Meine Güte gibt es viel Hass aus der Welt und alle nehmen alles so ernst. Wehe man sieht Gläubige kritisch, dann reagieren die sofort gereizt – da sieht man mal, an welch dünnem Faden ihr Glaube hängt.
Vor ein paar Tagen postete ich eine kurz erklärte Zusammenfassung des christlichen Glaubens, nichts weltbewegendes, nichts Böses, sondern einfach mal eine Sicht auf die Dinge, die ja eigentlich den Tatsachen entspricht. Hier könnt ihr sie nachlesen: Was ist Christentum?
Aber oh wei, die Reaktionen. Eine – selbst gläubige – Freundin von mir postete den Link zum Blogbeitrag auf Facebook und ein mit mir befreundeter Künstler-Kollege reagierte sofort und schrieb:
„Was für ein hirnloser blasphemischer Text. Ich fühle mich zu tiefst beleidigt von dieser Art und Weise meinen Glauben in den Dreck zu ziehen!“
Und entfreundete mich sogleich. Man, dieser Hass. Na denn. Ich hätte mir ja lieber gewünscht, dass er mir erklärt, was er an dem Text hirnlos findet, ich finde ihn smart. Vielleicht war unklar, was mit dem kosmischen Zombie gemeint war? Ein Zombie ist ein Untoter, jemand der stirbt und wieder aufersteht. Jesus also. Und dann ist er in den Himmel, also kosmisch. Meine Fresse, wie kann man da beleidigt sein, es gibt Schlimmeres. Ich bin jeden Tag beleidigt, dass es so wenig Atheisten gibt und der Rest der Menschheit absoluten Blödsinn glaubt, aber nehme ich es jemand persönlich übel? Nein.
Und ich ziehe keinen Glauben in den Dreck, ich versuche nur klar zu machen, dass der Glaube Unsinn ist. Das muss doch wohl gestattet sein und man muss sich doch nicht verfeinden, nur weil man eine andere Meinung hat?
Es gab aber noch mehr Reaktionen. Unter den Original-Artikel schrieb jemand:
„man darf die Bibel doch nicht 1:1 lesen. Das sind doch zu interpretierende Gleichnisse und Parabeln!“
Da musste ich ein wenig nachdenken, denn das Argument wird ja tatsächlich immer gebracht. So ist das aber leider nicht, denn mir fiel etwas auf:
Dass das nur zu interpretierende Gleichnisse und Parabeln sind, ist denen aber auch erst seit der Aufklärung eingefallen. Quasi als Ausrede.
Damit aber nicht genug. Die allererste Reaktion auf den Text war nämlich sehr strange. Jemand hat den Text auf meinem Blog gelesen, ist aber dann auf meine andere Webseite, meine Künstlerseite www.manuelwolff.de gegangen, um dort im Gästebuch einen Kommentar zu hinterlassen. Hä? WTF?
Er schrieb:
„Hey!
Die Meinung zum Christentum und Papst auf uiui.. sei dir gegönnt.
aber warum äußerst du dich nicht zum Islam und und deren geistigen Würdenträgern ähnlich kritisch. (ist ja nun nicht so dass die keine Angriffsfläche bieten)…?“
Hach je. Also antwortete ich ihm:
„Um Deine Frage zu beantworten: Ich finde alle Religionen kacke, aber das ist mir nun mal eingefallen, weil ich mich mit Christentum am Besten auskenne. Ich habe auch schon über andere Religionen geschrieben, aber es ist nun mal so, dass in Deutschland das Christentum fest mit dem Staat verwurzelt ist.
Es gibt viele Religionen, muss ich, wenn ich eine nenne, gleich alle nennen?
Es gibt genügend Seiten, die ständig den Islam bashen, aber das Christentum dabei außer acht lassen und im Grunde genommen sind doch alle gleich.
Für so etwas habe ich dann kein Verständnis.
Ich hab auch mal einen Artikel gegen Homöopathie geschrieben. Ich finde aber alle unwissenschaftlichen esoterischen Heilmethoden kacke. Kriege ich da einen Kommentar, warum ich denn nichts über andere falsche Heilmethoden schreibe? Nein.“
hat sonst noch jemand ein Problem?
