Monat: Juli 2007 (Page 2 of 5)

Vom Hundehasser zum Hundefreund

Ich habe meine Meinung über Hunde geändert. Klar, sie kläffen, scheißen überall hin und sind strunzdumm, aber hey, die meisten freuen sich, wenn sie mich sehen. Die mögen mich! Hunde sind in der Hinsicht viel besser als die meisten Frauen. Zumindest zeigen Hunde es viel offensichtlicher. Ihnen hängt die Zunge aus dem Hals, sie werden ganz aufgeregt und springen mich an. Wenn das Frauen auch machen würden, wäre mein Leben bedeutend einfacher.

Mit dem Schwanz zu wedeln, übernehmen dann wir Männer.

Versteht einer das Dosenpfand?

4 Jahre nach Einführung des Dosenpfands verstehe ich es immer noch nicht. Bevor es das Dosenpfand gab wurde Cola in Dosen ohne Pfand und in Mehrwegflaschen mit Pfand verkauft. Nun immer noch in Dosen und meist in Einwegflaschen mit Pfand. Ist das nicht irgendwie das Gegenteil von dem, was man erreichen wollte?

Und dann musste man zunächst immer mit Kassenbons herum laufen, wenn man sein Pfand für die Dose Cola einfordern wollte, denn ursprünglich durfte man das Pfand ja nur dort einfordern, wo man es auch gekauft hatte. Ergo mehr Papierverbrauch. Und die Dose zurück zum Händler hat doch sowieso niemand geschleppt.

Glücklicherweise ist das ja jetzt vorbei, und ich kann die Pfandflaschen überall abgeben, wo Pfandflaschen verkauft werden. Dummerweise ist es nicht ganz so einfach. Ein Colaflasche, die mir der Pizzadienst brachte, wurde ich am Plus-Supermarkt vor meiner Haustür nicht los, da dort nur Einweg-Pfandflaschen verkauft würden, die Flasche aber eine Mehrweg-Pfandflasche sei.

Hier in Hamburg komme ich gerade von einem kleinen Einkauf beim Edeka, als ich ein großes, mit vielen Ausrufezeichen versehenes Schild an jeder Kasse sehe, das mit Bezug auf die Hausordnung darauf hinweist, dass es für Pfandflaschen keine Auszahlung des Pfandes in bar mehr geben würde, sondern dass man es nur mit seinem Einkauf verrechnen könne.

Was wiederum bedeutet, dass man sein Pfandflaschen eben nicht – wie gesetzlich vorgeschrieben – überall dort zurück bringen kann, wo sie auch verkauft werden. Man kann mich ja nicht zwingen, einen Einkauf zu tätigen, nur um Pfandflaschen zurück zu geben.

Was machen wir nun? Edeka verklagen? Politikern schreiben? Um Aufklärung bitten?

Außerdem ist das ganze den anderen Händlern gegenüber unfair die fleißig Flaschen einsammeln, aber nichts mehr verkaufen, da Edeka mit dieser Masche, die Kunden an sich bindet. Die Folge davon: Die anderen Händler werden das wohl bald ebenso handhaben.

Und schon bringt man die Flaschen wieder nur dahin zurück, wo man sie gekauft hat. Gesetz für die Katz.

Auf was sollte als nächstes Pfand erhoben werden? Papier?

Nichts ist scheinheiliger als die Bild-Zeitung

Als ich vorhin am Kiosk vorbeigehe, erblicke ich die Bild-Zeitung, die wieder einmal von einem Skandal berichtet. Mit vielen Ausrufezeichen in den Überschriften. Ja, die Bild-Zeitung ist empört und mit ihr gefälligst das gesamte deutsche Volk. Objektiven Journalismus habe ich zwar sowieso noch nie für möglich gehalten, aber offensive Meinungsmache sollte vielleicht doch etwas subtiler gestaltet werden.

Aber worum geht es eigentlich? Um was Nebensächliches, angeblich sind trotz hoher Geheimhaltung Details über das lange erwartete neue Harry Potter Buch aufgetaucht. Jemand hat Seite für Seite abfotografiert und ins Internet gestellt – ein Skandal! Laut Bild.

Nur damit nicht genug. Bild nimmt natürlich die ganzen Informationen die herauskamen („Potter stirbt nicht“, etc…) und verbreitet sie weiter. Aha… liebe Bild, was ist jetzt der Skandal? Dass ihr selbst die Geheimnisse verratet?

Was ich allerdings eher einen Skandal fand, war dass die Bild groß auf dem Titelblatt Paparazzi-Fotos von Natascha Kampusch auf dem Titelblatt brachte. Das ist kriminell gar. Zur Auflagensteigerung ein Mädchen, dass 8 Jahre gequält wurde, weiter quälen. Das ist ganz groß. Weicheier in der Redaktion, feige Miststücke, dumme Burschenschaftler, alberne Nichtsnutze, die zwar alle 26 Buchstaben des Alphabets können und sogar einige Satzzeichen – Ausrufezeichen und Fragezeichen. Punkt und Komma nicht wirklich – aber ansonsten ihre Gehirnwindungen nicht wirklich zu Denkleistungen gebrauchen können.

