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Kirche eingestürzt – Danke Gott?

Schaut mal auf Bild.de, da ist gerade die Titelschlagzeile, dass ein Weihnachtswunder geschehen ist: In Belgien ist eine Kirche nach der Christmette komplett eingestürzt. Aber eben nicht während der Christmette und so wurde niemand verletzt.

Eine komische Logik, wie ist das denn ein Wunder? Wenn die Kirche gar nicht eingestürzt wäre, wäre das doch ein größeres Wunder. „Weihnachtswunder – Kölner Dom nicht eingestürzt“ oder so etwas. Und das ist beim U-Bahn Bau tatsächlich ein Wunder.

Aber ich verstehe es nicht, da macht der allmächtige Gott Eure Kirche kaputt und anstatt „ach Du meine Güte“ zu sagen, sagt ihr: „Danke, lieber Gott, dass Du gewartet hast, bis alle draussen waren?“

Noch nie war man so froh übeer leere Kirchen?

Guten morgen und Danke, Gott!

Danke Gott und guten Morgen

Nach der fulminanten ui.-Show gestern bin ich quasi schon im Zug nach Berlin, um dort mein Soloprogramm heute, morgen und übermorgen zu spielen. Ich denke, es gibt noch ein paar Karten, also kommt um 19:30 im Theater O-Tonart vorbei. Aber jetzt erst mal der morgendliche Videoblog, denn die überstandene Rückenoperation eines fundamentalistischen amerikanischen Kirchen-Freundes ist anscheinend ein Grund Gott dankbar zu sein und den behandelnden Doktor außer acht zu lassen. Und noch anderer Quatsch:

Gedenkgottesdienst für Eva Hermans Sodom und Gomorrha – live auf allen Kanälen

„Unsere Toten sind nicht tot“ – der Geistliche der gerade auf der Trauerfeier redete, sprach einen unglaublichen Mist daher, ein Geschwafel über Gott und was er mit den Verantwortlichen machen würde und wie er das geschehen ließ und alle möglichen Ausflüchte für eine Tragödie, wo man sich – bei klarem Gedanken – wieder einmal fragt: „Wo ist er denn, wenn man ihn braucht?

Wenn man ihm zuhören würde, würde man merken, was für eine eingebildete, selbstverständliche Beleidigung seine Rede gegenüber allen Opfern, Andersgläubigen und den Leuten, die da gerade in der Kirche sitzen und gute Mine zm bösen Spiel machen, ist.

Ich finde es auch ziemlich schlimm, dass die Kirche solche Tragödien zur bundesweiten Eigenwerbung auf allen Kanälen macht. Auf der ARD heißt es einfach „Trauerfeier in Duisburg“, bei ZDF ist es direkt unglücklich benannt das „ZDF spezial – Tod auf der Loveparade die Trauerfeier“.

Also wenn ich mal fatalerweise auf einer Massenveranstaltung oder bei irgendetws, was Schlagzeilen macht, sterben werde, untersage ich hiermit ausdrücklich, dass mein Tod für einen Gottesdienst mißbraucht wird.

WDR, n24 und n-tv berichten übrigens auch gerade live, n24 schön mit Nachrichtemticker der konsequent nervig durchs Bild läuft… „die Veranstalter rechnen mit 10.000 bis 100.000 Menschen“ – mit wie vielen Menschen rechneten die Veranstalter bei der Loveparade? Wenn Veranstalter rechenen, geht das ja oft schief. Was ich auch nicht verstehe – wieso läuft das sowohl auf ARD, als auch im ZDF? Wozu haben die sich für teuer Rundfunkgebühren die Übertragungsrechte der Leichtathletik-Europameisterschaft gesichert und zeigen nun lieber einen kostenlosen Gottesdienst?

Nachtrag: Die anschließende Rede von der neuen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft war hingegen sehr bewegend und nötig. Aber dann: Wir schalten jetzt live ins Fußballstadion um zu berichten, wie Trauernde sich die Trauerfeier angeschaut haben. Überflüssiges Fernsehen. Und dann im ZDF: Nach der Trauerfeier läuft „die Küchenschlacht!“ Unterhaltungs-Koch-Show. Man sollte Titel und Programm vielleicht mal überdenken.

Wo ist Gott, wenn man ihn mal braucht?

Gastartikel von Harry Kayne

Ein absolut lesenswerter Artikel von Harry Wayne aus seinem sehr empfehlenswerten Blog „Wörterkraftwerk„. Abdruck mit Genehmigung.

Ei, da hat unser liebste geistig verwirrte Eva Herman ein wirklich hübsches Thema angeschnitten. Die Toten auf der Loveparade seien eine Strafe Gottes, meinte sie sinngemäß und sinnentleert auf der Webseite ihres Verlags.

Nur scheint das zurzeit das einzige Lebenszeichen unseres Allmächtigen zu sein, das er von sich gibt. Alles andere, was auf unserer miesen Erde passiert, scheint er irgendwie ganz prima zu finden.