Als ich den Post gelesen habe, hab ich nur mit den Schultern gezuckt. Im Sinne von „Naja, so isses halt.“
Da gäbs gar nicht weiter was zu diskutieren, fand ich.
Ich finde nicht, daß Du Dich rechtfertigen mußt. Eher diejenigen, die grausam zurechtverbogenes Psychotik-Gesülze glauben, warum die das tun. Ich sage ja auch nicht, daß die meinen Atheismus in den Dreck ziehen, oder?
Äußerungen aller Art, soweit sie nicht beleidigend sind, werden von der Meinungsfreiheit gedeckt. Humor wird oft verschieden interpretiert, aber ein Kriterium sollte Humor zumindest haben: Intelligenz! In dem Beitrag „Was ist Christentum?“ kann ich das nicht erkennen – der ist meiner Meinung nach nur platt! Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
„Man, dieser Hass“ – kann ich nicht sehen, höchstens Empfindlichkeit. Die Frage stellt sich nur, wenn hier jeder nach seiner Facon glücklich werden kann, warum dann nur der Hass von jemandem, der mit Religion nichts am Hut hat?
Was genau findest Du daran denn platt?
Du kennst doch deinen Beitrag selber am besten. Das einfache transformieren der christlichen Lehre und ihrer Figuren (kosmischer Zombie u.w.s.) auf Pausenhof-Niveau, und das nur in einem Satz, ist als Kritik zu mager und als humoristischer Beitrag nicht intelligent genug – also platt.
Dass Du die Sache dennoch ernstgenommen haben willst, zeigt dein Nachfolgebeitrag „Haben Christen noch Humor?“. Mich wundert immer wieder die gespielte(?) Empörung mancher Agnostiker auf die Reaktionen der Gläubigen, wenn diese sich gegen die Anfeindungen zur Wehr setzen. Was stört nur die Agnostiker am Glauben anderer Menschen, wenn sie selbst mit Religion nichts am Hut haben? Seltsam!
Sorry, der Nachtrag muss sein!
Zitat: „Ich bin jeden Tag beleidigt, dass es so wenig Atheisten gibt und der Rest der Menschheit absoluten Blödsinn glaubt, aber nehme ich es jemand persönlich übel? Nein.“ Aber ja! Du beweist es ja gerade mit deinem Beitrag!
Ich kann dir leicht sagen, was mich – als vollends überzeugter Atheist, deshalb bin ich auf der Seite nicht angreifbar – stört. Sogar sehr stört.
Punkt 1:
Die meisten Christen sind keine Heiligen, aber sie sind auch keine vatikanischen Meinungsnazis. Es sind Menschen, die eine Lücke in ihrem Leben – die jeder in irgendeiner Form hat, wer was anderes behauptet, lügt einfach – mit einem Glauben füllen, der möglicherweise nichts tut, schlechtestenfalls zu Intoleranz und Fundamentalismus führt und bestenfalls als Halt in harten Zeiten dient oder zu „christlichem“ Taten anregt.
All diese Eigenschaften findet man, vermutlich ähnlich verteilt, auch unter Atheisten.
Punkt 2:
Jeder Idiot hakt auf der Kirche rum, weil es zugegebener Maßen einfach ist. Und in. Jeder Kabarettist tut es, jeder idiotische Comedian, jede fette 50 IQ-Punkte-Mami im Bus zur Arbeit. Und jeder fühlt sich dadurch ziemlich clever. Manche sind es tatsächlich, aber eher wenige.
Und jeder verletzt damit natürlich Gefühle von Gläubigen. Das ist ja auch so gewollt. Und meistens glauben dann die Ungläubigen (Und Ungläubigkeit an und für sich ist ja auch kein Problem), sie wären die toleranten Aufgeklärten, und die anderen die Intoleranten Eiferer mit weltfremden Ansichten.
Dabei bist du genauso ein Eiferer. Du streust Hass und predigst Intoleranz. Über diesen Hass hast du vor einigen Wochen einen sehr schönen Artikel geschrieben.
Du erreichst damit dagegen nichts gegen irgendwelche Westboro Baptisten oder Evangelikaner, außer vielleicht deren Hass ihrerseits noch weiter zu schüren.
PS:
…oder so dämliche Idition wie Ulf.
