänger tragen ungewaschene T-Shirts und schauen verbissen.

Irland: Bekommt man eigentlich die irische Staatsbürgerschaft aberkannt, wenn man nicht rothaarig ist? Also: Irland hat die rothaarige Sängerin, die Flöte, fehlen nur noch Riverdancer.

Bulgarien: zielt auf die homosexuellen Anrufer ab, mit halbnackten Jungs die Liegestütze tanzen, während auf der Bühne ein Haufen Engelsflügel herumfliegen.

Zypern: stellt wie Belgien einen nett und süß und leicht hilflos melancholich blickenden Gitarristen auf die Bühne. Und eine Band. Die Gitarre wird mit Gaffa-Band zusammengehalten, weil kein Geld mehr übrig war, da die Verpflegung des fetten Backgroundsängers so viel gekostet hat.

Kroatien: bringt Femminem. Ich vermisse geile Beats und heisse Rhymes. Und vor allm Skillz. „Drei Grazien aus Kroatien“ – endlich sagt Peter Urban mal was Lustiges.

Georgien: Die ersten Töne des georgischen Liedes klingen genau so wie die ersten Töne des vorangegangenen kroatischen Liedes.

Türkei: Das erste richtige gute Lied des Abends. Auch das Letzte. Die rocken ab. Die besten Beiträge kommen immer aus der Türkei. Entweder schicken die was sehr authentisch traditionelles und holen sich kaum Punkte vom Rest Europas mit einer geilen „Na und?“-Mentalität oder sie schicken astreine moderne Musik – und holen sich trotzdem wenig Punkte. Na und?

Was den Eurovision Song Contest angeht, ist die Türkei das fortschrittlichste Land ganz Europas.

Und zusammenfassend lässt sich sagen: Im Gegensatz zum ersten Halbfinale heute erfrischend wenig Geigen.

4 Geigen und der obligatorische Landessprachen-Rapper: Das war das 1. Halbfinale des Eurovision Song Contests


Dienstag Abend lief das erste Halbfinale des diesjährigen Eurovision Song Contests. 17 Länder traten an, um sich einen Platz im Finale zu sichern. Das wird hart, dann muss man den Schund ja nochmals anhören. Hier der Bericht:

Am Anfang der große Schock: Peter Urban moderiert wieder. Schade, dabei war das letztes Jahr doch so schön ohne ihn.

Moldau fängt an, und der Geiger-Zähler hat schon begonnen, direkt in den ersten Sekunden. Der Hintergrund: Als Sertab mit ihrer Bänder-Tanznummer gewonnen hat, traten im darauf folgenden Jahr, alle mit Bändertänzen auf. Und tatsächlich, Griechenland gewann mit einem Bändertanz.

Als Russland vor zwei Jahren mit einem Schlittschuhläufer und einem Violinisten gewann, suchten viele Länder vergeblich Schlittschuhläufer, aber Geiger traten wieder an und Norwegen gewann mit einem Geiger. Deswegen wird es dieses Jahr wieder viele Geiger geben.

Moldawien hatte aber zusätzlich noch einen Saxophonisten. Zur Info: Alle Instrumentalisten auf der Bühne spielen nicht live, die Musik kommt vom Band. Tiere sind auf der Bühne übrigens verboten.

Als nächstes: Russland. Der russische Sänger möchte, dass das Strichmädchen zurückkommt. Er hat einen Zettel mit einer Bleistiftzeichnung einer Frau und bittet am Ende vom Lied, dass sie zurückkommt. In der Mitte vom Lied, wollte er sie allerdings verbrennen. Und irgendjemand hätte gesagt Russland würde dieses Jahr keine Vorurteile bedienen, na ich weiß ja nicht.

Estland: Der Klavierspieler aus Estland haut in die Tasten, als ob er Rachmaninoff spielt, dabei spielt er nur ein paar weiße Tasten. Schon die ersten 3 Beiträge sind so grausam, dass die müßige Mittelmäßigkeit von Lena gar nicht mehr so auffallen wird.

Slowakei: Hab ich verpasst, sorry. Auch nicht schlimm. Finnland: Finnland hat einen weißen Plastikmüllsack auf der Bühne. Und ich zähle Geige Nr. 2. Und für einen Sieg braucht man eine Geige (Eurovisionsregel No. 1). So doof es klingt, dieses finnische Volksgehumpel ist der erste Beitrag bis jetzt, der eingängig ins Ohr geht.

