Gastkolumne von Weidler
Gestern hab ich mich zum Teil aus Langeweile, vor allem aber aus Selbstdisziplinierungsgründen dazu gezwungen, erstmalig eine „Sex and the City“ Folge anzugucken.
Der Unterschied zu den eher „männlichen“ Pendants wie „King of Queens“, „Tim Taylor“ oder „Eine schrecklich nette Familie“ scheint mir zu sein, dass bei Sex and the City nicht übertrieben und abstrahiert, sondern die großstädtische Realität der Frau um die 30 bestmöglich dokumentarisch wiedergegeben wird.
Anstatt auf gnadenlose Einzeiler am Fließband setzt man hier auf „googeln“ der neuen Stecher, aus Leibeskräften Schuhe kaufen, giggeln und gackern.
Mich verblüfft lediglich der Erfolg der Sendung.
Dorian Gray hat sich doch auch nicht gefreut, als man ihm sein Bild gezeigt hat.
Der kritische Leser und ich sind jetzt vermutlich am überlegen, woher ich so gut über die Realität 30jähriger Großstädterinnen Bescheid weiß.
Manchmal, wenn mir ein Wort nicht einfällt, kann ich regelrecht spüren, wie im Gehirn ein Botenstoff souverän und zielsicher einem altbekannten Weg folgt, am Ende ankommt und ihm vor Verblüffung die Kinnlade runterfällt, wenn er feststellt, dass sich dort statt dem erwarteten Wort nur Leere befindet.
Ich hab den Zusammenhang zwischen Epilepsie und Epiliergeräten nie begriffen.
Ich hab mir gerade ein Internet-Extremsport-Todesverachtungs-Spiel überlegt.
Jemand nennt ein Wort. Alle anderen müssen dieses Wort bei der Google-Bildersuche angeben und sich jedes Bild der ersten Seite in Großansicht angucken.
Der erste kann dann das nächste Wort bestimmen. Leider fällt mir kein vernünftiges Nachweisverfahren ein.
Aber dafür schon mal ein Wort: Furunkel.
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