An # 9 del_weidler „dämliche Idition wie Ulf.“: Komm, das kannst Du aber noch besser!
Ulf, deine Ansicht den „Atheismus als Weltanschauung“ anzusehen, ist interessant und witzig, aber wohl kaum zielführend. Es sei denn, Du meinst die von staatlicher Seite als Fortschrittsdoktrin gelehrte, marxistisch grundierte atheistische Weltanschauung. Und ich kann beim besten Willen nicht „glauben“, dass Du zu den Zeiten der „Staatsreligion“ zurück willst.
Ich bin doch etwas irritiert, dass Du dich beschimpft und belästigt fühlst , wenn andere deine Ansichten für FALSCH halten – wo wir doch alle „glauben“ das Mittelalter überwunden zu haben und so schrecklich tolerant sind. 😉
Mein Artikel steht in der Rubrik „Satire“.
Meine Antwort war auch nicht Bierernst – siehe smiley !
@ulf
Hab deinen Paragraphen-Beitrag falsch gelesen. Ich entschuldige mich in aller Form. Vorläufig.
Ach, die Menschheit hat doch schon an zigtausende verschiedener Gottheiten geglaubt. Christen glauben an einen einzigen Gott, andere eben an überhaupt keinen. Das macht Christen und nicht gläubige Menschen gleichermaßen zu Atheisten – nur, dass die zweite Gruppe in ihrem Atheismus noch ein kleines Stück weiter geht.
Wenn sich also Christen und Nicht-Gläubige bezüglich 99,99% aller Götter einig sind, ist es ziemlich albern, sich wegen dem einen zu streiten, der noch übrig bleibt.
Problematisch wird es erst, wenn jemand in unserer Zeit ernsthaft behauptet, die Erde wäre 6000 Jahre alt. Aber das würde ich nicht religiös nennen, sondern eher bescheuert.
„Und ich ziehe keinen Glauben in den Dreck, ich versuche nur klar zu machen, dass der Glaube Unsinn ist.“
Nunja…aus deiner bescheidenen Sicht natürlich 🙂
Aber du hast natürlich Recht:
Mit nur ein wenig Selbstironie wäre die Welt gleich viel friedlicher.
Die UNO erklärt dazu, Gotteslästerung sei ein Menschenrecht. http://hpd.de/node/11837 (stelle ich mal in den Raum)
Hach je, Leute. Ist ja schön, dass hier eine Diskussion in Gange geht, aber bleibt doch bitte bei den Fakten und hört auf mit den Beleidigungen.
Wer die lustige Erklärung des Christentums nicht lustig findet, hat erstmal kein Problem mit mir, niemand muss lustig finden, was ich von mir gebe, das ist jedem freigestellt.
Wer aber sagt, die Erklärung sei nicht lustig, weil sie unintelligent sei, hat ein paar Definitionen falsch. Es sei mal dahingelstellt, ob intelligent oder nicht, aber es gibt viele lustige Sachen, die nicht intelligent sind.
Andererseits finde ich natürlich komisch, wenn mir Gläubige was von Intelligenz erzählen, denn Sachen zu glauben, die Blödsinn sind, halte ich persönlich nicht für intelligent.
Und das ist meine Meinung und auch wenn die jetzt überspitzt formuliert ist und ich selbstverständlich in Wirklichkeit auch intelligente Christen kenne, muss ich das sagen dürfen, ohne dass da jemand gleich ultra beleidigt ist. Immerhin dürft ihr auch sagen ich sei weder lustig noch intelligent. Also.
Ein Zombie ist jemand der stirbt und wieder aufersteht und der Kosmos ist der Himmel. Wenn man Jesus als kosmischen Zombie bezeichnet ist das – je nach Geschmack – lustig oder nicht, aber auf keinen Fall eine Beleidigung.
„Gegen Anfeindungen zur Wehr setzen“ ist auch etwas anderes als beleidigt sein. Und wenn man jemandem sagt, dass er einen SCheißdreck glaubt, ist das keine Anfeindung. Menschen glauben einen Haufen Scheiß und mir muss doch gestattet sein, es einen Scheiß zu nennen, wenn es so ist. Wenn ich sage das Astrolgie Unfug ist, Homöopathie ein Kack und Wunderheiler Scharlatane sind, dann ist das auch erlaubt. und jeder Gläubige denkt, dass er den richtigen Glauben hat und darf andersgläubige kritisieren, da darf ich auch sagen, dass jedweder Gottesglaube Mist ist. Ist immer noch besser, als Krieg darüber zu führen, wer denn nun den besseren Gott hat. SChaut Euch doch mal um in der Welt.
