Tag: 18. Juli 2007

Buddhi, hau auf den Dalai!

Okay, mittlerweile verschwende ich mehr Zeit darauf, eine möglichst clevere Überschrift für meine Artikel zu finden, als auf die Story selbst. Zweite Wahl waren dabei „Dalli Dalli, Lama!“, „Buddhi Holy“ und „Dalai, Lmaa!“.

Es geht um Folgendes: Hamburg wird zur Zeit von Religionsfanatikern überschüttet. Erst die Zeugen Jehovas, ein paar Mormonen in Harburg, die Fanatiker von Harleys Motorrad-Religion auf dem adäquat benannten Heiligengeistfeld und nun auch noch unbedingt der Tibeter schlechthin, der 5 Tage lang Hamburg mit seinem Besuch segnet und am berühmten Rotherbaum Tennisstadion ein Match mit Boris Becker hat. Äh, nein. Redet. Und redet und redet und lehrt und redet und betet und was weiß ich. Dalai hier, Dalai da, jetzt mal ehrlich, ich hab den Kerl mittlerweile so satt.

Nach Gandhi ist er, glaube ich der einzige Mensch über den noch kein einziges schlechtes Wort geschrieben wurde. Außer womöglich in China. Aber da mein Webseite in China verboten ist, zählt China nicht.

Und nun wird es endlich mal Zeit sich negativ über den reinkarnierten Sack zu äußern. Echt jetzt, ich bin so genervt von dem, was will der eigentlich? Er kommt nach Hamburg um uns – laut MOPO – zu lehren, „wie man ein besserer Mensch wird“. Wie anmaßend! Das ist ja schlimmer als der Papst!

Dennoch sollte man mein Überschrift nicht als Aufruf zur Gewalt sehen – obwohl … vielleicht doch. Sein ewiges Gerede vom Gewaltverzicht und Frieden lässt sogar einen radikalen Pazifisten wie mich zu einem brutalen Schläger mutieren. Buddha, my ass! Wo war der Kutten-Onkel eigentlich bei Live Earth? Hat er verpasst? Das wäre doch genau das richtige für ihn.

55 Euro kostet eine Tageskarte, um ein paar Tibetanische Lebensweisheiten anzuhören, da lacht sich irgendein Geschäftemacher ins gewaltlose Fäustchen. Jeder Abreiß-Kalender bringt mehr weise Sprüche für bedeutend weniger Geld. Restkarten gibt es noch bei der Verbrecherbuchhandlung „Wrage“ zu kaufen, die jahrelang esoterisch und unbesucht ihr Dasein dahin fristete und nun wohl den Laden mit Pilgern voll hat, die zwischen Räucherstäbechen, Tarotkarten und Heilkristallen noch Karten für ihren Popstar ergattern will. Der Dalai Lama ist der neue Robbie Wlliams..

Und sein dümmlicher Humor ist flacher als eine TV Total Sendung und aussehen tut der auch nur ein wenig besser als Karl Dall.

Wenn man unglücklicherweise Kinder hat und allein erziehend ist – da scheint man komischerweise besonders empfänglich für so ein Schnickschnack wie die Horoskope aus der „Frau im Spiegel“, die 0900-Tarot-Hotline oder eben Besuche von östlichen Guru-Hoshis – kann man sein Kind im Kinderhort abgeben, um dem Lama zu lauschen. Kostet allerdings 30 Euro pro Tag. Da fahre ich doch lieber zum IKEA, gebe das Kind kostenlos ab und fahre dann in den Zoo, da kann ich billiger einem Lama lauschen. Und bin danach auch nicht schlauer

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