Bedeutend weniger in Rage bringt mich ein Satz bei der Berichterstattung über die geplante neue Staffel von DSDS (wie oft denn noch, verdammt noch mal?)

Da heißt es nämlich:

Marco Schreyl (34) moderiert die neuen Shows im Januar 2008 allein – Käsetussi Tooske bleibt in ihrer holländischen Heimat. Sie sagt zu BILD: „Es war eine tolle Zeit. Aber ich möchte mich auf meine vielen Angebote zu Hause konzentrieren.“

Hm, hat das Tooske zu Bild gesagt, bevor sie wusste, dass Bild sie als Käsetussi bezeichnen würde oder danach?

Auch schön scheinheilig, wie Bild je nach Stimmung mal das eine, mal das komplette Gegenteil sagt. Innerhalb von 10 Tagen. Dass das nicht auffällt, heißt wohl Bildleser können sich sowieso nix merken. Und schlucken alles. Loser.

Buddhi, hau auf den Dalai!

Okay, mittlerweile verschwende ich mehr Zeit darauf, eine möglichst clevere Überschrift für meine Artikel zu finden, als auf die Story selbst. Zweite Wahl waren dabei „Dalli Dalli, Lama!“, „Buddhi Holy“ und „Dalai, Lmaa!“.

Es geht um Folgendes: Hamburg wird zur Zeit von Religionsfanatikern überschüttet. Erst die Zeugen Jehovas, ein paar Mormonen in Harburg, die Fanatiker von Harleys Motorrad-Religion auf dem adäquat benannten Heiligengeistfeld und nun auch noch unbedingt der Tibeter schlechthin, der 5 Tage lang Hamburg mit seinem Besuch segnet und am berühmten Rotherbaum Tennisstadion ein Match mit Boris Becker hat. Äh, nein. Redet. Und redet und redet und lehrt und redet und betet und was weiß ich. Dalai hier, Dalai da, jetzt mal ehrlich, ich hab den Kerl mittlerweile so satt.

Nach Gandhi ist er, glaube ich der einzige Mensch über den noch kein einziges schlechtes Wort geschrieben wurde. Außer womöglich in China. Aber da mein Webseite in China verboten ist, zählt China nicht.

Und nun wird es endlich mal Zeit sich negativ über den reinkarnierten Sack zu äußern. Echt jetzt, ich bin so genervt von dem, was will der eigentlich? Er kommt nach Hamburg um uns – laut MOPO – zu lehren, „wie man ein besserer Mensch wird“. Wie anmaßend! Das ist ja schlimmer als der Papst!

Dennoch sollte man mein Überschrift nicht als Aufruf zur Gewalt sehen – obwohl … vielleicht doch. Sein ewiges Gerede vom Gewaltverzicht und Frieden lässt sogar einen radikalen Pazifisten wie mich zu einem brutalen Schläger mutieren. Buddha, my ass! Wo war der Kutten-Onkel eigentlich bei Live Earth? Hat er verpasst? Das wäre doch genau das richtige für ihn.

55 Euro kostet eine Tageskarte, um ein paar Tibetanische Lebensweisheiten anzuhören, da lacht sich irgendein Geschäftemacher ins gewaltlose Fäustchen. Jeder Abreiß-Kalender bringt mehr weise Sprüche für bedeutend weniger Geld. Restkarten gibt es noch bei der Verbrecherbuchhandlung „Wrage“ zu kaufen, die jahrelang esoterisch und unbesucht ihr Dasein dahin fristete und nun wohl den Laden mit Pilgern voll hat, die zwischen Räucherstäbechen, Tarotkarten und Heilkristallen noch Karten für ihren Popstar ergattern will. Der Dalai Lama ist der neue Robbie Wlliams..

Und sein dümmlicher Humor ist flacher als eine TV Total Sendung und aussehen tut der auch nur ein wenig besser als Karl Dall.

Wenn man unglücklicherweise Kinder hat und allein erziehend ist – da scheint man komischerweise besonders empfänglich für so ein Schnickschnack wie die Horoskope aus der „Frau im Spiegel“, die 0900-Tarot-Hotline oder eben Besuche von östlichen Guru-Hoshis – kann man sein Kind im Kinderhort abgeben, um dem Lama zu lauschen. Kostet allerdings 30 Euro pro Tag. Da fahre ich doch lieber zum IKEA, gebe das Kind kostenlos ab und fahre dann in den Zoo, da kann ich billiger einem Lama lauschen. Und bin danach auch nicht schlauer

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