Sonntag, den 13. musste ich mal wieder mit der Bahn von Köln nach Hösel fahren. Am Vortag suchte ich schon die Verbindungen heraus, buchte aber noch nicht online, da die Uhrzeit noch nicht sicher war. Am Sonntag wollte ich dann online buchen und zack, hat die Bahn ihre jährliche Preiserhöhung veranschlagt und das Ticket wurde teurer. Zwar nur 15 Cent, aber immerhin habe ich dafür als kleines Kind ganze 3 Kugeln Eis bekommen!
Ich verstehe auch die Bahn mit ihrer Preispolitik nicht, das kommt eben davon, wenn ein wirtschaftlich arbeitendes Unternehmen ein Monopol hat. Sie machen Gewinn wie verrückt, bezahlen trotzdem ihre Mitarbeite schlecht, sind Kundenunfreundlich, da keine Konkurrenz und irgendjemand in den Chefetagen schiebt sich Millionen in den Arsch. Und niemand muss sich rechtfertigen.
Wie dem auch sei, ich stieg brav und pünktlich in die S6 und fuhr los. Dummerweise hielt die Bahn in Düsseldorf an. Es kam eine Durchsage, dass die Weiterfahrt sich kurz verzögere und dann noch eine Durchsage, dass der Zug kaputt sei und die Weiterfahrt gar nicht stattfinden würde, alle aussteigen.
So blieb mir eine halbe Stunde auf dem Düsseldorfer Hauptbahnhof. Und Düsseldorf ist ein Witz. Ein schlechter Witz. Ich weiß gar nicht, was die Düsseldorfer so stolz auf ihre Stadt sind, also wer Düsseldorf für schön hält, der hat noch nicht den Hauptbahnhof gesehen. Das soll ein Hauptbahnhof sein? Da hat eine Müllhalde in Sao Paulo mehr Flair.
Zuerst musste ich mal auf die Toilette. Düsseldorf hält sich ja für schick, teuer und etepetete, aber wieso ist dann die Toilettenbenutzung günstiger als im ach so blöden Köln?
Dann wollte ich mich auf die Suche nach etwas essbarem machen, konnte mich aber nur entscheiden, dass ich weder Ditsch, McDonald’s, Pizza Hut noch die anderen üblichen Verdächtigen wollte, mir auch der Laden mit dem Namen „mmmmmh….lecker!“ nicht zusagte und der Wiener Feinbäcker – der bestimmt überall außer in Wien zu finden ist – wohl irgendwo um die Ecke war, entschied ich mich für Dunkin‘ Donuts.
Vor allem weil da auch keine große Schlange vor mir war. Einer bestellte gerade und vor mir war noch ein Pärchen aus Frankreich mit Kind. Erst als sie dran waren, fingen sie an zu überlegen, was sie haben wollten.
„Äh, haben Sie Eiskaffee? Gut, dann nehm‘ ich … hm, was willst Du Schatz?“
„Äh, was gibt es denn so?“
„Schau mal die haben auch Bagel!“
„Dann nehmen wir zwei Eiskaffee und ja, was für Bagel haben Sie, oh das Kind schreit. Ei Du du du, ist ja gut, ei Du du du!“
„Haben Sie auch Eiskaffee?“
Das ging eine ganze Weile so weiter, während sich die Abfahrtszeit meines Zuges immer mehr näherte. Fast Food ist also, wenn kaum einer vor Dir steht und Du trotzdem 20 Minuten brauchst, um an Dein Essen zu kommen.
Als ich 5 Minuten vor Abfahrt meines sah, wie der Angestellte gerade die Bagels durchteilte und in den Toaster schob, hatte meine Geduld ein Ende und ich ging. Natürlich unter lautem Schnauben und Hände in die Luft werfen. „Mon dieu! Mon dieu!“ sagte ich.
Auf dem Bahngleis wollte ich mir dann wenigstens was am Knabberautomaten holen.
Aber die hatten nur die blauen M&Ms. Wer braucht denn so etwas?
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