Es ist so heiß. Es ist so heiß, Es ist so heiß. Es ist so heiß. Es ist so heiß. Es ist so heiß. Das ist eine Schreibübung. Gegen Schreibblockade. Wenn man was schreiben will, aber einem partout nichts einfällt, soll man statt verzweifeln einfach den letzten Satz immer und immer wieder niederschreiben, irgendwann kommt dann was. Ist auch ein guter Tipp, aber es ist so heiß.
Der Tipp ist uralt, mir wurde er 1991 beigebracht, es mag auch schon 1990 gewesen sein, als ich ein Austausch-Schuljahr in Manchester, New Hampshire verbrachte und eine Klasse „Creative Writing“ hatte. Der Lehrer war der beste Lehrer, den es je gab und ich habe seinen Namen vergessen. Jedenfalls brachte er uns diesen Trick bei. Wobei das ja auch noch was anderes war, damals schrieben wir mit Stiften in Hefte.
Aber am Computer geht das ja genauso. Aber. Aber aber aber. Das Wort aber kommt aber tierisch oft vor in den wenigen Zeilen, die ich bis jetzt geschrieben habe. Aber es ist ja auch verdammt heiß.
39 Grad oder so. Bald soll ein Gewitter kommen. Genauso wie letzte Woche, da sollte auch ein Gewitter kommen. Bald soll der Weltuntergang kommen. Ach ja, und Trump hält ein Jahr im Amt nicht aus. Ach ja und Trump hält hundert Tage im Amt nicht aus, ach ja, Trump wird nur weniger Tage im Amt aushalten, ach ja, Trump wird niemals die Präsidentschaftswahl gewinnen, ach ja, Trump wird niemals die Kandidatur der Republikaner ergattern, ach ja.
Nun denn, was gibt es Neues von mir? Am Sonntag spiele ich beim Sziget-Festival in Budapest 20 Minuten Comedy auf englisch. Also es ist so: Ich freue mich tierisch, den Sziget ist das zweitgrößte Festival überhaupt in Europa und während ich im Comedy-Zelt spiele steht auf der großen Bühne gerade Noel Gallagher auf der Bühne, aber … es ist so verdammt heiß und ich bin überhaupt nicht vorbereitet.
Ich könnte das natürlich schön auf die Hitze schieben, aber das ist nicht der wahre Grund, der wahre Grund sind die hunderte Einträge habenden Todo-Listen, die 300 unbeantworteten Mails und der überquellende „zu erledigen“ Stapel auf meinem Schreibtisch und der noch überquellendere „dringend zu erledigen“ Stapel.
Ich habe diesen Text übrigens heute morgen schreiben wollen, jetzt, wo ich am Text sitze, ist es schon nach 18 Uhr und ich habe Hunger. Und es ist verdammt heiß. Übrigens war ich nicht ganz untätig heute morgen, ich war immerhin im Schwimmbad und bin ein paar Bahnen geschwommen, aber dann wurde es mir zu voll.
Finde ich übrigens eine Unverschämtheit, dass andere Menschen auch ins Schwimmbad gehen und es nicht mir ganz allein überlassen.
Öh. Warum ich mich jetzt nicht ranhalte und das wichtigste zuerst mache und mich für Sziget vorbereite? Immerhin ist nur noch wenige Tage hin und eh schon zu spät? Ah, weil es nicht das Dringendste ist, denn am Samstag spiele ich mein Soloprogramm im Ateliertheater. Und das haben ich schon lange nicht mehr gespielt, denn es ist so heiß und weiß ich überhaupt noch wie es geht und will ich nicht dran was ändern???Also wenn irgendwo in den nächsten Tagen Zeit sein sollte, was zu erledigen, dann sollte ich mich da als allererstes dran setzen. Und dann kann ich mich nicht auf Sziget vorbereiten. Aufs Solo aber auch nicht, denn übermorgen ist schon wieder BOING. Und im Sommer einen Comedy-Club zu führen und Karten zu verkaufen, ich kann mir etwas Leichteres vorstellen, es ist nämlich so heiß.
Und da ich meinen Künstler das Gleiche zahle, egal wie viele Zuschauer kommen, könnt ihr Euch vorstellen, wer hier gerade der Leidtragende ist. Dabei liebe ich eigentlich den Sommer. Also kommt mal mich live sehen, die ehrlichste Stand-up Comedy der Welt, Donnerstag im Coellner, Ubierring 22, 50678 Köln, der „BOING Comedy Club“ (20 Uhr – Karten auf www.boingcomedy.de), Samstag im Ateliertheater, Roonstr. 78, 50674 Köln (20:30 Uhr – Karten auf www.ateliertheater.de) und Sonntag beim Sziget-Festival in Budapest (das müsst ihr selbst herausfinden, mir ist gerade zu heiß. Aber.)
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