Monat: April 2009 (Page 1 of 6)

Gedanken vom Pferd – 11

Gastartikel von Weidler


– Gestern Abend hob ich Geld bei der Sparkasse ab.
Nachdem das liebliche Geldscheintransportmaschinerie-Geräusch, dass einen immer wieder aus einem ungewissen Angstzustand befreit, bereits abgeschlossen war, tauchte sich der Bildschirm in völlige Schwärze, mit Ausnahme einiger hässlicher bunter Flecken.
Wenige Sekunden später kam die Karte wieder heraus, auf dem Display erschien eine Windows-NT-Oberfläche und die Message Box mit der Aussage „Sie können den Computer jetzt abschalten“.
Der Bankautomat hatte sich aus Mitleid das Leben genommen.


– Ich hab gehört, man solle Frauen mit durchschnittlichem Aussehen Komplimente zu eben diesem machen, während man auffällig schöne Frauen eher für ihre Charaktereigenschaften loben sollte. Wie muss man sich das vorstellen? Man spricht in der Disco eine fremde Schönheit an und sagt „Ich bewundere dich für deine Intelligenz, deine Spontanität und deinen ausgezeichneten Humor“?


– Aus einem ICQ-Gespräch:
„Wenn man keine Fehler sieht, sind auch keine da“
„Das hat sich Gott bei der Schöpfung wohl auch gedacht“


– Da rennt ne Mücke auf dem Bildschirm rum, die ich mit dem Mauszeiger verscheuchen kann.
Lange unterhält das einen aber auch nicht.


– Wenn ich irgendwas nennen müsste, was meine Nerven strapaziert, dann sind das Menschen, die ihre Kritik an einem in Selbstgespräche verpacken, weil sie wissen, dass man sich in Hörweite befindet. Mit Abstand die allerdämlichste Form sich mitzuteilen.


– Aus einem N24-Trailer für eine Jagdflugzeuge-Doku:
„Im Schutze der Dunkelheit sind die Jäger nahezu vor jedem Radar unsichtbar“.


– Hinter mir an der Decke hängt eine Lampe mit drei Glühbirnen, von denen eine flackert (Nein, das wird kein Rätsel).
Dreh ich mich um, damit ich sehe, welche, hört sie auf zu flackern.
Ich hab festgestellt, dass sie sich vor mir im Fenster spiegelt. Ich kann also ganz unauffällig leicht nach oben gucken ohne den Kopf zu bewegen.
Aber darauf fällt sie nicht rein.

Boxgegner: Interview wird zur Schlägerei


Es wird mal wieder Zeit für die Kategorie „this interview is over!“, kam schon lange nicht mehr. Diesmal haben wir zwei Boxprofis kurz vor ihrem Kampf um die Weltmeisterschaft. Der amerikanische Sportsender ESPN hat sie nebeneinander platziert und stellt provozierende Fragen, wer was über wen gesagt haben soll. War ja klar, dass die nicht lange brauchen, um ihre Fäuste sprechen zu lassen.

Ich bin mir fast sicher, dass das sogar die Intention war. Entweder vom Sender, oder von den Promotern oder sogar von den Boxern selbst, der Start der Konfrontation und die Sache mit dem Tisch wirken fast gestellt, wie beim pro-Wrestling. Also eventuell alles fake?

Es handelt sich übrigens um Lennox Lewis und Hasim Rahman und mich erinnert der ganze Ausschnitt an den einen Asterix-Band, wo die Römer einen nach Fisch stinkenden Zwietracht-Säher in das Dorf einschleusen, woraufhin sich die tumben Gallier immer in Schlägereien verwickeln, weil sie zu doof zum ausdiskutieren und Streit schlichten sind. Wie hieß der Band nochmal?

Kurzgeschichtenwettbewerb – Blogparade – So gefallene Sätze


Bei meiner Kategorie „So gefallene Sätze, irgendwo aufgeschnappt“ scheint oft Verwirrung zu herrschen, was das Ganze überhaupt soll. Nun, es sind einfach Sätze, die ich irgendwo überhört habe, in der U-Bahn oder auf der Straße, auf dem Schiff, die ich zu dem Zeitpunkt für interessant, lustig, wirr oder bemerkenswert hielt, um sie fest zu halten.

Damit jetzt aber auch was damit geschieht, rufe ich zur Blogparade auf.

Geht so:

– Schreibt eine Geschichte, in der mindestens 7 der nachfolgend gelisteten Sätze vorkommen. Es gibt keine weiteren Vorgaben zu Stil, Länge oder Thema der Geschichte.
ACHTUNG UPDATE, NEUE DEADLINE: – Postet diese auf Eurem Blog, die Laufzeit ist bis zum 1. Oktober 2009
– Setzt einen Link zu https://uiuiuiuiuiuiui.de und einen Pingback bzw. Trackback zu diesem Artikel
– Wer keinen Blog hat, kann die Geschichte auch mailen, meine Adresse findet man im Impressum

Zu gewinnen gibt es natürlich auch noch etwas, die Geschichten werden alle vorgestellt und die 10 besten Geschichten bekommen Bücher aus meinem überquellenden Bücherschrank:

schrank

Hier die Sätze:

“Ach je, ich hab gerade mein Dirndl in die Wäsche geschmissen!”