Lettland schickte die „18-jährige Aisha“ und diese schaut hilflos in die Kamera. Sie will da weg. Das Gefühl können wahrscheinlich die meisten 18-jährigen nachvollziehen, wenn sie mit einer Schlagerparade konfrontiert werden.

Serbien bringt Justin Bieber. Oder ist das die Tochter von Hella von Sinnen? Jedenfalls ist sein Song „eeeeeeeee – hey hey“ einer der schwächsten Beiträge, die es je gab. Selbstverständlich schafft er es ins Finale. „eine tolle fröhliche Tanznummer, die in allen Clubs Europas laufen wird“, sagt Peter Urban. Was hat der denn geschluckt?

Bosnien-Herzegowina bringt den ersten Beitrag, der nicht komplett nervt, aber die Erwartungen sind ja auch nicht hoch, das war leicht.

Polen überspringen wir mal und dann kommt Belgien: Ein Mann mit seiner Gitarre. Guter Song. Ein guter Song beim Grand Prix ohne dumme Effekte und Schnickschnack. Na so was. Und übrigens der erste anständige Song, den Belgien jemals gemacht hat. Nicht nur beim Grand Prix, überhaupt.
Der Typ selbst ist Ein-bißchen-Frieden-Nicole auf belgisch und in blau. Aber das Lied ist gut. Allerdings zerstört wieder mal Peter Urban meine Sympathien, indem er sagt, der Belgier würde wie James Blunt klingen. Malta hingegen klingt nicht nach James Blunt, sondern nach James Bond. Malta war auch ganz okay – aber dann kam ein Vogelmensch aus dem Bühnenboden und die Sängerin wechselte in Opernkopfstimme. So kann man ein Lied auch versauen.

Albanien bringt Geige Nr. 3. Und Sängerinnen sollten immer einarmig sein, dann müssten sie mit der freien Hand nicht immer so blöd herumfuchteln.

Griechenland ist mein Lieblingslied weil man einen Haufen Talent braucht, um mit so einer Überzeugung so eine Scheiße vorzutragen. Opa! Das Lied gegen die Krise: „Everybody say: Opa!“

Und da war auch schon Fidel Nr. 4!

Der Beitrag von Portugal braucht nur 10 Sekunden um mich zu überzeugen, dass nicht alle 18-jährigen so blöd wie Lena sind. Das Lied allerdings ist eine ziemliche Kopie des englischen Beitrages von letztem Jahr. Na und?

Mazedonien hat nun endlich den obligatorischen Landessprachen-Rapper, der auch einmal pro Eurovision Song Contest vorkommen muss. Kann jemand mazedonisch? Was hat der gesagt?

Weißrussland singt vollkommen schief von Schmetterlingen, die Damen haben allerdings Kleider an, die sich spontan zu Schmetterlingsflügeln entfalten und damit einen Haufen ESC-Fanclubs dazu bewegen für Belarus anzurufen.

So, die Show ist vorbei und das krasse ist, wenn man 2 Stunden mit dieser Kack-Musik zugeballert wird, findet man sie gar nicht mehr so schlecht.

Fürs Finale haben sich qualifiziert:

Bosnien und Herzegowina
Moldawien
Russland
Griechenland
Portugal
Weissrussland
Serbien
Belgien
Albanien
Island

Am Donnerstag geht es weiter mit dem nächsten Halbfinale, wie sehen uns wieder hier auf ui., diesmal zum Live-Chat.

Eurovision Song Contest Vorhersage – 2. Halbfinale

Nachdem hier schon korrekt das Ergebnis des ersten Halbfinales des Grand Prix Eurovision vorhergesagt wurde, folgt nun die Vorhersage für das zweite Halbfinale, das am Donnerstag stattfindet. Es wird noch nicht einmal live im deutschen Fernsehen übertragen, sondern erst um 0.45 Uhr auf NDR. Live kann man es sich im Internet anschauen.

19 Teilnehmer, 10 kommen in die Endrunde. In der Reihenfolge ihrer Auftritte:

Island: Euroband mit „This Is My Life“

Das Pendant zu Dr. Albans „It’s My Life“. Über das Lied muss ich mich gar nicht auslassen, denn der Startplatz allein sorgt schon dafür, dass nach dem Lied kein Hahn kräht.

Schweden: Charlotte Perrelli mit „Hero“

Wird als ein Favorit gehandelt, da sie schon einmal gewonnen hat. Mit „Take Me To Your Heaven“. Das Lied war ja auch gut, dieses nicht. Wird aber ins Finale kommen. Der Keychange ist ja auch drin.

