Tag: 10. November 2008

Ahoi, Landratten!

Hiermit verkünde ich voller Stolz, dass ich gerade nach 6 Monaten langer Odyssee auf den Meeren und in Hamburg wieder zurückgekehrt bin in meine geliebte 30m2-Zelle in der Stadt des Schreckens, Köln – rechtzeitig für die Karnevalseröffnung.

Das erste, was ich feststellte, als ich meine dazwischen zwischenvermietete Wohnung betrat, war ein überdimensionaler Fernseher, mitten im Raum. Nun denn, hab ich also wieder einen, dabei war ich doch so roh, als ich meinen letzten los wurde. Außerdem hat mein Zwischenvermieter die Wohnung mit Pflanzen bestückt. Diese werden allerdings mangels grüner Daumen bald eingehen.

Leider war die Wohnung nicht sauber. Der Zwischenvermieter behauptet zwar er habe eine Putzfrau bestellt und bezahlt, aber diese war offensichtlich nicht da. Komischerweise hat er das erst gemerkt, als ich ihn angerufen habe, was entweder bedeutet, dass er nie eine Putzfrau bestellt hatte, oder dass er jemand Unbekannten alleine Zutritt zu meiner Wohnung verschafft hatte. Beides nicht nett.

Auf dem Boden lag außer viel Staub auch noch viel langes, schwarzes Haar. Die passende Frau dazu, war allerdings weit und breit nicht zu sehen. Allerdings waren auf dem Matratzenbezug große dunkle Flecken, die auch beim Waschen nicht raus gingen.

Die Küche war auch ein Desaster. Der Kühlschrank war voll mit stinkenden, teilweise verfaulten Lebensmitteln, ebenso der Küchenschrank, auf dessen Boden wohl Honig verschmierte wurde, damit die einzelnen Konserven nicht verrutschen. Mein Gläserbestand hat sich dezimiert und mein Kühlschrank versucht sich gerade auftauenderweise von einer riesigen Eismasse zu befreien.

Die Lampe im Flur ging nicht mehr, ebenso meine Lautsprecher. Im Bad stand auch ein Kaktus, den ich selbstverständlich gleich aus Versehen umstieß, so dass sich die Erde auf meinem Badezimmerteppich verteilte. Genauso wie sich der Inhalt der überdimensionierten Cornflakes-Packung beim Versuch der Entsorgung auf dem Küchenboden wiederfand.

Eine der Espressokannen die man auf die Herdplatte stellt, um hervorragenden Kaffee zu erstellen, stand auf dem Fenstersims der Küche, sah so alt und brüchig aus, dass ich ihn einfach wegwerfen wollte – ich ahnte aber nicht, dass er noch mit Kaffee gefüllt war, der sich dann auf die Cornflakes auf dem Boden ergoß -inklusive Schimmelbrocken – was das aufwischen nicht gerade erleichterte.

Nun ja, immerhin hat er mir eine Tüte Bonbons hier gelassen.

Ich werde also die nächsten 3 Tage damit verbringen, wieder Ordnung in meinen neuen Aufenthaltsort zu bringen, ihr seid gerne eingeladen einfach mal vorbeizukommen und mit zu helfen.

Wem das zu weit ist, kann natürlich weiterhin diese täglich aktualisierte Webseite besuchen und Freunden und Feinden zu empfehlen das Gleiche zu tun. Über mehr Kommentare zu meinen Artikeln würde ich mich freuen.

Übrigens, die Rechtschreibkontrolle schlägt für „Matratzenbezug“ stattdessen „Matrosenanzug“ vor. Ha!

Halluzinationen auf dem Balkon

Jetzt ist es amtlich. Ich werde alt. Ich fange an Sachen zu vergessen, kann mich an manche Sachen nicht mehr erinnern und weiß manchmal von einer Sekunde auf die andere nicht mehr, was ich wollte. Neulich habe ich vergessen, dass … shit, was war das noch mal? Jetzt habe ich es vergessen.

Hinzu kommt, dass ich anfange, zwischen Realität und Einbildung nicht mehr unterscheiden zu können. Der Traum vom Traum vom Traum war nur ein Anfang. Auch meine Wecker-Eskapaden sind bestimmt so zu erklären, dass nicht der Wecker falsch liegt, sondern zur richtigen Uhrzeit klingelt, ich sie aber nur für die falsche Uhrzeit halte.

Vielleicht stelle ich ihn ja auch einfach wieder aus und vergesse direkt danach, es getan zu haben. In der Dusche habe ich mir auch schon des Öfteren zweimal direkt hintereinander die Haare gewaschen, weil ich vergaß, dass ich es schon getan hatte. Aber wer weiß, vielleicht bildete ich es mir nur ein und wusch sie überhaupt nicht? Ich bin auch schon mit der Zahnbürste in die Dusche getapst, da ich nicht mehr wusste, dass ich gerade die Zähne putzen wollte, vor dem Duschen.

Hier in der Wohnung in Hamburg in der ich gerade residiere, bin ich auf den Balkon gegangen, um mich und meine Gedanken zu sammeln und etwas freie Luft zu atmen. Ich blickte um mich, und genoss die Stille. Dann wendete ich mich, schaute in die andere Richtung. Als ich wieder zurück in die erste Richtung schaute, hatte eine Spinne am Balkongitter ein riesiges Spinnennetz gebaut und die Spinne war auch riesengroß. Wie konnte sie so etwas in so kurzer Zeit machen?

Ich schaute die Spinne und das Netz genauer aus der Nähe an, es war real. Aber ich konnte es beim ersten Mal doch nicht übersehen haben? Ich ging schnell mein Fotohandy holen, um die Spinne zu fotografieren. Als ich wieder auf den Balkon kam, war die Spinne weg. Vom Netz auch keine Spur. Auch kein Anzeichen dafür, dass da mal ein Netz war.

Also hatte ich mir entweder die Spinne eingebildet, oder die Nichtexistenz der Spinne. Jedenfalls ein Rätsel, dass ich nie mehr lösen werde.

Was habt ihr Euch schon alles eingebildet?

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