Wie ist es sonst zu erklären, dass Gott den Kinderfickern aus der katholischen Kirche nicht per Gottesdekret die Eier verschrumpeln lässt. Verdient hätten sie es ja. Wer seinen Lümmel in Kinder steckt, macht sich selbst zum Lümmel. Aber nein, die Kirche will das intern regeln. Weg mit dem lästigen Staatsanwalt. Für Gottesdiener gelten irdische Gesetze nicht. Und Gott schaut zu und grinst.

Okay, den Investmentbankern hat Gott immerhin ein kleines nettes bisschen per Finanzkrise in den verschnöselten Arsch getreten. Aber leider nur ganz kurz. Und nun? Sie zocken weiter, als wäre nichts gewesen. Sie freuen sich über die Dürre in Deutschland und kaufen Weizen, um ihn teurer weiterverkaufen zu können. Und sie zahlen sich wieder fette Boni. Nichts passiert. Geht es noch unchristlicher? Könnte Gott bitte die Herren beim iPhone-Telefonieren, mit dem Porsche Rasen oder einfach nur beim Scheißen mal komplett abräumen? Wäre wirklich nett.

Mensch Gott, alte Pestbeule. Du siehst tatenlos zu, wie Westerwelle Außenminister wird, Idioten mit Turban unschuldige Menschen zersprengen, Menschen den Golf von Mexiko verseuchen, Typen wie Klaus Zumwinkel sich den Arsch vergolden und dem normalen Steuerzahler freudig ins Gesicht lachen, nur weil sie so blöd sind, Steuern zu zahlen. Du lässt das alles einfach zu.

Früher hieß es noch, Gottes Mühlen mahlen langsam. Heute stehen sie still. Blöder Arsch.

Was für ein wunderschöner Tag


Die guten Meldungen überschlagen sich heute ja förmlich. Der Luftraum ist wieder frei, die Flieger fliegen wieder – also ist er eigentlich nicht mehr frei, egal. Der Vulkan hat genug Asche abgeworfen, die Verschwörungstheoretiker müssen einpacken, die Welt geht doch noch nicht unter, wir haben wohl doch noch zwei Jahre.

Und Bischof Mixa tritt zurück! Endlich! Weil er Kinder geschlagen hat. Ist ja auch schon lange das Motto der katholischen Kirche: „Immer auf die Kleinen.“ – Große Gegner sucht sich die Kirche nicht, da wird dann eher gekuscht. Aber wehe den Kleinen, der Armen, den Wehrlosen, dann hast Du Trouble! Komisch, irgendwie muss ich da die Bibel falsch gelesen haben. Ist auch schön, wie Mixa erst alles leugnet, also lügt. Welches Gebot war das noch mal?

Weil im Krieg in Afghanistan deutsche Soldaten gefallen sind, ist Afghanistan wieder in aller Munde. Dass aber dort unten ständig, täglich, stündlich Zivilisten umkommen, die von Soldaten aus Versehen oder absichtlich erschossen wurden, weil sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort waren, das wird einfach hingenommen. Dabei sollte es genau andersrum sein. Jeder ein gefallene Zivilist sollte ein Riesenskandal sein. Gefallene Soldaten sollte man hinnehmen, denn dazu sind sie ja da. Um zu fallen oder andere fallen zu lassen.

Ja, bevor mich jetzt die Empörung erreicht, der Spruch „die haben sich das ja freiwillig ausgesucht“ fällt jetzt von mir nicht, denn das ist ja nur bedingt so, aber grundsätzlich muss man mal ganz nüchtern und ohne Emotionen wirklich sehen, dass Soldat ein Beruf ist, ein Job mit einem ziemlich großen Berufsrisiko, dass einem aber bewusst ist. Und abseits von jeder politischen Einstellung, ist die Leistung und die Risikobereitschaft anerkennenswert. Was noch lange nicht heißt, dass es gut ist und man jemand loben sollte, für die Entscheidung Soldat zu werden. Im Gegenteil.

Aber erst wird lange gefackelt, Soldaten darunter zu schicken, dann wird es doch gemacht – wobei die rechtliche Grundlage sehr wackelig ist, denn laut Grundgesetz darf sich Deutschland nur verteidigen, nicht angreifen (was Deutschland übrigens mit Moslems gemeinsam hat) – und nun regen sich alle auf, weil da Soldaten fallen. In einer so großen Zahl, dass es in Amerika nicht mal eine Schlagzeile wert wäre.

Einen Zivilisten zu töten, wenn auch aus Versehen, ist jedoch ziemlich schlimm. Schon mal versucht? Wenn Du kein Soldat bist, geht „Upps!“, „Shit, daneben!“ oder „Cheffe hat gesagt, ich soll das tun“ leider nicht als Ausrede, sondern Du begibst Dich ins Gefängnis und ziehst nicht über los.

Aber ins Kino kommt heute „Kick Ass“. Wirklich ein schöner Tag!

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