Mich stört nichts am Glauben der anderen, außer eben, dass sie niccht im Recht sind. Und das darf ich denen doch wohl sagen, denn die Welt wäre eine bessere, würde es mehr Leute geben, die erkennen, dass Wissen und nicht Glauben der richtige Weg ist.
Ich verstehe aber nicht, warum hier von Agnostikern geredet wird. Ich bin kein Agnostiker, ein Agnostiker ist jemand, der nicht weiß, ob es Gott gibt. Ich bin aber ein Atheist.
Was natürlich kompletter Blödsinn ist und wo jede Diskussion nicht weiterbringt ist „Du meinst die von staatlicher Seite als Fortschrittsdoktrin gelehrte, marxistisch grundierte atheistische Weltanschauung“ – sorry, es gibt keine vom Staat gelehrte atheistische Weltanschauung, es gibt hier sogar Religionsunterricht an den Schulen. Die BRD ist leider ein christlicher Staat.
ui,
„Wer die lustige Erklärung des Christentums nicht lustig findet, hat erstmal kein Problem mit mir, niemand muss lustig finden, was ich von mir gebe… und: „Wer aber sagt, die Erklärung sei nicht lustig, weil sie unintelligent sei, hat ein paar Definitionen falsch.“
Vielleicht gibt es ja einen qualitativen Unterschied zwischen einfach nur lustig und Humor? Und den Begriff Humor hast ja wohl Du ins Spiel gebracht, oder? Es gibt ja viele verschiedene Definitionen von Humor, eine ist u.a.: „Ein Lachen ist nur dann Humor, wenn es in einer Situation der Gefahr oder des Scheiterns auftritt, sich nicht gegen Dritte richtet und eine noch so kleine Hoffnung auf die Überwindung der Krise vermittelt.“ Kannst Du deinen Beitrag darin wiederfinden?
„Andererseits finde ich natürlich komisch, wenn mir Gläubige was von Intelligenz erzählen, denn Sachen zu glauben, die Blödsinn sind, halte ich persönlich nicht für intelligent.“
Einerseits bin ich schon in jungen Jahren aus der Kirche ausgetreten, insofern ist diese Beschreibung unzutreffend, andererseits läßt diese Aussage von dir vermuten, dass Du dich im Besitz der allein seeligmachenden Wahrheit fühlst. Das würde ich dann als intellektuelle Überheblichkeit bezeichnen.
Mit Aussagen wie: „einen Scheißdreck glaubt“, „es einen Scheiß zu nennen“, „ein Kack „, „Mist ist“ befindet man sich immer noch auf dem Boden der Meinungsfreiheit, sie sind aber nicht gerade eine souveräne Antwort auf Kritik an deinem Beitrag (für mich hört sich das ziemlich „fäkal“ an).
Mit der von „staatlicher Seite als Fortschrittsdoktrin gelehrte, marxistisch grundierte atheistische Weltanschauung“ waren natürlich die ehemaligen Staaten des Warschauer Paktes gemeint und nicht die BRD. Die Begünstigung und explizite Förderung des Atheismus durch staatliche und halbstaatliche Maßnahmen war auch in der DDR üblich. Ein bisschen Geschichtsbewußtsein darf man doch vorraussetzen.
Also immer locker bleiben und nicht aufregen 🙂
Stimmt, in der DDR war nicht alles schlecht.
Ja, ja – diese Herauspickerei von den angeblich auch guten Seiten totalitärer Staaten ist ja nicht ganz neu. Alt hingegen ist die Erkenntnis, dass man das eine nicht vom anderen trennen kann. Bekannt ist ja der Witz: Im dritten Reich konnte man nachts noch sicher über die Strassen gehen – wenn nicht gerade Bomben fielen.
Alt ist auch, dass man immer nur die Gags versteht, die man verstehen will.