Autistische Tendenzen


Im Supermarkt kaufte ich gerade für €5,55 ein. Schöne Zahl, sehr schön. 3x5x37, was komplizierter klingt als 5×111. Da ich aber lieber € 7,77 ausgeben wollte, kaufte ich noch für € 2,22 2 große Tafeln Schokolade, je € 1,11.

War es nicht auch mal so, dass ein Großbrief € 1,44 gekostet hat und nicht € 1,45? Und irgendwann hat die Post das geändert. Aber gleichzeitig wurde das normale Briefporto von 56 Cent auf 55 gesenkt. 55 schöne Zahl, sehr schön.

Was aber, wenn man noch eine Menge 56 cent und € 1,44 Briefmarken besaß? Nicht erlaubt war, von der einen Marke einen Zacken abzuschneiden und der anderen hinzuzufügen. erlaubt war, die 56 cent Briefmarken weiter zu verwenden. Nicht erlaubt war, die 1,44 Marken weiter zu verwenden. Also man konnte schon, musste aber 1 cent Briefmarken dazu kleben. 1 cent Briefmarken gab es aber nicht am Schalter. Wäre auch ein bisschen blöd extra für 1 cent zu Post zu laufen. Man durfte aber auch nicht einfachen 1 cent, also ne Münze, auf den Brief kleben. Die 1 cent – Marken gab es nur am Postwertzeichenautomaten.

Und wenn man 10 cent hinein schmiss und sich 1 cent Marke kaufte, bekam man kein Rückgeld, sondern eine 9 cent Marke noch dazu. Mit der konnte man erst recht nichts anfangen.

Man hätte sie zu der 56 cent Briefmarke dazu kleben können, wenn es auch Marken mit Minusbeträgen zu ersteigern gübe (Manuelscher Vergangenheits-Konjunktiv), dann könnte man noch eine Minus-10-Cent-Marke dazu kleben und wäre fein raus.

Minus-Marken müsste man allerdings nicht bezahlen, sondern man bekäme Geld von der Post und ich hätte mir gleich den ganzen Bestand gesichert und wäre ein reicher Mann. Daher gibt es das also nicht.

Wenn man allerdings nicht möchte, dass man bei einem normalen Brief 1 überschüssiges Cent der Post vermacht und stattdessen lieber es etwas komplizierter hat, für den gab es 2002, als der Preis geändert wurde, auch eine Möglichkeit:

Alte 56 Cent Briefmarken konnten umgetauscht werden, und zwar so: Man ging zur Post, holte sich ein extra dafür vorgesehenes Formular, füllte dieses aus und schickte es mit den Briefmarken nach Frankfurt. Allerdings kostete dieser Brief dann € 1,44. Oder € 1,45 – kein Ahnung. Wie viele Briefmarken musste man also einsenden, damit es sich lohnt?

Wie viele Formulare dafür hat die Post gedruckt. GAb es überhaupt irgend jemand, der darauf einging?

Es fehlt noch ein Fazit. In Sachen Briefmarken die Warnung: Niemals Briefmarken ablecken, während man Kaugummi kaut! Kaugummi bleibt an Briefmarke kleben!

Und in Sachen schön Zahlen, wie 5, 5 Finger, 5 Freunde, 5 Wochentage, Der Rapper 50 Cent, der 55 Cent heißen sollte, damit man sich das Porto auch mal merken kann, eine weitere Sache, die mir kürzlich aufgefallen ist, als die Darsteller von diesem komischen Auto-Computerspiel-Film bei Stefan Raab waren:

Wenn 4 US-Schauspieler und Raab miteinander reden, scheint Vin Diesel die Intelligenzbestie der 5 zu sein.

4 Kommentare

  1. BG

    Großartiger Beitrag! Und das mein ich ernst.

  2. Georg

    Ja, schöner Text.
    Übrigens, die Post merkt eh nix, wenn du die 144er einfach so draufklebst.
    Das mit dem Kaugummi kann ich bestätigen.

  3. Matthias

    Wie frankier ich eigentlich einen Blog-Post…!?

  4. Katrin Wolf

    Hach ja, die einfachen Freuden des Lebens: Schöne Zahlen!
    Mir wurde mal gesagt, es bringt Glück, wenn man um 11.11 Uhr oder 22.22 Uhr niesen muss…. Ich muss seitdem immer grinsen, wenn das so ist und damit hat sich wiederum die Prognose erfüllt. Voller Erfolg 🙂 Auch einfach.
    Ich mag auch die Idee mit den Minusmarken! Nicht so einfach, aber schön.

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