Einreiseverbot für Günther Grass lächerliche Reaktion

Als Reaktion auf das Gedicht „Was gesagt werden muss“ von Günther Grass verhängt Israel ein Einreiseverbot.

Ein Einreiseverbot für Günther Grass ist ja wohl das lächerlichste und dümmste und größte Kindergarten-Reaktion, die man sich vorstellen kann.

Natürlich stürzen sich alle Medien heißhungrig auf die Meldung, denn was gibt es schöneres als sich in Streit und Konflikten zu suhlen und auf Ärger mit noch mehr Ärger zu reagieren?

So gibt es nie Frieden. Schade.

Bei einem Gedicht gibt es allerdings 2 Sachen zu bedenken:

Es hätte niemand gelesen, wenn sich niemand bereit gefunden hätte es abzudrucken. Aber anscheinend nur feige Opportunisten in den Redaktionen und kein Arsch traut sich zu sagen: „Ähm, Herr Grass, das sollten wir besser nicht abdrucken.“ Kriegen die bitte dann auch Einreiseverbot?

2. Die übertriebene Reaktion auf das dumme Gedicht führt zu mehr Antisemitismus als das Gedicht selbst. Es ist ein Gedicht. Es ist kein Politikerstatement, es ist ein Gedicht.

Selbstverständlich möchte Grass damit eine Meinung ausdrücken, seine Meinung, aber wie wir alle in der Schule gelernt haben, ist das „ich“ in einem Gedicht, doch nicht unbedingt gleichzusetzen mit der realen Person des Autors.

Wo sind denn die Germanisten, die mal was zu dem schrieb sagen können? Immerhin ist es ein Gedicht und keine Bundestagsrede.

In dem Grass schrieb, dass er dem israelischen Volk sehr verbunden ist. Hm. Scheiße gelaufen.

11 Kommentare

  1. jürgen Lindner

    Natürlich hat Deutschland aufgrund seiner Geschichte ,insbesondere gegen Israel Vorsicht walten zulassen. Aber ist das ein Grund auch nur leiseste Israelkritik als Antisemitisch zu diffamieren?
    Immerhin hat Israel einen Erstschlag angekündigt. Das ist nicht akzeptabel.
    Iran und die Bombe-nichts genaues weiß man. Alles nur Vermutungen. Was man aber weiß, ist das die USA, schon ein Land mit Krieg überzogen haben, das angeblich Massenvernichtungsmittel haben sollte.

  2. Richard

    Israel ist meines Erachtens eins der Besten Länder auf der Welt.
    Israel ist das am höchsten entwickelte und das einzig wirklich demokratische und zivilisierte Land im Nahen Osten.
    Also solches ist es ein sicherer Hafen für alle die in der arabisch/ muslimischen Welt keine Chance hätten -> Homosexuelle, Frauenrechtlerinnen, Islamkritiker, Juden, Christen.

    Gleichzeitig ist es das Land mit den schlechtesten Startbedingungen als staatliche Entität. Darum bewundere Ich Israel!

    Dieses Land gilt es ohne wenn und aber zu verteidigen.

    Grass, ein ehemaliger SS-Mann ist sicher nicht in der Position andere diesbezüglich zu belehren!!

  3. ui.

    Ja, Israel ist ein tolles Land. Aber die derzeitige Regierung von Israel ist kacke. Und Grass, Literaturnobelpreisträger, ist zumindest in der Position, dass er in einem demokratischen Land frei seine Meinung äußern darf, ohne dass man ihn als Antisemiten beschimpft und ihm plötzlich ein Einreiseverbot verhängt – was die israelische Opposition übrigens auch lächerlich findet.

  4. Gerd Buurmann

    „2. Die übertriebene Reaktion auf das dumme Gedicht führt zu mehr Antisemitismus als das Gedicht selbst.“
    Glaub ich nicht. Antisemitismus ist keine Reaktion auf irgendwas. Es ist Judenhass! Keine Verhaltensweise wird Judenhass mildern. Der Vergewaltiger vergewaltig unabhängig vom Verhalten der Frau. Der Judenhasser hasst Juden unabhängig vom Verhalten anderer Menschen.

  5. Gerd Buurmann

    Frage: wo hat Israel den Erstschlag angekündigt?

  6. Gerd Buurmann

    Das Einreiseverbot ist nicht plötzlich sondern Jahre alt. Wer nach Israel reist, wie USA, muss angeben, nie Mitglied bei den Nazis gewesen zu sein. Anfang der 70er hat Grass bei der Einreise gelogen. Das ist nun mal ein Vergehen, dass von vielen Ländern mit Einreiseverbot geahndet wird. Sogar ich (jahrgang 1976!) muss bei jeder Reise in die USA angeben, dass ich nie Mitglied der Nazis war. Das Einreiseverbot kommt somit nicht plötzlich wurde nur noch mal bekräftigt.

  7. Gerd Buurmann

    Halte das Einreiseverbot jedoch auch für lächerlich. Dachte nur, ein paar fehlinfos dürfen korrigiert werden.

  8. ui.

    Ach je. Richtig, Antisemitismus ist Hass. Und Hass ist nicht einfach da und kann nicht weg. Hass kann man schüren und gegen Hass kann man etwas unternehmen. Mit mehr Hass bekommt man Hass jedoch nicht weg.

    Und die Herumkonstruiererei bzgl. des Einreiseverbots ist ein Argumentationsweise, die – ich weiß nicht, wie ich es nett sagen kann – nicht für mich ist. Grass wurde zur „persona non grata“ aufgrund des Gedichtes deklariert. Und ich bin froh, dass Grass in den 70ern nach Israel durfte. Er ist nämlich kein Antisemit.

    Und mir ist auch nich bewusst, dass Israel einen Erstschlag angekündigt, da müssen sie Grass fragen. Hat ja niemand behauptet, dass das ganze Zeug, was er da schrieb auch stimmt.

  9. Nikolai

    „Glaub ich nicht. Antisemitismus ist keine Reaktion auf irgendwas. Es ist Judenhass! Keine Verhaltensweise wird Judenhass mildern.“

    Meistens hilft es Vorurteile zu Hause zu lassen und sich einfach mal auf das Neue und Unbekannte einzulassen.

  10. Buurmann

    Einem Juden zu sagen, sein Verhalten fördere Judenhass ist so widerlich, wie einer Frau zu sagen, sie habe den Vergewaltiger provoziert. Hass kann erklärt werden, klar, Frauenhass und Judenhass haben Gründe, aber sie liegen nicht bei Frauen und Juden.

  11. ui.

    Lieber Herr Buurmann. 1. Stimmt das nicht, was sie sagen, denn wenn jemand sih irgendwie verahlten önnte, dass es Judenhass fördere, ist es vollkommen egal, on diese Person Jude, Nichtjude, Mann oder Frau ist und 2. war meine Aussage

    „2. Die übertriebene Reaktion auf das dumme Gedicht führt zu mehr Antisemitismus als das Gedicht selbst. Es ist ein Gedicht. Es ist kein Politikerstatement, es ist ein Gedicht.“

    Wenn sie es nicht schaffen, dieser Aussage nicht etwas dazuzudichten, dann lassen sie bitte ihre meist scheiternden Versuche, dies geistreich zu kommentieren.

    Danke.

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