Türkei: Mor ve Ötesi mit „Deli“

Es mag verwunderlich erscheinen aber die qualitativ besten Beiträge der letzten Jahre kamen alle aus der Türkei. Auch diese gute Rocknummer. Allerdings ist Qualität beim ESC nie entscheidend. Die Band schafft es knapp ins Finale und wird dort 12 Punkte von Deutschland bekommen. Aber bei weitem nicht gewinnen.

Ukraine: Ani Lorak mit „Shady Lady“

Coole Nummer, ehrlich. Heiße Frau. Finale.

Litauen: Jeronimas Milius mit „Nomads in the Night“

Eine Musical-Ballade von einem verwirrten Langhaarigen Pupser. Wird sein einziger internationaler Auftritt sein. Vielleicht sehe ich ihn irgendwann in meinem Showensemble auf dem Schiff wieder.

Albanien: Olta Boka mit „Zemrën lamë peng“

Unwichtig.

Schweiz: Paolo Meneguzzi mit „Era Stupendo“

Ein netter Song auf italienisch, mit einer schönen Steigerung ab der Hälfte. Wird es aber schwer haben. Wäre aber toll, wenn er für eine Überraschung sorgt. Aber es steckt zu viel drin in dem Lied. Schafft es aber wenigstens ins Finale.

Tschechische Republik: Tereza Kerndlova mit „Have Some Fun“

Da Lied ist okay, die Sängerin ist sehr hübsch, man kann auf der Bühne ihren Slip sehen, was will man mehr? Ach ja, ihre Stimme ist ziemlich unsicher. Das war’s dann wohl.

Weißrussland: Ruslan Alehno mit „Hasta La Vista“

Sogar Arnold Schwarzenegger hätte mehr Chancen auf einen Sieg.

Lettland: Pirates of the Sea mit „Wolves of the Sea“

Wir sind Wölfe der See? Das ist ja genauso blöd wie DJ Bobos Vampire.

Kroatien: Kraljevi ulice feat. 75 Cents mit „Romanca“

Also blöder als sich „75 Cents“ zu nennen, geht es wohl nicht mehr. Ah doch, der Rapper ist nämlich 75 Jahre alt. Und sie haben noch einen Geiger dabei, der eine 300 Jahre alte Stradivari benutzt, um auf der Bühne so zu tun, als ob er spielt. Die Musik kommt vom Playback. Schafft es aber ins Finale. Aus Mitleid.

Bulgarien: Deep Zone & Balthazar mit „DJ Take Me Away“

DJ-Elektro-Dub-Reggae-House. Der beste Song bis jetzt. Wer kennt noch Deee-Lite? So gut sind die. Werden aber leider nicht gewinnen. Schaffen es aber hoffentlich bis ins Finale.

Dänemark: Simon Mathew mit „All Night Long“

Ja ganz nett. das Outfit hat er sich bei Roger Cicero ab geschaut und swingen würde er auch gerne, aber er weiß dass man damit keinen Grand Prix gewinnen kann. Also versucht er etwas anderes. Und scheitert ebenfalls. Allerdings nur knapp, denn es ist eine Wohlfühl-Nummer. Und er hätte wirklich gute Chancen, würde er sich noch mehr auf den Refrain konzentrieren. Und weniger rum heulen.

Georgien: Diana Gurtskaya mit „Peace will come“

Frieden wird kommen. Wenn Diana mit dem Singen aufhört.

Ungarn: Csezy mit „Candlelight“

Eine samtweiche Ballade. Und es wird Zeit, dass endlich mal eine Ballade gewinnt. Nur hoffentlich nicht dieses Jahr und hoffentlich nicht diese Ballade.

Malta: Morena mit „Vodka“

Ja. Wenn man sich den Eurovision Song Contest anschaut, kommt man nur zu einem Schluss: Die Jugend Europas muss mehr trinken.

Zypern: Evdokia Kadi mit „Femme fatale“

*seufz*

Mazedonien: Tamara feat. Vrcak & Adrian mit „Let Me Love You“

Rapper mit Balkan-Folklore-Rhythmen. Das sagt doch wohl alles.

Portugal: Vânia Fernandes mit „Senhora do Mar“

Auf eurovision.de steht: „Portugal und der Grand Prix – das ist eine ebenso lange wie traurige Geschichte.“ Ich mache es kurz: Portugal kommt ins Finale, aber nur, weil es die letzte Startnummer hat.

Und im Finale sind: Schweden, Türkei, Ukraine, Schweiz, Kroatien, Bulgarien, Dänemark, Portugal, Tschechische Republik und Lettland

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