Bei Tieren bekomme ich immer Muttergefühle

“Geschmack ist halt auch Geschmackssache.”

“Sie ist ein lebensfroher Mensch, aber sie hat ja auch diesen dunklen Teil.”

„Nee, entschuldigen Sie, hier kann ich nicht sitzen bleiben, ich stinke zu sehr nach Schweiß.“

“Ey, man, kann man eigentlich 1 durch 3 teilen?”

Das Pferd muss raus!

“Wenn Du so weitermachst, schmeiß’ ich mein Tampon in die Toilette!”

“Wichtig ist ja, dass man sich lieb hat und so.”

“Ich habe mal einen Böller angezündet und war so aufgeregt, dass ich das Feuerzeug weggeschmissen habe und den Böller in der Hand behielt. Man tat das weh.”

“Hast Du da schon Samba Olé drauf gemavht?”

“Nee, hör mal, eine Katze erträgt das nicht, in der Nähe ihrer eigenen Exkremente zu sein.”

Ich wünsche viel Spaß und an die Arbeit!

PS: Gerne könnt ihr allen von der Aktion berichten, damit wir möglichst viele Teilnehmer haben. Vielleicht kommt ja ein Buch bei raus.

Amerika, Amerika, im Foltern warst Du wunderbar

Das improvisierte Lied zum Freitag! Sowohl Musik und Text wurden im Moment der Aufnahme improvisiert. Der Song bezieht sich auf diesen Blogeintrag.

Und wer das Lied lieber hören möchte, statt zu sehen:

[audio:https://uiuiuiuiuiuiui.de/wp-content/uploads/2009/04/amerika.mp3|titles=Amerika, Amerika, im Foltern warst Du wunderbar]

Oder zum Download als mp3:

Amerika, Amerika, im Foltern warst Du wunderbar – Downloadlink als mp3

Und nun noch der Text zum Mitsingen:


Es gibt einen Präsidenten in Amerika,
das ist jetzt der werte Herr Obama.
Dieser hat jetzt raus gefunden, dass sein Vorgänger,
nicht so richtig nett war, denn er benutzte Folter.

Amerika, Amerika, im Foltern warst Du wunderbar!
Amerika, doch damit ist jetzt Schluss –
weil Folter einfach nicht sein muss!

Es war in Abu Ghraib und auch in Guantanamo,
wo mit dem sogenannten Waterboarding und auch anderen Taktiken so
mal eben die Gefangenen gequält wurden,
dabei weiß man doch, dass Folter nur das eine bringt,
nämlich dass die Gefangenen sagen, was man hören will, egal ob das die Wahrheit ist, oder nicht – jetzt denkt mal kurz nach …

Was wollte denn Bush beweisen – klar, ne Verbindung zwischen Al-Kaida und dem Irak.
Tja, es war keine da, doch mit Folter kriegt man hin,
dass der eine oder andere genau das sagt.

Und die Folter wurde angewandt, weil man versucht hatte, den Irakkrieg zu legitimieren.
Leider funktionierte das nicht so ganz und flog jetzt alles auf,
jetzt müssen sich die Leute von damals genieren
und kommen in den Knast,
ja, sie kommen in den Knast,
George Bush landet bald im Knast.

Warum Amerika Folter einsetzte

Was geht denn gerade in Amerika ab? Präsident Obama hat mal ein wenig in den Aktivitäten seines Vorgängers herumgeschnüffelt und so einiges ans Tageslicht gebracht, was hoffentlich nicht nur politische, sondern auch rechtliche Konsequenzen hat.

So wurde klar, dass bei einem Gefangenen das „waterboarding„, dass Obama als Foltermethode bezeichnete, Bush hingegen nicht, 183 Mal in einem Monat eingesetzt.

Unter Experten herrscht eigentlich allgemeiner Konsens, dass Folter nicht funktioniert, nicht zu Ergebnissen führt, im Gegenteil: Unter Folter beichtet man nicht die Wahrheit, sondern sagt das, was man glaubt, was die Folterer hören wollen.

Und das ist auch schon der springende Punkt. Es ist nicht so, dass die Bush-Administration gegen den Terrorismus gekämpft hat und dummerweise illegale Methoden eingesetzt hat, aus Verzweiflung, weil sie Terror bekämpfen wollten, im Gegenteil! Der Bush-Administration war genauso bewusst, dass Folter nichts bringt, sie wollten nur, dass die Gefolterten das sagen, was sie hören wollten:

Eine Verbindung zwischen Irak und Al-Kaida

Um den Irak-Krieg zu legitimieren, der nur auf wirtschaftlichen Interessen fußte.

Hat nur nicht so ganz hingehauen, genauso wie der andere Trick mit den Massenvernichtungswaffen.

Gut, dass jetzt alles herauskommt:

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